- Seit seinem Titel-Hattrick zwischen 2016 und 2018 wartet der ERHC Red Bull München auf den Gewinn der deutschen Eishockey-Meisterschaft.
- In den Corona-Playoffs ist für einen der Top-Anwärter auf den Titel bereits in der ersten Runde Schluss.
- Derby-Gegner ERC Ingolstadt gewinnt den Thriller daheim und die verkürzte Serie mit 2:0.
Für den EHC Red Bull München ist die Titeljagd in der Deutschen Eishockey Liga jäh beendet.
Das Team von Trainer Don Jackson verlor am Donnerstag auch das zweite Playoff-Spiel beim ERC Ingolstadt mit 4:5 (1:1, 3:1, 0:2) und scheiterte damit erstmals seit sechs Jahren im Viertelfinale. Schon am Dienstag hatte der dreimalige deutsche Meister gegen die Schanzer überraschend 1:4 verloren.
"Es ist alles okay bei mir", sagte Jackson bei MagentaSport erheitert auf eine entsprechende Frage nach der bitteren Pleite. "Es geht mir gut, und ich werde bereit sein", sagte der 64 Jahre alte US-Amerikaner im Hinblick auf die kommende Spielzeit.
2016, 2017 und 2018 hatte Jackson den EHC zu drei Titeln in Serie geführt. Seitdem warten die finanziell stark vom österreichischen Brause-Konzern bezuschussten Münchner aber auf einen Titel. "Schon jetzt können wir die nächste Saison gar nicht erwarten", befand Jackson.
München galt neben Mannheim als Topfavorit auf die Meisterschaft
Der Vorrundenzweite der Süd-Gruppe war als formstärkstes Team der Liga in die Playoffs gegangen und galt neben den Adler Mannheim als Top-Favorit auf den Titel. Von den letzten zwölf Vorrunden-Spielen hatte der EHC elf Partien gewonnen.
Am Donnerstag sah alles nach einer erfolgreichen Revanche der Gäste aus, doch Ingolstadt kam im Schlussdrittel noch einmal in Fahrt und schoss den EHC durch Brandon Defazio nach 135 Sekunden in der Overtime aus den Playoffs.
Nur Ingolstadt steht bereits im Halbfinale der Playoffs
Der ERC steht damit überraschend als erstes Team im Halbfinale, das am Montag startet. Die übrigen drei Viertelfinalserien werden am Samstag entschieden. Die Adler Mannheim als bestes Vorrundenteam verhinderten ohne ihren verletzten Torjäger David Wolf ein frühes Playoff-Aus durch ein 3:1 (3:0, 0:0, 0:1) bei den Straubing Tigers.
Auch für den Geheimfavoriten Eisbären Berlin ist die Saison noch nicht vorbei. Der Vorrundenerste der Nord-Gruppe schlug eindrucksvoll mit 6:0 (2:0, 1:0, 2:0) bei den Iserlohn Roosters im Sauerland zurück. Iserlohn hatte das erste Match 4:3 gewonnen. Die Grizzlys Wolfsburg erzwangen durch ein 3:2 (1:0, 2:2, 0:0) gegen die Fischtown Pinguins ein entscheidendes Duell, das aber wieder in Bremerhaven stattfindet. Dort hatten die Pinguins am Dienstag 4:2 gewonnen.
Die Halbfinals beginnen am kommenden Montag und werden ebenfalls nur im "Best-of-three"-Modus ausgetragen. Das bedeutet, das anders als in normalen Spielzeiten nur zwei Siege anstatt vier zum Weiterkommen notwendig sind. Die stark von der Coronavirus-Pandemie geprägte Saison findet diesmal stark verkürzt und im veränderten Modus statt. (dpa/hau)
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