• Max Verstappen und Lewis Hamilton sind beim WM-Kampf 2021 mehr als einmal aneinandergeraten. Das Verhältnis der beiden Formel-1-Superstars hat dabei durchaus gelitten.
  • Es habe Momente gegeben, da hätten sich beide gehasst, gibt Verstappen zu. Doch ein Moment nach dem Finale hat vieles geradegerückt.
  • Das Wichtigste: "Wir respektieren uns gegenseitig", so Verstappen.

Mehr Formel-1-Themen finden Sie hier

Es war nur ein kurzer Moment, ein paar Worte bloß, Blicke, eine Umarmung. Es war ein Augenblick, besonders und wichtig in diesen sehr speziellen Minuten nach dem intensivsten WM-Duell, das die Formel 1 seit langem gesehen hat. Da standen sich der neue Weltmeister Max Verstappen und der entthronte Champion Lewis Hamilton gegenüber – und ließen den Titelkampf ganz kurz gemeinsam sacken.

Das Adrenalin pumpte noch, beide wussten nicht wohin mit ihren sehr unterschiedlichen Gefühlen. Doch so ein Moment reicht manchmal, wenn man wie Verstappen und Hamilton monatelang am Limit war. Und auch öfter mal darüber hinaus. "Man sieht sich gegenseitig in die Augen", sagte Verstappen der BBC. "Man sagt nicht viel, aber man schätzt sich gegenseitig und auch den Kampf sehr." Und beide wissen: Was auf der Strecke war, bleibt auf der Strecke.

Denn da ging es zur Sache, beide crashten, drängten sich ab, bremsten sich aus, schenkten sich nichts, warfen im engsten Titelkampf seit einer halben Ewigkeit alles in die Waagschale. Keine Frage ist, dass das Verhältnis der beiden Fahrer über die Monate gelitten hat. "Manchmal haben wir uns gehasst, aber das ist in Ordnung", sagte Verstappen. "Das ist der Wettbewerbsgeist von uns beiden. Er ist ein unglaublicher Fahrer."

Stolzer Blick zurück auf ein Mega-Duell

Der Begriff Hass ist in diesem Zusammenhang natürlich ein großes Wort, schließlich geht es "nur" um Sport. Deshalb muss man das in Relation setzen, und deshalb reichte bei Verstappen und Hamilton dieser Moment nach dem Rennen, um das Verhältnis wieder auf einen normalen Status zu setzen. Verstappens Blick zurück ist daher milde, aber auch voller Stolz. "Wir haben uns gegenseitig bis ans Limit getrieben. Die meiste Zeit waren wir am Limit dessen, was wir tun konnten, was das Auto leisten konnte", sagte Verstappen.

Auch die Teams hätten unter Druck gestanden, die richtigen Entscheidungen zu treffen, so der Niederländer. Das war bei den Teamchefs Toto Wolff (Mercedes) und Christian Horner (Red Bull Racing) weitaus öfter zu spüren, denn die Bosse ließen verbal deutlich öfter Dampf ab als ihre Fahrer.

Die wiederum waren auf sich und den anderen konzentriert. "Wir mussten immer unser Bestes geben, denn wir wussten, dass der andere uns schlagen würde. Darauf können wir zurückblicken und das wirklich zu schätzen wissen", sagte Verstappen.

Hamilton: Viele Sympathien gewonnen

Hamilton hat viele Sympathien gewonnen, als er Verstappen ohne zu zögern zum Titelgewinn gratulierte. Es sei schön gewesen, dass Hamilton unmittelbar nach dem Rennen auf ihn zugekommen sei, bestätigt Verstappen: "Wir hatten das ganze Jahr über unsere Momente, in denen wir aneinandergeraten sind, aber wir respektieren uns wirklich gegenseitig."

Das Problem: Im Moment ist diese Reflexion über den WM-Kampf einseitig, denn Hamilton schweigt weiterhin und hat sich zu den Gerüchten über ein mögliches Karriereende noch nicht geäußert. Sein Vertrag bei Mercedes läuft noch bis 2023, doch so lange der zuletzt zum Ritter geschlagene Brite die Spekulationen nicht beendet, steht die Möglichkeit, dass er hinschmeißt, weiterhin im Raum.

Sein Mercedes-Team deutete nun mit einem Tweet an, dass es für Hamilton mit der Jagd nach dem achten WM-Titel und damit dem alleinigen Rekord weitergeht. "Widrigkeiten bringt einige dazu, zu brechen, andere wiederum dazu, Rekorde zu brechen“, schrieb das Team auf Twitter.

Verstappen hofft, dass die Rivalität weitergeht

"Für Lewis und das Team muss es unglaublich hart gewesen sein, aber er hat sieben Titel gewonnen, vielleicht tröstet ihn das in gewisser Weise", meinte Verstappen: "Ich bin sicher, dass er nächstes Jahr sein Bestes geben wird, und das ist ein sehr, sehr hohes Niveau", sagte der 24-Jährige.

Bei ServusTV meinte er zudem, dass Hamilton "normalerweise" weitermache: "Ich persönlich hoffe, dass die Rivalität weitergeht. Er ist ein erstaunlicher Konkurrent. Es war eine wahre Freude, gegen ihn zu fahren."

Verwendete Quellen:

  • ServusTV Übertragung
  • bbc.com: Max Verstappen on Lewis Hamilton, Abu Dhabi controversy and what happens next
Interessiert Sie, wie unsere Redaktion arbeitet? In unserer Rubrik "Einblick" finden Sie unter anderem Informationen dazu, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte kommen.

Große Ehre für Lewis Hamilton: Prinz Charles schlägt Formel-1-Star zum Ritter

Der 36-jährige Formel-1-Pilot Lewis Hamilton wurde am Mittwoch von Prinz Charles auf Schloss Windsor zum Ritter geschlagen. Hamilton konnte bisher sieben Formel-1-Weltmeisterschaften gewinnen. Diese Saison hatte er Pech: Hamilton verlor den Weltmeistertitel in der letzten Runde des letzten Rennens in Abu Dhabi.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.