Taktik-Meuterei beim FC Bayern München? Die "Sportbild" berichtet, Bastian Schweinsteiger habe sich vor dem Spiel gegen Real Madrid den Anweisungen seines Trainers Pep Guardiola widersetzt. Der Mittelfeldchef könnte sich damit ein Eigentor geschossen haben.

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Am Samstag wird die Mannschaft des FC Bayern München die Meisterschale überreicht bekommen. Und danach soll mit den Fans gefeiert werden - auch wenn weder den Spielern noch dem Trainer seit dem Spiel gegen Real Madrid besonders zum Feiern zumute sein dürfte. Beim Deutschen Meister liegt seit der blamablen 0:4-Niederlage in der Champions League einiges im Argen.

Der Schlüssel dieser Unzufriedenheit könnte bei Bastian Schweinsteiger liegen. Wie die "Sportbild" berichtet, soll sich der Vize-Kapitän vor dem Rückspiel gegen Real Madrid gemeinsam mit anderen Spielern den taktischen Anweisungen von Pep Guardiola widersetzt haben. Man wolle mit einer "Doppelsechs" spielen, soll Schweinsteiger seinem Trainer unmissverständlich klargemacht haben. In der Triple-Saison unter Jupp Heynckes hatte dieses System zum Erfolg geführt. Guardiola hätte wohl eine "Sechs" und vier offensive Profis bevorzugt.

Der Trainer fügt sich jedoch den Wünschen seines Mittelfeldchefs und lässt Schweinsteiger zusammen mit Toni Kroos als "Doppelsechs" auflaufen. Das Ergebnis: 4:0 für Real Madrid, enttäuschte Bayern und ein sehr wütender Pep Guardiola. "Wir können nicht mit den Ideen der Spieler spielen. Das ist nicht möglich. Wir müssen mit der Idee eines Trainers spielen", poltert der Spanier in der Pressekonferenz am vergangenen Freitag. Eine Aussage, die nun Sinn ergibt.

Demontiert sich Schweinsteiger selbst?

Bastian Schweinsteiger könnte sich mit seiner Mini-Meuterei ein Eigentor geschossen haben. Guardiola scheint nicht mehr gewillt, auf die Systemvorstellungen seiner Spieler einzugehen. Nun soll seine Idee vom totalen Ballbesitz beim FC Bayern endgültig durchgesetzt werden. Eine Taktik, die Schweinsteiger nicht zu liegen scheint. Während sich Guardiola schnelles Kurzpassspiel wünscht, tendiert sein Mittelfeldchef oftmals dazu, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und mit Übersicht die Bälle zu verteilen. Eigentlich ist Schweinsteiger zu langsam für Guardiolas System.

Es ist inzwischen vorstellbar, dass der Trainer in Zukunft eher auf Spielertypen wie den derzeit verletzten Thiago Alcantara setzen wird, als auf Schweinsteiger. Der Vize-Kapitän hat Guardiola mit seinem Verhalten vielleicht sogar einen Gefallen getan. Schweinsteiger dürfte mit diesem Fehlschlag auch bei seinen Mannschaftskollegen an Autorität eingebüßt haben. Und ein angefochtener Schweinsteiger ist leichter auf die Bank zu setzen, als ein unangefochtener. (ska)

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