Nach drei Spieltagen zeichnen sich in der Bundesliga die ersten Trends ab. An der Tabellenspitze stehen mit Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und dem FC Bayern München die üblichen Verdächtigen. In unserer Serie ziehen wir die Lehren des jeweiligen Spieltags - ganz subjektiv und auch nur ein bisschen ernstgemeint.

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1. Erkenntnis: Von Langeweile keine Spur

Was wurde nicht vor der Saison geunkt: Die übermächtigen Bayern sorgen für Langeweile in der Liga. Der mit Weltstars gespickte Kader der Münchner Triple-Helden eilt dem Rest der Bundesliga davon. Die Konkurrenten haben keine Chance. Nach drei Spieltagen ist davon aber nichts zu sehen. Gerade einmal auf Platz drei rangieren die Bayern in der Tabelle. Die Hauptkonkurrenten aus Dortmund und Leverkusen marschieren im Gleichschritt vorneweg und geben sich keine Blöße. Allerdings stehen die englischen Wochen mit der Champions League noch bevor. Erst dann wird sich zeigen, ob der BVB und Leverkusen mit den Münchnern auch langfristig Schritt halten können.

2. Erkenntnis: Das Trainerkarussell dreht sich

Nach drei Niederlagen in Folge hatten die VfB-Verantwortlichen genug. Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia muss seinen Hut nehmen, Juniorencoach Thomas Schneider wird sein Nachfolger. Auch in Hamburg und Schalke stehen Thorsten Fink beziehungsweise Jens Keller kurz vor der Entlassung. Während der HSV seine unterirdische Vorsaison zu wiederholen scheint, würgt sich Schalke von Niederlage zu Niederlage. Auch im internationalen Geschäft läuft die Saison für die "Knappen" alles andere als wunschgemäß. Die überlebenswichtige Qualifikation zur Champions League hängt nach dem Remis gegen Saloniki am seidenen Faden. Lange werden sich die Hamburger und Schalker Entscheidungsträger die jeweilige Misere wohl nicht mehr ansehen ...

3. Erkenntnis: Profis haben keinen Respekt vor der Jubiläumsfeier

Stellen Sie sich vor, Sie feiern runden Geburtstag und Ihre Gäste benehmen sich wie die Axt im Walde. So muss sich die DFL als Ligaverband am Wochenende gefühlt haben. Denn pünktlich zur 50. Jubiläum des ersten Bundesligaspieltags hagelte es Platzverweise en masse. Gleich acht Rote Karten sammelten die Akteure in den neun Spielen des Wochenendes. Die dümmste Figur machte dabei Hoffenheims Sejad Salihovic. Nur 14 Sekunden nach seinem Führungstreffer per Elfmeter lieferte er sich eine handfeste Auseinandersetzung mit Freiburgs Oliver Sorg und flog vom Platz.

Stuttgarts Ibrahima Traoré wird das Sonntagsspiel beim FC Augsburg wohl ebenfalls nicht so schnell vergessen. Gegen seinen Ex-Klub sah der Flügelflitzer nach einem Allerwelts-Zweikampf die Rote Karte. Zu zehnt mussten sich die Schwaben den Augsburgern schließlich geschlagen geben - das Ende von Bruno Labbadias Trainervertrag war besiegelt.

4. Erkenntnis: Braunschweig ist nicht erstligareif

Dass es für Aufsteiger Eintracht Braunschweig schwer werden würde, war schon vor der Saison klar. Nach drei Spielen verfliegen aber auch bei den größten Optimisten langsam die Hoffnungen. Zwar igeln sich die Niedersachsen höchst diszipliniert in jedem Spiel in der eigenen Hälfte ein und kassieren dementsprechend wenige Gegentreffer. Allerdings tauchen die Eintracht-Spieler selbst nur im Ausnahmefall im gegnerischen Strafraum auf. Ein einziger Saisontreffer steht bislang zu Buche.

Die logische Folge: drei Spiele, drei Niederlagen. Und am nächsten Samstag steht mit dem Auswärtsspiel bei den zum Siegen verdammten Hamburgern die nächste Mammutaufgabe an. Kein rosiger Ausblick also für Torsten Lieberknecht und seine Spieler.

5. Erkenntnis: Bremer bleiben die Minimalisten der Liga

Drei Spiele, drei Tore: Das ist die Bilanz aus den bisherigen Auftritten Werder Bremens in dieser Bundesligasaison. Dabei sind nicht nur ihre eigenen Treffer eingerechnet, sondern auch das einzige Gegentor. Jedes Spiel mit Bremer Beteiligung endete bis jetzt mit 1:0 beziehungsweise 0:1. Dass dabei bis jetzt sechs Punkte für den Krisenklub der vergangenen Spielzeit herausgesprungen sind, gibt den Minimalisten aus Norddeutschland recht. Sollte der Trend anhalten und auf jeweils zwei Siege eine Niederlage folgen, hätten Trainer Robin Dutt und seine Mannschaft sicher nichts dagegen. Denn mit dem Abstieg hätte man dann auf gar keinen Fall zu tun.

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