Die Wut-PK von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wirkt immer noch nach. Jetzt meldet sich auch Bayern-Legende Paul Breitner zu Wort - und zeigt sich im Bayerischen Rundfunk entsetzt vom Auftritt der Münchner Bosse am vergangenen Freitag. Ganz besonders vom Auftritt Hoeneß'.

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Es war eine denkwürdige Pressekonferenz. Mit deftigen Worten und heftigen Vorwürfen haben Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge am vergangenen Freitag ihrem Unmut über die Berichterstattung über den FC Bayern Luft gemacht.

Dabei schreckten die beiden Münchner Granden in ihrer Generalabrechnung mit der Presse auch nicht vor persönlichen Angriffen auf einzelne Journalisten zurück. Selbst eingeschworene Bayern-Fans zeigten sich in sozialen Medien entsetzt ob der Heftigkeit der Wut-Rede. Zustimmung gab es kaum, dafür aber viel Kritik an der undifferenzierten Medienschelte.

In die Reihe der Kritiker stellt sich auch Bayern-Legende Paul Breitner. "Ich konnte mir in den 48 Jahren, in denen ich mit dem FC Bayern lebe, nicht vorstellen, dass sich dieser Verein diese Blöße gibt und diese Schwäche zeigt", sagte Breitner in der Sendung "Blickpunkt Sport" im Bayerischen Rundfunk. "Mit diesem Auftritt haben sie die Arbeit kaputtgemacht, die der Verein in den letzten Jahren gemacht hat, um aus dem Arroganz-Image herauszukommen."

Paul Breitner: "Wo ist da der Respekt?"

Insbesondere von Hoeneß' Auftritt zeigte sich der 67-Jährige entsetzt. Während Rummenigge noch "das Grundgesetz zitierte", trat zehn Minuten später "der neben ihm dieses Grundgesetz mit Füßen - und das schon seit einem halben Jahr", echauffiert sich Breitner über Hoeneß. "Wo ist da der Respekt? Ich muss Respekt, Achtung vor den Menschen, Höflichkeit und Fairness vorleben." Nur so käme auch Respekt zurück, sagte Breitner.

Breitner stört sich in diesem Zusammenhang an Hoeneß' Beteuerungen, dass der FC Bayern wie eine Familie sei. "Da müssten jetzt die Kinder der Familie sagen: Für den Papa müssen wir uns jetzt gewaltig schämen", so der ehemalige Nationalspieler.

Rummenigge: Hoeneß' Wortwahl "nicht sehr glücklich"

Inzwischen sieht auch Rummenigge eine der Hoeneß-Aussagen kritisch. "Ich glaube, der Uli weiß, dass er da auch zumindest mit dem einen Wort nicht sehr glücklich gelegen ist", zitiert Bild.de den Vorstandsvorsitzenden kurz vor dem Abflug der Münchner zum Champions-League-Spiel nach Athen.

Damit meint Rummenigge die Aussage Hoeneß' über Ex-Spieler Juan Bernat, dem er im Champions-League-Spiel gegen den FC Sevilla in der Vorsaison eine schwache Leistung bescheinigt hatte. Nach Ansicht von Hoeneß hätte diese fast zum Ausscheiden der Münchner geführt. Nach dem Spiel sei daher klar gewesen, dass man sich von dem spanischen Nationalspieler trennen wolle. An einen Medienvertreter gerichtet, sprach Hoeneß davon, dass Bernat "einen Scheißdreck" gespielt hätte.

Lob für Juan Bernat

Bernat selbst hatte Hoeneß' Aussagen mit den Worten kommentiert "Mir wurde beigebracht, dankbar zu sein. Ich werde es Bayern gegenüber immer sein", was ihm Lob von Rummenigge einbringt: "Es hat mir gefallen, was Juan Bernat gesagt hat, weil er da sehr entspannt mit umgegangen ist.“

Generell sieht Rummenigge den Zweck der Pressekonferenz erfüllt. "Sinn und Ziel der ganzen Geschichte war, der Mannschaft und dem Trainer zu zeigen, dass wir bereit sind, sie nach außen zu schützen", sagte er. "Das war ein wichtiges Zeichen für die Spieler." (szu/dpa)

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