Schock für den FC Bayern: Kapitän Philipp Lahm hat sich beim Training am Dienstag den Knöchel gebrochen. Wie schlimm ist seine Verletzung wirklich? Ein Sportorthopäde gibt Antworten.
Ohne Gegnereinwirkung ging
Wie kann so ein Bruch ohne Gegeneinwirkung passieren?
Dr.med. Ingo Tusk: "Die Verletzung ist sicherlich unglücklich. Aber sie kann passieren, wenn man blöd umknickt. Dann ist von einer Überdehnung über einen Bänderriss bis hin zu einer Fraktur alles möglich."
Wie schwer ist diese Verletzung?
"Im Grunde ist es ein alltäglicher Bruch. Aber für einen Fußballer, dessen Kapital das Bein ist, ist es eine schwere Verletzung, die ihn lange aus seinem Arbeitsalltag fernhält."
Wie geht es jetzt bei Philipp Lahm weiter?
"Ohne die Röntgenbilder zu kennen, kann man das nur allgemein beantworten: Gewöhnlich wird der Bruch operiert und mit einer Platte versorgt. Das ist ein Routineeingriff. Mit dieser Platte kann dann auch wieder trainiert werden. Nach etwa einem halben Jahr wird sie in einer Spielpause wieder entfernt."
Muss Lahm so schnell wie möglich operiert werden?
"Es gibt verschiedene Philosophien. Die eine Seite tendiert in solchen Fällen zu einer sofortigen Operation. Manchmal ist es aber sinnvoll, das Gewebe erst abschwellen zu lassen und erst nach drei bis sechs Tagen zu operieren."
Der FC Bayern spricht davon, dass Lahm etwa drei Monaten ausfallen wird. Ist das realistisch?
"Ja, das ist realistisch. Man geht von sechs Wochen für die Frakturheilung aus. Meist wird bei dieser Art der Fraktur auch das Syndesmoseband verletzt. Dieses wird durch eine Stellschraube oder ein festes Band versorgt und braucht sechs Wochen, um zu heilen. Dann kann man in der Regel wieder mit dem Training anfangen."
Worauf muss Lahm jetzt besonders achten, um so schnell wie möglich wieder am Ball sein können?
"Das wissen Profis. Jetzt sind erst einmal abschwellende Maßnahmen nötig. Nach der Operation kann man nicht viel tun, um die Heilung zu beschleunigen - außer Warten."
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