Noch vor dem Bundesliga-Start kündigen die Fans von Borussia Dortmund den ersten Protest an. Dabei geht es nicht ums Sportliche, sondern um den umstrittenen Sponsor Rheinmetall.

Mehr News zu Borussia Dortmund

Mit dem Sponsorendeal mit dem Rüstungsunternehmen Rheinmetall sorgte Borussia Dortmund Ende Mai für Diskussionen. Auch bei den eigenen Fans: Per Spruchband kritisierten die Ultras des BVB beim Champions-League-Finale in London nur wenige Tage später den Deal. Danach blieb es erstmal ruhig – wohl auch, weil es schon kurz darauf in die Sommerpause ging.

Zum ersten Heimspiel der Saison gegen Eintracht Frankfurt ruft das Bündnis "Südtribüne Dortmund" nun aber fast drei Monate später erneut zu Protesten auf. Unter dem Motto "Wir lassen uns nicht vor euren Karren spannen" erklärten 91 Fanclubs und Gruppen in einer Stellungnahme, weshalb sie die Partnerschaft mit dem Rüstungsunternehmen weiterhin ablehnen.

Fans kritisieren Kommunikation des Vereins

Dem Statement zufolge geht es den Fans dabei nicht nur um das Sponsoring an sich. Gerade die Kommunikation des Vereins mit seinen Anhängern sorgt für Frustration. "Zu keinem Zeitpunkt hat es eine Beteiligung von Fanvertretern gegeben", erklären die BVB-Fans darin deutlich. "Eine Abstimmung hat ebenso wenig stattgefunden."

Fanvertreter seien lediglich kurz vor Abschluss des Sponsorenvertrags darüber informiert worden, dass Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und Borussia Dortmund stattfinden.

Zudem sind die Dortmunder Fans mit der Art und Weise Verkündung der Partnerschaft nicht einverstanden, die ihrem Eindruck nach darauf abzielte, größere Kritik zu vermeiden. "Insbesondere der Zeitpunkt lässt darauf schließen, dass die Reaktionen auf diese kontrovers diskutierte Entscheidung bewusst durch die Berichterstattung rund um das Champions League-Finale überstrahlt werden sollten", heißt es in der Stellungnahme der BVB-Fans weiter.

Protest für zweite Halbzeit geplant

Für sie lautet die Konsequenz, die Proteste der Fans auch nach dieser langen Zeit noch auf großer Bühne zu zeigen. "Im Hinblick auf den Saisonstart gegen Eintracht Frankfurt rufen wir deshalb jeden einzelnen Borussen und jeden Fanclub dazu auf, seinen Unmut über den Deal mit Rheinmetall ins Stadion zu tragen." Geplant ist dabei das Präsentieren von Schildern und Spruchbändern zum Start der zweiten Halbzeit.

Ende Mai hatte der Vizemeister von 2023 Rheinmetall als neuen "Champion-Partner" vorgestellt. Die auf drei Jahre angelegte Partnerschaft soll den Dortmundern einen einstelligen Millionenbetrag pro Jahr einbringen. Im Gegenzug erhält Rheinmetall vom Verein Werbeflächen, Vermarktungsrechte und Event- und Hospitality-Angebote.

Verwendete Quelle

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.