Borussia Dortmund bedient sich zum zweiten Mal beim 1. FC Köln. Mit Anthony Modeste kommt der dringend gesuchte Mittelstürmer, der perfekt ins BVB-Profil passt - dessen bevorstehender Transfer aber auch für Ärger sorgt.
Baumgart war sauer, das konnte man sehen und hören. Offiziell nur über den Zeitpunkt der Verlautbarung, dass mit Anthony Modeste sein wichtigster Angreifer den Klub verlassen wird. Inoffiziell aber wohl auch ein bisschen auf Borussia Dortmund, die ihm nun binnen weniger Wochen die zweite Stütze seiner Mannschaft vom Hof holen. Nach
Köln braucht Geld - und hat jetzt ein sportliches Problem
Es steht nirgends geschrieben, wie viele Spieler ein Klub von einem anderen abwerben darf und das Transferfenster in der Bundesliga ist nun einmal noch bis 1. September geöffnet. Die klammen Kölner benötigen ganz dringend frisches Geld, Modeste hatte zuletzt ohnehin Druck gemacht und eine Vertragsverlängerung in Köln abgelehnt. Und trotzdem haftet dem sich anbahnenden Transfer ein Geschmäckle an und er befeuert die Forderungen nach einer Verkürzung der Wechselperiode.
Eine Planungssicherheit besonders für die kleineren Klubs, in diesem Fall Köln, gibt es faktisch nicht. Und dass der FC nun auf die Schnelle einen Spieler für kleines Geld als Ersatz beschafft, der für 15 bis 20 Bundesligatore gut ist, scheint ausgeschlossen. Vor einem ähnlichen Problem könnte schon bald auch der VfB Stuttgart stehen, wenn er Sasa Kalajdzic nicht halten kann. Aber so ist eben das Geschäft.
Modeste soll Borussia Dortmund fünf Millionen Euro kosten
Borussia Dortmund kann das alles herzlich egal sein. Der BVB nutzt die Gunst der Stunde und bedient sich erneut bei einem Ligakonkurrenten, um die eine große Baustelle in seinem Kader zu schließen. Da bleibt kein Platz für Sentimentalität und auch die Tatsache, dass beide Klubs und die jeweiligen Fanlager miteinander ziemlich gut auskommen, zählt nicht.
Am Sonntag bestätigte Dortmunds Sportchef Sebastian Kehl eine mündliche Vereinbarung mit dem Spieler und dem abgebenden Klub. Modeste soll in Dortmund einen Einjahresvertrag unterzeichnen, sofern er die für Montag geplante medizinische Untersuchung bestanden hat. Nach Informationen des "Kicker" stehen fünf Millionen Euro Ablöse im Raum, die sich durch Bonuszahlungen noch leicht erhöhen kann.
Modeste passt perfekt ins Anforderungsprofil
Einen 34-Jährigen gönnt sich der BVB nur auf Grund seiner eigenen misslichen Lage. Die kurze Vertragslaufzeit ist schon ein Hinweis darauf, dass Modeste eine Art Notnagel ist, der sofort helfen soll und das auf Grund seines Spielerprofils auch kann.
Die Borussia war nach Sebastien Hallers Ausfall auf der Suche nach einem großen, kopfballstarken Angreifer, der zudem auch technisch beschlagen und mit dem Rücken zum Tor anspielbar ist. Der auch weiß, dass die Arbeit im Spiel gegen den Ball zu einem Grundpfeiler der neuen Ausrichtung von Cheftrainer Edin Terzic gehört und im besten Fall die Liga schon kennt.
Modeste bringt diese Attribute mit und erfüllt sich dadurch im Spätherbst seiner Karriere noch den Traum von der Champions League.
Verwendete Quelle:
- kicker.de: Baumgart angefressen wegen Modeste: "Das kotzt mich an"
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