Ian Maatsen wirbelt die Hierarchie auf der linken Außenbahn durcheinander, rechts in der Viererkette streiten sich bald vier Spieler um einen Platz. Für Trainer Edin Terzic ist der neue Konkurrenzkampf Freude und Auftrag zugleich.
Der Mittwoch war ein guter Tag für Mateu Morey. Bei Borussia Dortmunds zweiter Mannschaft durfte der Spanier an einem Wettkampfspiel teilnehmen, gegen Jahn Regensburg absolvierte Morey immerhin eine komplette Halbzeit auf seiner Position des rechten Außenverteidigers.
Schon unmittelbar vor der Winterpause wurde Morey bei der zweiten Mannschaft einmal eingesetzt, das Pensum soll nun nach einem erfolgreich absolvierten Trainingslager und einigen Kadernominierungen bei der Lizenzspielermannschaft immer weiter erhöht werden, um Morey wieder heranzuführen an erste Einsätze in
Das ist der Plan und allem Anschein nach liegt der Spieler dabei gut im Soll. Das ist eine gute Nachricht, nicht nur für Morey, der nach fast drei Jahren Leidenszeit endlich wieder eine echte Perspektive zu haben scheint. Sondern auch für die Borussia, die auf den Außenbahnen in der Viererkette in der ersten Saisonhälfte durchaus ihre Probleme hatte – rechts wie links.
Bensebaini in der Rolle des Herausforderers
Mit Ian Maatsen wurde auch deshalb ein gelernter Linksverteidiger zugekauft, der sich in den ersten beiden Pflichtspielen als klare Verstärkung präsentiert hat und im Rennen um einen Stammplatz auf der linken Seite schon jetzt einen kleinen Vorsprung haben dürfte. Maatsens erster Kontrahent
Die Ausgangslage dürfte sich für Bensebaini verändert haben, wenn der in ein paar Tagen zurück nach Dortmund kommt und dann im Prinzip zum ersten Mal wirklich aus der Rolle des Herausforderers agieren muss. Bisher war Bensebaini trotz einiger Schwächen in seinem Spiel in der Regel gesetzt, wenn er denn spielfit und einsatzberechtig war.
Trainer Terzic scheint jedenfalls die erhoffte Verstärkung für die linke Außenbahn bekommen zu haben und darf sich überdies noch freuen, dass sich schon bald ein ganz neuer, leistungsfördernder Konkurrenzkampf einstellen wird: Für die beiden Positionen auf den defensiven Außenbahnen sollten demnächst mindestens sechs Spieler parat stehen.
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Viele Optionen für die rechte Außenbahn
Maatsen hat auf der linken Bahn die Nase vorn, Bensebaini wird nach seiner Rückkehr sofort Druck machen müssen. Zumal der sich beim Afrika Cup auch gar nicht auf "seiner" Position zeigen konnte: Bensebaini spielte zwei Partien in der Gruppenphase als linker Innenverteidiger, das letzte Gruppenspiel verpasste er wegen einer Gelbsperre. Immerhin kann er nach Algeriens frühem Ausscheiden nun auch wieder schneller zurück nach Dortmund und den Konkurrenzkampf mit Maatsen aufnehmen.
Etwas länger wird Julian Ryerson noch warten müssen. Der Norweger war nach seiner Knieverletzung zwar schon im Trainingslager in Marbella dabei, muss aber erst wieder über Trainingseinheiten Anschluss an die Mannschaft finden. Als Rechtsfuß war Ryerson auf der linken Abwehrseite ohnehin eher aushilfsweise unterwegs, mit Maatsen ist eine neue, hochwertige Qualität erwachsen - umso mehr dürfte sein Augenmerk nun auf der Planstelle rechts in der Abwehr liegen.
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Personelle und taktische Erwägungen
Wolf, Ryerson und im besten Fall schon bald auch wieder Mateu Morey: Meunier wird den Druck spüren und sein Trainer sich freuen. Nachdem sich der BVB in der Hinserie zum Teil mit einigen Verlegenheitslösungen und sogar gelernten Innenverteidigern auf den Außenbahnen durchmogeln musste, sind nun genug Spezialisten im Team und demnächst auch wieder einsatzbereit.
An genug Alternativen sollte es jedenfalls nicht mehr mangeln. Nun geht es darum, die besten Lösungen zu finden. Auf der linken Seite deutet Maatsens Profil und seine Variabilität schon an, dass die jeweilige Besetzung der Stelle auch auf die taktische Ausrichtung der Mannschaft einzahlt.
Auf der rechten Seite ist eine ähnliche Vorgehensweise mit einem häufig einrückenden Außenverteidiger kaum zu erwarten, dafür scheinen die Spielerprofile auch nicht gemacht. Aber ballfern könnte dann der rechte Außenverteidiger doch ein paar andere Aufgaben mit auf den Weg bekommen: Eine höhere Positionierung im eigenen Ballbesitz, eine andere Gegnerbindung, als Breitengeber – um damit höher postierte Mitspieler mehr Gestaltungsraum im Zentrum oder in der Halbspur zu geben.
Es wird spannend sein zu beobachten, wie Edin Terzic und sein Trainerteam diese Rolle in Zukunft interpretiert haben wollen - und welchen Spieler sie dafür wählen.
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