• Die kommenden Gegner haben es in sich und gleichzeitig füllt sich das Dortmunder Lazarett wieder.
  • Trainer Edin Terzic ist nach vergleichsweise entspannten Wochen gezwungen zu rotieren.
  • Die Frage ist nur: Wie viel Veränderung verträgt seine Mannschaft?

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Wenn es eine "gute" Nachricht gibt rund um Dortmunds Ausscheiden aus der Champions League, dann vielleicht diese: Bis zum Saisonende wird der BVB maximal noch zweimal unter der Woche ran müssen, im Pokal-Viertelfinale Anfang April in Leipzig und dann in einem möglichen Halbfinale Anfang Mai.

Ansonsten haben sich die englischen Wochen für die Borussia erledigt, was angesichts der nun doch schon wieder deutlich angespannteren Personalsituation einen nicht zu unterschätzenden Vorteil darstellt. Zumal die Kontrahenten in der Liga entweder schon für weitere internationale Spiele qualifiziert sind - wie die Bayern - oder das wie RB Leipzig noch schaffen könnten.

Für die kommenden heißen Wochen unter anderem mit Spielen auf Schalke, in München, gegen Union, Frankfurt und im kleinen Revierderby gegen Bochum ist ein wenig Erholung für Körper und Geist unter der Woche eine schöne Aussicht. Und für Trainer Edin Terzic bietet sich vielleicht sogar die Gelegenheit, im Saisonendspurt noch die eine oder andere inhaltliche Trainingseinheit anzusetzen.

Neue, alte Situation für den BVB

Es könnte nämlich gut sein, dass Terzic ein paar alternative Lösungen benötigt. In den ersten Wochen nach der Winterpause durfte der Trainer fast aus dem Vollen schöpfen, musste an einzelnen Spieltagen sogar hochkarätige Spieler aus dem Kader streichen. Es entwickelte sich ein Kern aus 13, 14 Spielern, die quasi jede Partie bestreiten konnte und die Druck bekam von sechs, sieben weiteren Spielern.

Terzic musste wochenlang kaum größere Umbaumaßnahmen vornehmen, konnte seine leicht veränderte Grundordnung im 4-1-4-1 beziehungsweise 4-3-3 einspielen. Nun drohen größere Umwälzungen, weil sich gefühlt mit jedem weiteren Spiel eine wichtige Säule im Team verletzt.

Angefangen hat das mit Youssoufa Moukoko, der seit Wochen mit einem Syndesmosebandriss ausfällt. Weil aber fast zeitgleich Sebastien Haller genesen und spielfit war, fiel Moukokos Ausfall gar nicht so sehr ins Gewicht. Danach verletzten sich Karim Adeyemi, Gregor Kobel und am Dienstag nun auch noch Julian Brandt - jenes Trio also, das maßgeblich für zehn Siege in Folge und den steilen Aufschwung der Mannschaft verantwortlich war.

Große oder kleine Rotation?

Terzic wird schon am Samstag auf Schalke umbauen müssen und womöglich auf mehr als nur einer oder zwei Positionen rotieren lassen. Ziemlich sicher wird Giovanni Reyna den verletzten Brandt ersetzen, dazu könnte auch Vielspieler Marius Wolf eine Pause bekommen. Thomas Meunier ist wieder fit und wäre ebenso eine Alternative wie die Idee, Julian Ryerson auf die rechte Seite zu ziehen.

Und im Mittelfeld bietet sich gegen eine vermutlich sehr tief stehenden Gegner ein aufbaustarker Spieler wie Mo Dahoud an. Auch Haller, der nach einem halben Jahr Krankheit und wegen der Nachwehen der Chemotherapie natürlich noch nicht bei einhundert Prozent seiner Leistungsfähigkeit sein kann, ist ein Kandidat für eine kleine Verschnaufpause. Donyell Malen könnte gegen Schalkes wuchtigen Innenverteidiger mit seinen schnellen Bewegungen eine gute Option sein.

Was tun gegen Schalkes Manndeckung?

Mit den personellen Veränderungen kann auch eine etwas andere taktische Ausrichtung einhergehen. Gleich am Samstag wartet mit Schalke nicht nur der Erzrivale, sondern eine sehr speziell agierende Mannschaft. Die Schalker haben sich unter Trainer Thomas Reis darauf konzentriert, in der Defensive mit einer fast lupenreinen Manndeckung zu spielen.

Das erfordert für die angreifende Mannschaft mehr Positionswechsel und Gegenbewegungen und einen oder mehrere flexible Stürmer als tiefsten Anspielpunkt. Und Spieler, die im Eins-gegen-Eins Spielsituationen aufbrechen können. Die entsprechenden Spieler hat der BVB trotz der angespannten Personallage immer noch im Kader. Umso spannender, wie Edin Terzic diese Optionen nun nutzen will.

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