Im neuen Format der Champions League bekommt es der FC Bayern München in der Ligaphase mit acht Mannschaften zu tun, die vielfach schwer zu bespielen sind. Wir stellen die Gruppengegner vor.

Eine Analyse
Dieser Text enthält eine Einordnung aktueller Ereignisse, in die neben Daten und Fakten auch die Einschätzungen von Oliver Jensen sowie ggf. von Expertinnen oder Experten einfließen. Informieren Sie sich über die verschiedenen journalistischen Textarten.

Der FC Bayern blickt der Ligaphase der Champions League zuversichtlich entgegen. "Gegen alle Mannschaften haben wir eine positive Statistik, außer gegen Bratislava, gegen die wir noch nie gespielt haben, und gegen Aston Villa, weil wir 1982 das Finale gegen sie verloren haben", wird Sportvorstand Max Eberl auf der Bayern-Homepage zitiert.

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Sportdirektor Christoph Freund sagt: "Unsere Gegner sind sehr ausgewogen, mit zwei absoluten Topteams Paris und Barcelona. Es warten zudem sehr interessante Auswärtsspiele, unter anderem in Rotterdam und bei Aston Villa, mit zwei sehr emotionalen Stadien."

Nach der Auslosung und vor dem Start der neuen Ligaphase stellen wir die Champions-League-Gegner des FC Bayern vor:

Paris Saint-Germain (Heimspiel)

Das Spiel gegen Paris ist eine Neuauflage des Champions-League-Finals aus dem Jahr 2020. Damals gewann der FC Bayern mit 1:0. In der vergangenen Saison schaffte es Paris ins Halbfinale, verlor dann allerdings gegen Borussia Dortmund. "Das wird sicher eine spannende Begegnung. Ich bin froh, dass wir dieses Spiel zu Hause haben", sagt Bayern-Vereinsboss Jan-Christian Dreesen.

Paris musste in diesem Sommer den Verlust von Weltstar Kylian Mbappe verkraften. Dafür wurden mit dem defensiven Mittelfeldspieler João Neves und Flügelspieler Désiré Doué zwei 19-jährige Top-Talente für rund 110 Millionen Euro verpflichtet. Paris ist im Ligabetrieb mit zwei hohen Siegen in die Saison gestartet. Der frühere Dortmunder Ousmane Dembélé kann den Unterschied ausmachen.

FC Barcelona (Auswärtsspiel)

Das Spiel in Barcelona wird ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Bayern-Trainer Hansi Flick und dem ehemaligen Bayern-Stürmer Robert Lewandowski. Bayern machte in der Champions League meist gute Erfahrungen mit Barcelona. Zehn der bisherigen 13 Duelle wurden gewonnen.

Der Top-Neuzugang von Barcelona ist der offensive Mittelfeldspieler Dani Olmo, der für 55 Millionen Euro von RB Leipzig verpflichtet wurde. Mit dem 17-jährigen Lamine Yamal verfügen die Katalanen zudem über den Shooting-Star der Europameisterschaft. Barcelona befindet sich in einer guten Form und ist mit drei Siegen in die Saison gestartet.

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Benfica Lissabon (Heimspiel)

Der FC Bayern hat gegen Benfica eine makellose Bilanz und bei zwölf Aufeinandertreffen in der Champions League (9 Siege, 3 Niederlagen) nie verloren. Das Team des deutschen Trainers Roger Schmidt beendete die vergangene Spielzeit in der Primeira Liga auf Rang zwei. Nun starteten sie mit einer Niederlage in die Saison, ließen dann aber zwei Siege folgen. Mit dem 20-jährigen Innenverteidiger António Silva verfügt Barcelona über eines der Top-Talente im Weltfußball.

"Benfica ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die in den letzten Jahren oft gezeigt hat, dass sie immer in der Lage ist, in die K.o.-Phase einzuziehen", sagt Bayern-Torwart Manuel Neuer. Insgesamt befindet sich die Mannschaft in einem Umbruch, nachdem Top-Spieler wie Neves (Paris) oder Torjäger Rafa (Besiktas) den Verein verlassen haben.

Schachtar Donezk (Auswärtsspiel)

Manuel Neuer steht eine besondere Auswärtsreise bevor. Der Verein aus dem Osten der Ukraine, der seine Heimspiele wegen des russischen Angriffskriegs nicht in der eigenen Arena austragen kann, empfängt den FC Bayern in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen. "Das ist für mich natürlich ein Heimspiel und sehr besonders", sagt Neuer, der in Schake ausgebildet und zum Profi wurde.

Der Kader besteht größtenteils aus Ukrainern, beinhaltet allerdings auch ein paar brasilianische Top-Talente wie zum Beispiel den 20-jährigen Mittelfeldspieler Marlon Gomes. Donezk ist nicht zu unterschätzen, nachdem sie vergangene Saison in der Champions League drei von sechs Gruppenspielen gewannen und sogar den FC Barcelona besiegten.

Dinamo Zagreb (Heimspiel)

Kroatiens Rekordmeister Dinamo Zagreb war zuletzt in der Vorrunde 2015/2016 der Gegner vom FC Bayern. Damals gewann München beide Spiele. Zagreb wurden im Sommer zum siebten Mal in Folge Meister und ist auch diesmal wieder mit vier Siegen stark in die Saison gestartet.

In einer herausragenden Form befindet sich Stürmer Sandro Kulenovic, der in vier Saisonspielen bereits fünf Tore erzielte. Dahinter kann der erst 21-jährige offensive Mittelfeldspieler Martin Baturina vielfach als Vorlagengeber brillieren. Zagreb wird von sehr euphorischen Fans unterstützt.

Feyenoord Rotterdam (Auswärtsspiel)

Feyenoord Rotterdam landete in der vergangenen Saison auf dem zweiten Platz der Eredivisie, wurde allerdings im Jahr zuvor noch niederländischer Meister. Der Saisonstart verlief mittelmäßig, da sie nur eines der ersten drei Saisonspiele gewannen und zwei Partien mit einem Unentschieden beendeten.

Der Kader verfügt allerdings über einige Top-Spieler, die auch dem FC Bayern gefährlich werden können. Angreifer Santiago Gimenez schoss vergangene Saison 23 Tore. Auch die Verteidigung ist mit Dávid Hancko und Lutsharel Geertruida individuell stark besetzt. Letzterer wird aber wohl noch zu RB Leipzig wechseln. Die Stolpergefahr ist vor allem auswärts groß.

Slovan Bratislava (Heimspiel)

Slovan Bratislava ist ein Neuling in der Königsklasse. Nach der Meisterschaft in der heimischen Fortuna Liga meisterte das Team den langen Weg durch die Qualifikation. Der FC Bayern traf noch nie auf den slowakischen Verein. Das Fußball-Portal "transfermarkt.de" schätzt den Wert des gesamten Kaders auf 21,35 Millionen Euro.

Zum Vergleich: Der Kader des FC Bayern soll 947,15 Millionen Euro wert sein. Unter normalen Umständen dürfte dieser Gegner für den deutschen Rekordmeister kein Problem darstellen. Neuer warnt dennoch: "Bratislava nimmt durch die Qualifikation sicher viel Euphorie mit."

Aston Villa (Auswärtsspiel)

Ein Duell mit Vorgeschichte: Im Europapokal der Landesmeister gewann der englische Verein im Finale von 1982 gegen den FC Bayern mit 1:0. Es war das bislang einzige Spiel, in dem die beiden Teams aufeinandertrafen. Der Verein aus dem Birminghamer Stadtteil Aston spielte zuletzt eine überraschend starke Saison und landete vor Top-Vereinen wie Manchester United und dem FC Chelsea auf dem 4. Rang.

In diesem Sommer wurde der frühere HSV-Spieler Amadou Onana (zuletzt FC Everton) für eine Ablöse von knapp 60 Millionen Euro für das Mittelfeld verpflichtet, zudem der frühere Dortmunder Linksverteidiger Ian Maatsen für 44,5 Millionen Euro. In Ollie Watkins verfügen sie zudem über einen starken Stürmer.

Fazit

Der FC Bayern steht in der Champions League vor schwierigen Aufgaben. Paris, Barcelona und auch Aston Villa sind absolute Top-Gegner. Rotterdam, Lissabon sowie Donezk haben zwar nicht die Qualität des FC Bayern, bringen aber eine Stolpergefahr mit sich. Bratislava und Zagreb sollten normalerweise keine Gefahr darstellen.

Verwendete Quellen

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