- Schon wieder geht es um Katar. Nur Wochen nach der umstrittenen WM bricht der FC Bayern ins Trainingslager nach Doha auf.
- Begleitet wird die Reise des deutschen Rekordmeisters erneut von Diskussionen um das umstrittene Sponsoring durch Qatar Airways.
- Der Vertrag mit dem Partner läuft aus, der FCB hat die Möglichkeit nach den Wünschen seiner Fans zu handeln - ergreift er die Gelegenheit?
Wenn der FC Bayern am Freitag ins Trainingslager nach Katar fliegt, wird ein seit Jahren heiß diskutiertes Thema mit an Bord sein: Wie geht es mit dem umstrittenen Partner Qatar Airways weiter? Verlängern die Münchner trotz aller Widerstände aus Fankreisen den Vertrag noch einmal?
Vor der Abreise nach Doha wollte sich der Rekordmeister auf SID-Anfrage nicht dazu äußern. Zuletzt hatten Vorstandschef
Hainer räumt "Kopfzerbrechen" ein
"Wir werden alles abwägen, und dann werden wir eine Lösung finden", hatte Hainer bei der Mitgliederversammlung im Oktober gesagt. Konkreter wurde es seitdem nicht. Der Vertrag mit dem Sponsor, für den der Rekordmeister seit 2018 auf den Trikotärmeln wirbt, endet in diesem Jahr. Hainer räumte immerhin ein, dass ihm das Thema "schon Kopfzerbrechen" bereite.
Man werde, so Hainer weiter, deshalb auch die Frage stellen, wie der FC Bayern "gesellschaftspolitisch dem Land helfen kann, sich weiterzuentwickeln". Bei der WM waren viele deutsche Versuche, Einfluss zu nehmen und Zeichen zu setzen, ins Leere gelaufen.
Vielmehr sollen die hitzigen Debatten um Menschenrechte, um die "One Love"-Binde oder um das Mund-zu-Mannschaftsfoto der DFB-Auswahl im Emirat für Verstimmungen gesorgt haben. Die Sport Bild berichtete bereits, dass Qatar Airways den Kontrakt höchstens zu geringeren Konditionen verlängern würde. Bislang wird ein Jahresvolumen von 25 Millionen Euro kolportiert.
Fans wollen Partnerschaft beendet sehen
Geht es nach den Bayern-Fans, beendet der Rekordmeister die stark in der Kritik stehende Partnerschaft umgehend. Auch Nationalspieler Leon Goretzka hatte sich vor der WM klar positioniert. "Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass der Verein da auch im Sinne der Mitglieder handeln wird", sagte er im ZDF. Er hätte "persönlich nichts dagegen", sollte der Deal beendet werden.
Zumal es für die Bayern-Bosse schwierig werden dürfte, eine Verlängerung bei den Diskussionen um Menschenrechtsverletzungen oder Arbeitsbedingungen, die schon bei der Jahreshauptversammlung 2021 zu Tumulten geführt hatten, zu rechtfertigen. Zu viel war auch bei der WM passiert - etwa als der katarische WM-Botschafter Khalid Salman Homosexualität als "geistigen Schaden" bezeichnet hatte.
Die Bayern bewegen sich auf sehr schwierigem Terrain. Auf der einen Seite ist es kaum möglich, die klare Haltung der Anhänger zu ignorieren. Auf der anderen Seite benötigen die Münchner im harten Kampf gegen die europäische Konkurrenz das Geld. Klubs wie Paris St. Germain (Katar), Manchester City (Abu Dhabi) oder Newcastle United (Saudi-Arabien) werden von staatlichen Investoren großzügig unterstützt.
Am Freitagmorgen fliegt der FC Bayern bis zum 12. Januar ins Trainingslager mit Qatar Airways nach Doha - zum elften Mal. Vielleicht zum letzten Mal? (afp/ska)
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