Leroy Sane scheint die Formschwankungen der vergangenen Jahre hinter sich zu lassen. Nach dem 4:3 gegen Manchester United wurde er zum Mann des Spiels ernannt und fand trotzdem kritische Worte. Trainer Thomas Tuchel erwartet, dass Sane die Liga dominiert.
Der Treffer von
Sane setzte sich in der 28. Minute auf der rechten Seite durch, spielte einen Doppelpass mit
Sane fordert: "Wir müssen weniger Fehler machen"
Der Torschütze wurde nach dem 4:3 schlussendlich zum "Man of the match" gekürt, war mit dem Auftritt seiner Mannschaft trotzdem nur bedingt zufrieden: "Wir sind froh, dass wir die ersten drei Punkte geholt haben. Das Spiel war ein bisschen wild. Für die Fans war es schön, so viele Tore zu sehen. Offensiv war es gut. Aber wir müssen alle zusammen insgesamt weniger Fehler machen."
Sane kritisierte, dass seine Mannschaft zweimal mit zwei Toren in Führung lag, dann aber trotzdem bis zum Abpfiff um den Sieg zittern musste. "Wir müssen das Spiel kontrollieren, abwarten und dann besser kontern", forderte Sane. "Das muss von uns (Spielern, Anm.d.Red.) kommen. Wir müssen im Spiel merken, wenn wir die Kontrolle brauchen."
Es passt zum Reifeprozess von Sane, dass er sich nach seiner guten Leistung nicht feiern lässt und stattdessen die gesamte Mannschaft im Blick hat.
Sane kann jemand sein, "der den Unterschied ausmacht"
Der deutsche Nationalspieler, der im Sommer 2020 für eine Ablöse von rund 49 Millionen Euro von Manchester City nach München gewechselt war, erlebte in den vergangenen Jahren gute wie auch schlechte Phasen. Was bislang fehlte, war die Konstanz.
"Er ist aus dem Alter raus, ein Talent zu sein. Er ist aus dem Alter raus, ein Potenzialspieler zu sein. Mit den Fähigkeiten, die er vom Talent und körperlich mitbringt, muss er auf seiner Position die Liga mit Toren und Assists dominieren." In dieser Saison scheint er auf einem guten Weg dorthin zu sein. Nachdem er in den ersten vier Bundesligaspielen drei Tore erzielte, hat er nun auch im ersten Champions-League-Spiel getroffen.
Sane ist sensibel: Bewertungen in den Medien machen ihm zu schaffen
Dass Sane in den vergangenen Jahren Formschwankungen hatte und dadurch oftmals kritisch bewertet wurde, machte ihm offenbar zu schaffen. "Ich weiß selbst, dass ich mich in manchen Aktionen mehr belohnen, mehr Tore machen muss, aber ich habe immer wieder das Gefühl, dass ich in der Öffentlichkeit oft zugespitzt bewertet werde. Nach einem Tor werde ich gefeiert – nach zwei oder drei schwächeren Halbzeiten wird diskutiert, ob ich überhaupt noch gut genug bin für den FC Bayern oder auch die Nationalmannschaft", bemängelte er im Februar in einem Interview mit "Sport1".
Tuchel weiß um die Gefühlslage von Sane: "Er ist ein netter Kerl und sehr sensibel. Deshalb ist es extrem wichtig, dass er sich wohlfühlt, damit er mit sich selber im Reinen ist, damit er positiv ist und damit auch positiv auf andere wirkt. Das ist im Moment der Fall. Wir werden alles dafür tun, damit das so bleibt. Aber es geht darum, weiter Biss zu zeigen und niemals zufrieden zu sein. Er muss die Quote in den Mittelpunkt seines Spiels stellen."
Bei Manchester City war Sane am effektivsten
Die Effektivität von Sane war in den vergangenen Jahren tatsächlich ausbaufähig. Noch nie schoss er in einer Bundesliga-Saison mehr als acht Tore. Die meisten Torbeteiligungen innerhalb der Bundesliga hatte der 27-Jährige in der Saison 2020/2021, als ihm sechs Tore und zehn Torvorlagen gelangen. Zum Vergleich: Bei seinem Ex-Verein Manchester City gelangen ihm in der Saison 2017/2018 zehn Tore und 15 Vorlagen.
Eine solche Quote dürfte Tuchel auch jetzt von ihm erwarten. Sollte Sane an seine Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen, dürfte das möglich sein.
Verwendete Quellen:
- FC Bayern München: Pressekonferenzen
- Sport 1: Exklusiv! Jetzt spricht Sané
- DAZN-Übertragung: Bayern München – Manchester United
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