- Joshua Kimmich vom FC Bayern München gilt als einer der ehrgeizigsten Spieler im deutschen Fußball.
- In einem Interview verrät er, dass seine Kinder auch einen positiven Einfluss auf ihn als Fußballspieler haben.
- Gleichzeitig blickt Kimmich nach vorne und nimmt vor allem die deutsche Nationalmannschaft in die Pflicht.
Nicht nur sportlich, sondern auch privat läuft es bei
"Für meine Kinder ist es völlig irrelevant, ob wir ein Spiel gewonnen oder verloren haben oder ob ich gut oder schlecht trainiert habe. Früher habe ich die Trainingsleistungen immer mit nach Hause genommen. War es schlecht, war ich sauer, habe mich hinterfragt. Dieser Prozess war bestimmt nicht immer förderlich", erklärt er.
"Das fällt jetzt durch die Familie, durch meine Kinder weg beziehungsweise fällt erheblich kürzer aus. Sie helfen mir also dabei, die Dinge richtig einzuordnen, sie geben mir eine andere, noch wichtigere Aufgabe. Denn entscheidend ist, dass es der Familie gut geht, alles andere ist nachgelagert."
Joshua Kimmich: "Die Begeisterung muss immer vorhanden sein"
Auch wenn er heute besser mit Fehlern umgehen könne als früher, sei er noch immer sehr ehrgeizig. "Ich finde Ehrgeiz, auch sehr ausgeprägten, grundsätzlich aber mehr hilfreich als hinderlich", sagt er. "Genauso ist es mit dem Streben nach Perfektion. Das Motiv dahinter ist ja, beim Fußball möglichst viel Spaß zu haben. Und hier ist die Rechnung einfach: Wenn man gewinnt, macht das Spiel viel mehr Spaß, als wenn man verliert."
Überhaupt sei die Freude am Fußball für ihn noch immer die Basis. "Wenn der ursprüngliche Spaß am Fußball verloren gehen würde, müsste man mit dem Fußball aufhören – diese Begeisterung muss immer vorhanden sein", sagt er. "Wir Profis haben uns einen Kindheitstraum erfüllt, wir haben das Hobby zum Beruf gemacht. Fußball ist zwar nicht mehr nur Hobby, aber eben auch noch Hobby. Und ich kann sagen, dass meine Begeisterung für diesen Sport nicht gelitten hat."
Kein Wunder: Kimmich eilt von Erfolg zu Erfolg. Er gewann mit dem FC Bayern München nun bereits zum siebten Mal die deutsche Meisterschaft, holte dreimal den DFB-Pokal und gewann 2020 auch die Champions League. Nur mit der deutschen Nationalmannschaft wartet er noch auf seinen ersten großen Titel.
Kimmich über die Nationalmannschaft: "Der Druck nimmt mit jedem Turnier zu"
Gelangte er mit Deutschland bei der Europameisterschaft 2016 immerhin noch bis ins Halbfinale, war bei der Weltmeisterschaft 2018 bereits in der Vorrunde Endstation. Auch die Europameisterschaft im vergangenen Jahr lief mit dem Achtelfinal-Aus gegen England nicht wie erhofft.
"Aber wir haben jetzt eine weitere Chance, das nächste Turnier", sagt Kimmich im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Katar. "Und natürlich will man nicht ein Turnier nach dem anderen in den Sand setzen. Ich weiß, dass wir es besser können, ich weiß, dass wir titelfähig sind."
Kimmich erhöht aber auch den Druck auf die Mannschaft: "Wir können nicht immer nur sagen, wie talentiert wir sind, wie viele von uns bei Top-Vereinen wichtige Rollen spielen. Und dann kriegen wir es wieder nicht hin. Wir sind in der Pflicht. Wer weiß, wie viele große Turniere ich noch vor mir habe? Der Druck, etwas zu gewinnen, nimmt mit jedem Turnier zu."
Verwendete Quellen:
- DFB Journal: "Auf Wembley kannst Du dich freuen"
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