Der Aussetzer von Trainer Bjelica überstrahlt bei Union vor dem Abstiegsduell gegen Darmstadt alles. Die Mannschaft tut sich ohne den Coach schwer - bis ein Spätstarter trifft.
Der 1. FC Union Berlin hat im ersten Spiel ohne seinen gesperrten Cheftrainer Nenad Bjelica einen wichtigen Heimsieg im Abstiegskampf eingefahren. Die Köpenicker schlugen den Bundesliga-Tabellenletzten SV Darmstadt 98 am Sonntag im Stadion An der Alten Försterei 1:0 (0:0) und vergrößerten ihren Vorsprung auf Relegationsrang 16 auf fünf Punkte. Benedict Hollerbach war mit seinem Treffer in der 62. Minute der Matchwinner für die Berliner.
Damit dürfte auch der Druck auf Bjelica, der nach seinen aufsehenerregenden Handwischern gegen Bayern Münchens Nationalspieler
Co-Trainerin Marie-Louise Eta übernahm die Medienaufgaben rund um das Spiel. Für die 32-Jährige gab es vor der Partie besonders lauten Applaus, doch auch Bjelica wurde mit dem in Köpenick üblichen "Fußballgott" begrüßt.
Union Berlin hat seine Heimstärke wiedergefunden
Union hat nach einer langen Flaute in der Hinrunde seine Heimstärke wiedergefunden. Die letzten drei Ligapartien in der Alten Försterei wurden gewonnen. Darmstadt blieb auch im zwölften Bundesligaspiel in Folge ohne Sieg und hat nun sechs Punkte Rückstand auf Union. Die Konkurrenz aus Köln und Mainz ist aber weiter in Schlagdistanz.
Mit seinem unsportlichen Verhalten gegen Sané hatte Bjelica den Berlinern unter der Woche einen unnötigen Unruheherd beschert und seine eigene Position im Club geschwächt. Geschäftsführer Oliver Ruhnert vermied im Interview mit DAZN vor der Partie ein klares Bekenntnis zum Kroaten, der erst seit Ende November im Amt ist. Spekulationen, wonach einige Spieler nach dem Vorfall nicht mehr mit dem Trainer zusammenarbeiten wollen, verneinte er jedoch klar.
Gute Nachrichten für Union Berlin vor der Partie
Gute Nachrichten für die Köpenicker gab es vor der Partie aber auch: Torwart Frederik Rönnow verlängerte seinen Vertrag am Sonntag. Begleitet wurde die Partie von erneuten Protesten gegen die Investoren-Pläne der Deutschen Fußball Liga.
Auf dem Rasen gab es in der ersten Halbzeit eine zähe Partie. Die Hausherren waren aktiver, blieben aber besonders beim letzten Zuspiel ungenau. Erst gegen Ende der Hälfte gab es so etwas wie Torgefahr. Lucas Tousart köpfte den Ball nach einer Ecke aus guter Position über den Darmstädter Kasten (34.).
Kurz darauf setzte sich Kevin Behrens gut von seinem Gegenspieler ab. Der Schuss des zuletzt im Abschluss glücklosen Berliner Stürmers ging weit drüber (35.). Für die Hessen köpfte Julian Justvan den Ball nach einer Vorlage von Union-Leihgabe Tim Skarke ans Außennetz (39.). Kurz nach Wiederanpfiff vergab Hollerbach nach einem Fehlpass der Gäste alleine vor Darmstadt-Keeper Marcel Schuhen (48.).
Beim nächsten Versuch machte es der 22-Jährige dann nach einem Pass von Andras Schäfer besser. Das dritte Saisontor für den Angreifer, der erst unter Bjelica wirklich zum Zug kommt. Der Kroate sah auf der Tribüne erleichtert aus. In der 76. und 84. Minute verpasste Behrens das 2:0. Klaus Gjasula hatte den Ausgleich auf dem Kopf (79.). (dpa/lh)
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