- Mit diesem Unentschieden im Bundesliga-Abstiegskampf in Mainz kann vor allem Hertha BSC leben.
- Die Berliner hatten nach ihrer Corona-Quarantäne zunächst Mühe, hätten ihre erste Nachholpartie am Ende aber sogar gewinnen können.
Nach der geglückten Rückkehr aus der zweiwöchigen Corona-Quarantäne bildeten die Profis von Hertha BSC einen großen Kreis und sprachen sich noch auf dem Rasen für die weitere Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga Mut zu. Mit dem achtbaren 1:1 (1:1) im Nachholspiel des 29. Spieltages beim FSV Mainz 05 rückte der Tabellenvorletzte auf zwei Punkte an den 1. FC Köln auf dem Relegationsplatz heran und kann schon mit einem Sieg am Donnerstag gegen den SC Freiburg erst einmal das rettende Ufer erreichen.
Dardai: "Auf diesem Spiel kann man aufbauen. Mehr, als ich erwartet habe"
"Ich habe die nochmal zusammengeholt, ich mache das sonst nicht. Ich habe sie gelobt", erklärte Trainer Pal Dardai im TV-Sender Sky nach dem Abpfiff am Montag seine Ansprache an die Profis und zeigte sich sehr zufrieden. "Auf diesem Spiel kann man aufbauen. Mehr, als ich erwartet habe", lautete das Urteil des Ungarn. Lucas Tousart brachte die Gäste in der 36. Minute in Führung, die Phillipp Mwene (40.) noch vor der Pause ausglich. Mainz bleibt mit 35 Zählern auf Rang zwölf acht Punkte vor dem Rivalen aus der Hauptstadt. "Es hat gezeigt, dass nicht alles rund läuft, aber dass wir als Team auf dem Platz standen und fighten", sagte
Nach dem jüngsten 2:1-Coup gegen Rekordmeister Bayern München änderte Mainz-Trainer Bo Svensson seine Startformation überraschend gleich auf vier Positionen. Trotz der personellen Rochade waren die Hausherren von Beginn an spielbestimmend und verzeichneten früh die erste Chance durch Stefan Bell (5.), dessen Kopfball knapp das Ziel verfehlte. Kurz darauf hatte Jean-Paul Boetius gleich zweimal die Führung auf dem Fuß. Erst vergab der Niederländer aus Nahdistanz, dann traf er nur die Latte.
Szalai: "Ich bin eher enttäuscht, wenn ich die erste Halbzeit sehe"
Den Berlinern war die zweiwöchige Quarantäne, in der nur individuelles Training möglich war, anzumerken. Gegen die aggressiven Mainzer kam der Tabellenvorletzte, bei dem Ex-Weltmeister Khedira erstmals seit Ende Februar wieder in der Startelf stand, zunächst nur selten in die Vorwärtsbewegung. Die dicken Gelegenheiten hatten die Mainzer. Adam Szalai (20.) scheiterte frei vor dem Tor an Hertha-Keeper Alexander Schwolow, der den an Corona erkrankten Rune Jarstein glänzend vertrat. "Ich bin eher enttäuscht, wenn ich die erste Halbzeit sehe", sagte Szalai zum Unentschieden.
Der FSV schien Herr der Lage zu sein, wurde dann aber eiskalt erwischt. Nach einem Freistoß von Trainer-Sohn Marton Dardai traf Tousart per Kopf für die Berliner. Und es wäre fast noch besser gekommen. Matheus Cunha (39.) tauchte plötzlich frei vor Zentner auf, konnte den Mainzer Torwart aber nicht überwinden. Das rächte sich umgehend, als Mwene nur eine Minute später mit einem herrlichen 20-Meter-Schuss in den Winkel den Ausgleich erzielte. Es war das erste Bundesligator des Österreichers. "Ich würde gerne noch mehr Tore schießen, damit wir den Klassenerhalt schaffen", sagte Mwene.
Nach dem Wechsel eroberte sich die Hertha mehr Spielanteile. Die Mainzer Offensive lag zunächst ziemlich brach, während die Gäste mutiger nach vorne spielten. Erst ein Standard löste jedoch die Starre in den Strafräumen. Nach einer Ecke schraubte sich FSV-Kapitän Moussa Niakhaté am höchsten, doch Schwolow parierte den Kopfball ebenso glänzend wie wenig später einen Schuss von Karim Onisiwo aus spitzem Winkel. Nun war wieder mehr los in der Partie. Cunha prüfte Zentner im Mainzer Tor mit einem Schlenzer, dann vergab der eingewechselte Krzystof Piatek aus Nahdistanz den möglichen zweiten Hertha-Treffer (82.). (Eric Dobias/dpa/ash)
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