Im Wechseltheater um Robert Lewandowski ist der Vorhang gefallen: Der Pole bleibt beim FC Bayern. Das hat er selbst nun in einem Interview mit der "Sport Bild" erklärt. Mit den Bayern-Bossen hat der Stürmer allerdings noch ein Hühnchen zu rupfen.

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Das Halbfinale des FC Bayern in der Champions League gegen Real Madrid war ein Knackpunkt für Robert Lewandowski. Dem sonst so treffsicheren Stürmer wollte ausgerechnet in den beiden wichtigsten Spielen der Saison einfach kein Tor gelingen.

In den deutschen Medien wurde Kritik laut: Lewandowski sei kein mannschaftsdienlicher Spieler, er versage in großen Spielen, sei zu egozentrisch.

Lewandowski mit Kritik an Bayern-Bossen

Kritik, die Lewandowski nicht kalt ließ, wie er nun in einem Interview mit der "Sport Bild" erklärt hat: "Im April, Mai hat fast jeder gegen mich geschossen. Und ich habe keinen Schutz vom Verein empfunden, ich habe mich in der Situation allein gefühlt. Ich habe in zwei, drei wichtigen Spielen kein Tor geschossen und plötzlich hieß es für alle: Feuer frei gegen Lewandowski", beklagte sich der Stürmer.

Er nahm auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in die Verantwortung: "Ich habe niemanden gesehen, der damals hinter mir stand. Auch keiner der Bosse hat mich verteidigt."

Er habe bisher noch nicht mit Rummenigge und Hoeneß gesprochen, hoffe aber auf ein baldiges "offenes Gespräch unter Männern".

Vor allem der Vorwurf des mangelnden Teamgeists nagte gewaltig an Lewandowski: "Das war für mich der Punkt, an dem ich dachte: Wenn hier alle ein Problem mit mir haben und denken, dass ich nicht gut genug bin - warum sollte ich dann noch länger hierbleiben?"

In diesem Moment habe er sich nicht mehr wohl in München gefühlt und an Abschied gedacht. Dass sein Berater Pini Zahavi seinen Wechselwunsch Ende Mai öffentlich gemacht hatte, sei so abgesprochen gewesen.

Darum will Lewy jetzt doch bleiben

Nun ist klar: Lewandowski will doch bleiben. Das hat einerseits mit der Hartnäckigkeit des Bayern-Vorstands zu tun, der einen Transfer kategorisch ablehnte, ist aber größtenteils auch Neu-Bayern-Trainer Niko Kovac zu verdanken.

"Er hat mir erklärt, wie er spielen lassen will, wie alles funktioniert. Das hat mir sehr gut gefallen", erzählte Lewandowski von seinem Treffen mit Kovac. "Nach diesem Gespräch habe ich für mich entschieden, dass ich bleiben will."

Ein schönes Kompliment für den neuen Trainer der Bayern, aber noch mehr werden sich die Bayern-Fans über das Treuebekenntnis ihres Stürmers pünktlich zum Bundesligastart freuen: "Ich werde nie streiken, mich nie mit dem Verein anlegen. Ich verschwende nun keine Gedanken mehr an das Ausland. Ich bin mit dem Herzen wieder bei Bayern." (ska)

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