Mit 98 Prozent der Stimmen setzten die Mitglieder des FC Bayern Uli Hoeneß 2016 nach dessen Haftstrafe zurück auf den Thron. Jene Jahreshauptversammlung trug Züge einer Krönungsmesse. Zwei Jahre später steckt Hoeneß Beschimpfungen ein.
1.682 Mitglieder des FC Bayern München erschienen am Freitagabend zur Jahreshauptversammlung im Audi-Dome. 2016, als es darum ging,
Nur 108 von ihnen stimmten damals gegen Hoeneß. Zwei Jahre später schlug die Stimmung um.
Bachmayr macht Hoeneß fertig
Persönlich "sehr" betroffen verließ Hoeneß die Halle. Auslöser war die siebte Wortmeldung. Mitglied Johannes Bachmayr machte seinem Ärger Luft.
Die Kritik prasselte auf Hoeneß darnieder, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. Es ging um dessen Führungsstil, um Vetternwirtschaft und die Verbannung Paul Breitners von der Ehrentribüne. Als "Lügner" und "Feigling" musste sich Hoeneß von einigen Anwesenden bezeichnen lassen.
Kritik an Kovac und Salihamidzic
Aber auch Trainer und Sportdirektor bekamen ihr Fett weg:
Zu guter Letzt kam zudem das umstrittene Sponsoring vom Flughafen in Katar zur Sprache. Für das Land, das 2022 die nächste WM austrägt, werben die Bayern-Spieler auf den Ärmeln ihrer Trikots.
Die Arbeiter, die seit Jahren die Stadien in Katar errichten, werden jedoch zum Teil menschenunwürdig behandelt. Viele sind während der Arbeiten gestorben. Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer hatte nach einer Inspektionsreise im Herbst 2013 die ungeschickte Aussage getätigt, "keine Sklaven gesehen" zu haben.
Hoeneß wollte nichts Unbedachtes äußern
Hoeneß beschäftigten fünf Jahre später nach der turbulenten Aussprache im Audi-Dome nur die Vorwürfe der Fans. "Da muss ich erstmal richtig drüber nachdenken. Ich habe ja versprochen, dass ich sachliche Dinge sage in Zukunft. In meiner Zeit vor dem heutigen Tag hätte ich vielleicht das ein oder andere gesagt, was ich vielleicht morgen bedauert hätte."
Insofern wollte er erstmal eine Nacht über "diese Vorkommnisse" schlafen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.