Die Vorfreude auf das Finalturnier der Champions League ist gedämpft. Die Spiele laufen lediglich im Pay-TV, und auch gemeinsame Fußballabende mit Freunden oder in der Kneipe sind nur eingeschränkt möglich. Wir verraten, mit welchen Unannehmlichkeiten die Fans leben müssen.

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Die Königsklasse ist zurück: 149 Tage nach dem letzten Champions-League-Spiel am 11. März dürfen sich die besten europäischen Mannschaften wieder messen. Im Estádio da Luz von Lissabon wird in einem Finalturnier der Champions-League-Gewinner ermittelt.

Champions League läuft (fast) nur im Pay-TV

Das Problem ist nur: Wer kein Pay-TV hat, wird davon nicht allzu viel mitbekommen. Der Streaming-Anbieter DAZN und der Fernsehsender Sky teilen sich die Übertragungsrechte. Lediglich das Finale wäre im Free-TV zu sehen, sofern ein deutscher Verein (also Bayern München oder RB Leipzig) das Endspiel erreicht.

Und was geschieht bis dahin? Normalerweise würde man die Spiele per Public Viewing, in überfüllten Fußball-Kneipen oder aber mit vielen Freunden daheim verfolgen. Doch in Zeiten von Corona gilt es, Menschenansammlungen zu vermeiden.

Wir verraten, welche Problematiken beim Champions-League-Finalturnier auf die Fußballfans zukommen.

Kein Public-Viewing, strenge Gastro-Regeln

Große Public-Viewing-Veranstaltungen, zum Beispiel in einem Stadion, fallen natürlich flach. Großveranstaltungen sind bis mindestens Ende Oktober untersagt.

Dafür dürfen die Champions-League-Spiele in Kneipen verfolgt werden. Allerdings existieren hier strenge Sicherheitsvorkehrungen.

Oberste Priorität hat auch hier die AHA-Formel. Bedeutet: Abstand einhalten (mindestens 1,50 Meter), Hygieneregeln beachten und bei einer unvermeidbaren Enge Alltagsmasken tragen – zum Beispiel auf dem Wege zum Tisch oder zur Toilette.

Aufgrund der Abstandsregel können die Kneipen nicht voll ausgelastet werden. Das bedeutet: Reservierungen sind meist notwendig, um einen Tisch zu bekommen. Je Tisch dürfen bis zu zehn Personen ohne Mindestabstand beisammensitzen.

Doch es gibt noch weitere Einschränkungen. Ein Beispiel: Das "Stadion an der Schleißheimer Straße" in München, welches von der Deutschen Akademie für Fußballkultur als Fußballkneipe des Jahres ausgezeichnet wurde, gibt auf der Webseite noch folgende Regeln vor:

  • Niemand darf sich abseits der Tische aufhalten
  • Der Mund-Nasen-Schutz muss fernab des Tisches immer getragen werden
  • Es gibt keine freie Tischwahl. Die Mitarbeiter weisen den Gästen einen Tisch zu.
  • Die Gäste müssen eine Tischliste mit Kontaktdaten aller Gäste ausfüllen

Die gesetzlichen Regelungen können von Bundesland zu Bundesland abweichen und sind auf der Webseite von "Zusammen gegen Corona" zu finden.

Heimischer Fußballabend mit Mindestabstand

Wer keine Lust auf einen Kneipenbesuch hat, dafür aber im Freundeskreis jemanden mit Sky bzw. DAZN hat, könnte privat einen Fußballabend veranstalten. Die einstige Kontaktbeschränkung wurde längst aufgehoben.

Die Bundesländer appellieren allerdings an die Vernunft der Bevölkerung: Der Mindestabstand von 1,50 Meter soll weitestgehend eingehalten werden. Ein überfülltes Sofa voller emotionaler Fußballfans, die sich beim ersten Tor allesamt im Arm liegen, sollte es also nicht geben.

Infektionstechnisch wäre es noch immer das Beste, man würde sich die Fußballspiele einfach allein anschauen. Auf dem offiziellen Stadtportal von Berlin heißt es: "Die bisher geltende Pflicht, die physisch sozialen Kontakte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, wird zu einer Empfehlung."

Keine öffentliche Feier beim Champions-League-Gewinn

Doch was wäre, wenn ein deutscher Verein die Champions-League gewinnt? Wie dürfte dieser Erfolg überhaupt gefeiert werden?

Noch jedenfalls hat der FC Bayern München im Kreisverwaltungsreferat (Veranstaltungs- und Versammlungsbüro) München keine eventuelle Titel-Feier angemeldet. Eine Aussicht auf Erfolg wäre wohl eh nicht vorhanden.

Petra Weber, die Pressesprecherin des Kreisverwaltungsreferat München, sagt unserer Redaktion: "Grundsätzlich wäre eine Feier aus Anlass des Champions-League-Titels nach der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung derzeit verboten, könnte aber ausnahmsweise erlaubt werden, sofern in einem Hygienekonzept die infektionsschutzrechtliche Vertretbarkeit plausibel dargelegt wird."

Bedeutet also: Der Veranstalter müsste aufzeigen, inwiefern die Menschen feiern könnten, ohne sich dabei anzustecken. Das dürfte allerdings kaum möglich sein.

Weber sagt: "Für eine Meisterfeier am Marienplatz, wie wir sie bisher kannten, sehen wir derzeit keine Realisierungschancen. Die Meisterfeiern leben insbesondere vom Zujubeln, dem gemeinsamen Singen und der Bewunderung der Stars in großer Gemeinschaft. Dies scheint derzeit ausgeschlossen, da es infektionsschutzrechtlich nicht vertretbar ist."

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Auch unorganisierte bzw. nicht angemeldete Feiern, zum Beispiel ein Fan-Empfang am Flughafen, dürften nicht stattfinden.

Von der Normalität ist der Fußball-Spaß also noch weit entfernt.

Quellen:



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