Was für ein bitteres Champions-League-Debüt im Juve-Trikot für Cristiano Ronaldo. Keine halbe Stunde ist in der Gruppenpartie beim FC Valencia gespielt, da fliegt der Portugiese vom Platz.
Weltfußballer
Nach einem Laufduell im gegnerischen Strafraum war zunächst Abwehrspieler Jeison Murillo zu Boden gegangen. Daraufhin griff Ronaldo ihm kurz in die Haare. Es kam zu einer Rudelbildung, der deutsche Unparteiische Brych entschied nach Rücksprache mit Torrichter Marco Fritz auf Rot - eine harte Entscheidung.
Die Möglichkeit des Videobeweises gibt es in der Champions League nicht. Für den 43-jährigen Brych war es der erste große internationale Einsatz seit der enttäuschend verlaufenen WM in Russland, bei der er im Sommer nur ein Spiel pfiff.
Juve-Trainer kritisiert Rote Karte
Juve-Trainer Massimiliano Allegri kritisierte die Entscheidung. "Ich sage nur, dass in so einer Situation der Videobeweis helfen würde." Dann hätte man gesehen, dass es kein Platzverweis hätte sein dürfen, sagte er nach der Partie.
Auch Ronaldos Teamkollege Leonardo Bonucci sah einen Fehler des Unparteiischen. "Ich weiß nicht, was der Schiedsrichter gesehen hat", sagte er. Es habe sich um eine normale Auseinandersetzung gehalten, Ronaldo habe sich befreien wollen.
Auf dem Weg in die Kabine kämpfte der 33-Jährige mit den Tränen und wurde von den Valencia-Fans verhöhnt.
Nur sechs Minuten zuvor hatte der italienische Fußball-Rekordmeister bereits den ersten Rückschlag hinnehmen müssen. Sami Khedira konnte wegen einer Verletzung am Oberschenkel nicht weiterspielen und wurde durch seinen Nationalmannschaftskollegen Emre Can ersetzt (23.).
Beide Treffer erzielte Miralem Pjanic (45./51. Minute) jeweils per Foulelfmeter. In der Nachspielzeit verschoss Valencias Kapitän Daniel Parejo einen Elfmeter (90.+6).
"Das Drama von CR7"
"Rot nach 29 Minuten. Er geht in Tränen", schrieb die "Gazzetta dello Sport" online, "Cristiano Ronaldo vom Platz verwiesen und in Tränen" die Turiner Zeitung "La Stampa".
"Das Drama von CR7", schrieb die spanische Sportzeitung "Marca" am Mittwochabend wenige Minuten nach dem ersten Platzverweis für Ronaldo in seinem 154. Champions-League-Spiel. "Cristiano geht weinend vor Machtlosigkeit", hieß es bei der spanischen Sportzeitung "AS".
Der fünfmalige Champions-League-Sieger war vor dieser Saison vom Titelverteidiger Real Madrid zu Juve gewechselt. Am vergangenen Wochenende hatte er in der Serie A seine ersten beiden Tore erzielt.
© dpa
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