- Nach vier Spielen Sperre ist Dennis Erdmann wieder für den 1. FC Saarbrücken in der 3. Liga im Einsatz.
- Der 30-Jährige war wegen angeblich rassistischer Äußerungen vom DFB-Sportgericht ursprünglich für acht Wochen gesperrt worden.
- Erdmann erhebt nicht nur schwere Vorwürfe gegen die Richter - sondern auch gegen seinen ehemaligen Klub 1. FC Magdeburg.
Der nach Rassismus-Vorwürfen zuletzt gesperrte Dennis Erdmann des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken hat sich nach seiner Rückkehr auf den Platz (beim 3:2 seines Klubs in Halle) mit einem eindrücklichen Social-Media-Post zu Wort gemeldet.
Der 30 Jahre alte Verteidiger schrieb auf Instagram, dass sein Auto beschädigt wurde und er mit Briefen, Paketen und Nachrichten "mit Symbolen" überflutet worden sei. "Mein Leben als Fußballer und auch als Familienmensch, wurde auf eine harte Probe gestellt und fast zerstört. Es war die Hölle abends einzuschlafen und morgens aufzuwachen. Ich hatte das Gefühl von leere in mir, von Hilflosigkeit", schrieb Erdmann weiter.
Das DFB-Sportgericht hatte Erdmann im September wegen rassistischer Äußerungen für acht Wochen gesperrt. In der vergangenen Woche war das Strafmaß reduziert worden, der Profi durfte am Wochenende erstmals wieder spielen.
Vom stellvertretenden Vorsitzenden des Sportgerichts, Stephan Oberholz, hieß es damals zur Begründung: "Das Sportgericht ist im Ergebnis der Beweisaufnahme überzeugt, dass der Spieler sinngemäß folgende Äußerungen in Richtung des Magdeburger Profis Sirlord Conteh gemacht hat: 'Er soll mit seinen Eltern in die Heimat paddeln.'"
Erdmann wies die Anschuldigungen entschieden und wiederholt zurück. Via Instagram ließ er nun mitteilen: "Mir ist es wichtig zu sagen und auch ein letztes Mal, dass ich keine dieser Äußerungen getätigt habe."
Dennis Erdmann fühlt sich vom Sportgericht des DFB unfair behandelt
Erdmann, zwischen 2017 und 2019 selbst Spieler des 1. FC Magdeburg, betonte in seinem Post: "Der DFB schenkte den FCM Spieler glauben ohne jegliche Begründung. Der DFB drehte in der Verhandlung, die Beweislast um. Auf einmal sollte ich beweisen, dass ich diese Äußerungen nicht getätigt habe. All diese Vorkommnisse haben mich die letzten Wochen unfassbar bedrückt."
Erdmann warf den Magdeburger Spielern Baris Atik und Amara Condé "von meinem ehemals geschätzten Verein 1. FC Magdeburg" vor, ihn im direkten Duell verletzen zu wollen. Vor dem abendlichen Spiel Magdeburgs in Saarbrücken (2:1 für den FCS) vom 25. August habe es eine dementsprechende Absprache gegeben. "Da dies nicht geklappt hat, wurde mir auf Grund eines BILD Zeitungsartikel erheblich geschadet", folgert Erdmann.
Und weiter schrieb er: "Der Kampf gegen Rassimus ist wichtig und muss geführt werden. Er sollte aber in der Form nicht ausgenutzt werden, dass an einem mündigen Menschen ein Exempel statuiert wird." (dpa/hau)
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