Dank der vielen Fanmeilen wird die Europameisterschaft 2016 sicherlich wieder zu einem einzigartigen Erlebnis. Doch es gibt einige Regeln, die Sie beim Public Viewing beachten müssen.

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Für viele Fußballfans ist klar: Europameisterschaft und Fanmeile gehören genauso zusammen wie der Jubelschrei zum Tor der Lieblingsmannschaft. Auch dieses Jahr gibt es in der ganzen Republik wieder jede Menge öffentliche Veranstaltungen mit Großbildleinwänden, Essensständen und sogar Bühnen für die Unterhaltung vor dem Anpfiff.

Doch ein unvergesslicher Fußballabend muss gut geplant werden, denn es gibt durchaus Ratschläge, die Sie befolgen sollten.

Vorbereitung: Eintrittskarten besorgen

Nicht alle Fanmeilen sind kostenlos. So verlangen die Veranstalter der Fanmeile in Düsseldorf etwa fünf Euro Eintritt im Vorverkauf, wer sich das VIP-Ticket mit Zugang zum 1. Stock des Rathauses gönnen will, muss knapp 100 Euro hinblättern.

Auch bei kostenlosen Fanmeilen ist es nicht ungewöhnlich, dass Sie sich vorher Tickets besorgen müssen. Informieren Sie sich also frühzeitig, wie das Public Viewing in Ihrer Stadt geregelt ist.

Übrigens: Es ist nicht selbstverständlich, dass wir auf Fanmeilen gemeinsam an der frischen Luft jubeln und bangen dürfen. Der Anpfiff zu vielen Spielen ertönt erst um 21 Uhr. Entscheidet sich der Sieger beim Elfmeterschießen, kann es durchaus Mitternacht werden, bis die Spieler vom Platz sind.

Das ist mit der herkömmlichen Nachtruhe in Deutschland nicht vereinbar. Der Gesetzgeber muss eine Ausnahmeregelung schaffen - die es auch dieses Jahr wieder gibt und die bis zum Abend des Finales gilt.

"Das gemeinschaftliche Fußballgucken unter freiem Himmel ist bei Europa- und Weltmeisterschaften mittlerweile Tradition", sagte dazu Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), denn seit der WM in Deutschland 2006 gehören Fanmeilen alle zwei Jahre gewissermaßen zur Routine.

Am Spieltag: Mit Verzögerungen rechnen

Denken Sie daran, dass gerade aufgrund der drohenden Terrorgefahr die Zugangskontrollen dieses Jahr durchaus schärfer sein können, als noch in den Jahren zuvor. Auch die Berliner Fanmeile fährt dieses Jahr mit einem neuen Sicherheitskonzept auf.

Die Folge: Rechnen Sie damit, dass es länger dauern kann, bis Sie in der eigentlichen Partyzone sind und reisen Sie daher etwas früher an als gewohnt. Außerdem sollten Sie Taschen oder Rucksäcke vorher noch mal selbst kontrollieren - Taschenmesser, Korkenzieher oder unter Umständen sogar ein Sprühdeo könnten zu Problemen beim Einlass führen.

Auf der Fanmeile: Hitze, Fahnen und gute Sicht

Sie sind pünktlich auf der Fanmeile eingetroffen und haben sich sogar einen guten Sitzplatz an einem der vielen Biertische ergattert - mit super Blick auf die Leinwand. Doch das kann sich zum Anpfiff ändern.

Denn die gute Stimmung der anderen Fans sorgt schnell dafür, dass Sie unter Umständen durch das Fahnenmeer der Gruppe das Spiel nicht mehr verfolgen können. Sie können sich entweder über das Verhalten der Leute vor Ihnen aufregen - oder einfach mitfeiern.

Denn Fahnen bringen noch einen anderen Vorteil mit sich: Sie bieten Schutz vor Sonnenbrand. Manche Fanmeilen zeigen nicht nur das Fußballspiel, sondern bieten ein Bühnenprogramm mit Bands und DJs.

Hier kann man durchaus mehrere Stunden in der Sonne stehen, bis es letztlich mit dem Abendspiel losgeht. Nutzen Sie Ihre Fahne als Sonnenschutz und hüllen Sie sich damit ein. Ein Trikot mit langen Ärmeln schützt zudem weitestgehend vor einem Sonnenbrand.

Trinken ist natürlich genauso Pflicht, auch wenn die Toiletten, die Sie danach aufsuchen müssten, noch so unappetitlich aussehen - Sie wollen ja schließlich auch den Schlusspfiff mitbekommen und nicht vorher einen Kreislaufkollaps erleiden.

Terrorgefahr: Geisterspiele oder Absagen

Doch nicht die Sonne scheint derzeit die größte Bedrohung eines unvergesslichen Fußballfests zu sein - vielmehr bereitet die potenzielle Terrorgefahr vielen Beteiligten Sorgen. Es ist gut möglich, dass Spiele ohne Publikum im Stadion ausgetragen werden.

Die Gefahr, dass ein Spiel aufgrund akuter Bedrohung abgesagt werden muss, besteht zwar, ist aber eher gering, wie UEFA-Vizepräsident Giancarlo Abete berichtete. Schließlich müsse bei einem Turnier der Terminplan eingehalten werden.

Anders sieht es aber bei Fanmeilen aus: Wer zu dem EM-Spektakel ins Nachbarland Frankreich fährt, muss trotz strenger Zugangskontrollen und Videoüberwachung damit rechnen, dass eine Fanmeile geschlossen wird, wie Innenminister Bernard Cazeneuve bestätigte. Auch hierzulande ist denkbar, dass ein Fanfest aufgrund akuter Bedrohung abgesagt werden muss.

Trotz, oder gerade aufgrund der Terrorwarnungen gilt vermutlich die Fußballweisheit der Trainerlegende Alfred Preißler dieses Jahr ganz besonders: "Entscheidend is auf'm Platz". Daher sollten wir uns den Spaß am Fußball nicht von Terroristen verderben lassen.

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