Bei der Heim-EM 2024 wird es wieder eine Fanmeile am Brandenburger Tor geben. Aber genau diese steht derzeit in der Kritik. Der Grund: 24.000 Quadratmeter Kunstrasen. Umweltschschützer bezeichnen das Vorhaben als "ökologische Katastrophe".
Die geplanten 24.000 Quadratmeter Kunstrasen bei der Fanmeile in Berlin während der Fußball-EM sorgen bei Umweltschutzverbänden für Kritik."Es ist absurd, dass nur für den Werbeeffekt dieses völlig überflüssige Produkt verwendet werden soll", sagte Janine Korduan als Referentin für Kreislaufwirtschaft beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland dem Magazin "Spiegel".
Riesiger Pop-Up-Park eine Gefährdung?
Die Fanmeile in Berlin wird zwischen dem Brandenburger Tor und der Yitzhak-Rabin-Straße aufgebaut. Die Fußballfans können vom 14. Juni bis 14. Juli die Spiele der EM auf der Fanmeile am Brandenburger Tor verfolgen, als Blickfang soll dort vor einem etwa zehnfach vergrößerten Fußballtor die Straße des 17. Juni mit Kunstrasen begrünt werden. Kostenpunkt: Rund 1,2 Millionen Euro.
Korduan fürchtet, dass der Abrieb der aus Plastik gefertigten Halme in den Parks und im Abwasser landen und über die Spree bis in die Meere gelangen könnte – sie spricht von einer "ökologischen Katastrophe". Auch die menschliche Gesundheit sei gefährdet, etwa wenn das Nanoplastik und die zugesetzten Chemikalien in die Lungen der Besucher gerieten.
Veranstalter: Kunstrasen ist "klimaneutral" hergestellt
Der Veranstalter, die Kulturprojekte Berlin GmbH, verweist darauf, dass der Kunstrasen "klimaneutral" hergestellt und "100 Prozent recyclingfähig" sei.
Nach Abschluss der Europameisterschaft solle der Kunstrasen auf Bolzplätzen in Berlin weiterverwendet werden. Ein Naturrasen sei nicht infrage gekommen, da er hätte bewässert werden müssen. (dpa/SID/do)
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