Servus Fußball-Freunde!

Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Holger Badstuber dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Die Champions League ist der Wettbewerb, auf dem jetzt der komplette Fokus des FC Bayern liegt. Die Sehnsucht nach dem Henkelpott, der Trophäe, sie pusht, sie eint, sie wirkt wie ein kräftiger Kick raus aus einer vergeigten Bundesliga-Saison.

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Das 2:2 beim FC Arsenal ist ein gutes Ergebnis, vor dem Spiel hätten das viele unterschrieben. Im Rückspiel ist jetzt alles offen. Mit den eigenen Fans im Rücken, mit Flutlicht und der speziellen CL-Stimmung ist das Halbfinale drin - ich bin sehr guter Dinge.

Wer wird der neue Trainer beim FC Bayern?

Unabhängig davon werden die Verantwortlichen um Sportvorstand Max Eberl froh sein, ein paar Tage halbwegs in Ruhe arbeiten zu können. Ein personeller Umbruch mit klaren, garantiert auch harten Entscheidungen, ist unausweichlich. Die Zeit ist reif. Und ein wichtiges Puzzlestück ist und bleibt der Trainer.

Das Anforderungsprofil ist anspruchsvoll. Der Neue muss innovativ sein, er muss Erfahrung haben, ein gestandener Trainer sein, außerdem sollte er das große Ganze im Blick haben. Nicht nur die Mannschaft, sondern auch das Umfeld und alle im Verein mitzunehmen. Er sollte ein Standing mitbringen, das es ihm ermöglicht, sich mit Autorität durchzusetzen und schlagkräftige Argumente, um Zeit einzufordern. Beim FC Bayern ist ein Erfolgszyklus definitiv beendet. Er hat die Chance, etwas komplett Neues zu entwickeln.

Viel wird über Namen spekuliert, ich mache an dieser Stelle einfach mal mit. Klopp (Sabbatical) und Alonso (bleibt in Leverkusen) sind erstmal raus. Im oberen Regal befinden sich aber noch weitere Kandidaten. Wer wird es also?

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Nagelsmann? Nein. Die unglückliche Trennung ist sowohl beim Verein als auch beim Coach noch zu stark im Gedächtnis. Das verhindert einen problemlosen Neustart.

Zidane? Auch nicht. Der bevorzugt sicher Juventus oder die französische Nationalmannschaft. Bayern braucht jemanden, der sich komplett mit der Aufgabe identifiziert.

Mourinho? Interessante Vorstellung. Sein Charakter wäre allerdings zu heftig beim FC Bayern, das passt nicht.

De Zerbi? Fände ich trotz sprachlicher Barriere gut, ist aber nicht mein Favorit.

Conte ist der "Italo-Kloppo"

Conte? Spannend! Umso mehr ich darüber nachdenke, desto schneller gelange ich an den Punkt, an dem ich sage: Das könnte passen. Conte ist ein echter Arbeiter, wurde viermal Meister in Italien mit Juve und Inter, in England mit dem FC Chelsea. Sein Vorbild ist van Gaal. Contes Spieler brennen, laufen, kratzen, beißen wie verrückt.

Irgendwo habe ich mal den Spitznamen "Italo-Kloppo" über ihn gelesen. Taktisch geht er tief wie Pep Guardiola ins Detail und bereitet sein Team akribisch vor. Beim FC Bayern gehen die Spieler oft nicht über ihren inneren Schweinehund hinaus. Conte würde sicher wieder mehr Disziplin hereinbringen.

Werte, für die er mit seinem Namen steht, wären Gold wert für die Zukunft des FC Bayern. Identifikation mit dem Verein gilt dabei als Schlüssel. Notkäufe, von denen es in den vergangenen Jahren zu viele gab, dürfen nicht mehr vorkommen.

Bayern-Fans müssen sich gedulden

Leverkusen ist als potenzieller Double-Sieger aktuell die beste Mannschaft in Deutschland. Das gilt es, anzunehmen und dann zurückzuschlagen. Vielleicht geht das nicht direkt in der nächsten Saison, aber sicher in drei bis fünf Jahren, wenn sich ein neuer Kern gebildet hat, etwas Neues gewachsen ist.

Die Bayern-Fans und der Verein generell müssen jetzt auch Geduld haben. Den Titel in der Champions League verdient eine Mannschaft ohnehin erst über Jahre.

Das heißt aber natürlich nicht, dass ich dem FCB nicht trotzdem für die Rückkehr nach Wembley die Daumen drücke. Es bleibt spannend!

Bis bald

Euer Holger Badstuber

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