In Ungnade gefallener Engländer Greenwood will künftig für Jamaika spielen

Mason Greenwood bekennt sich zu Jamaika. Nach den Vergewaltigungsvorwürfen in England will er nun für das Land seines Vaters auflaufen.

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Der Engländer Mason Greenwood hat sich entschieden, künftig für Jamaika zu spielen. Dies bestätigte der englische Fußballverband FA am Mittwoch. Der ehemalige Manchester-United-Stürmer, der mittlerweile in Frankreich für Olympique Marseille spielt, will in Zukunft für das Nationalteam des Karibikstaats auflaufen, wo sein Vater geboren wurde.

Mason Greenwoods Freundin Harriet Robson postete belastendes Video

Greenwood galt einst als eines der größten Talente im englischen Fußball. Doch Anfang 2022 schrieb der damals 20-Jährige Negativ-Schlagzeilen, die weit über den Sportteil hinaus für Aufsehen sorgten.

Mason Greenwood

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Greenwood wurde angeklagt wegen versuchter Vergewaltigung, Körperverletzung und kontrollierendem Verhalten. Die Hauptzeugin: Seine damalige Freundin Harriet Robson, die mittlerweile wieder mit ihm zusammen und die Mutter seines Kindes ist.

Robson hatte in sozialen Medien Fotos von schlimmen Verletzungen im Gesicht sowie ein belastendes Audio- und Videomaterial veröffentlicht. Ihr damaliger Kommentar zu den Bildern: "Für jeden, der wissen möchte, was mir Mason Greenwood tatsächlich antut." Auf den Aufnahmen war zu hören, wie eine weibliche Stimme Greenwood beschuldigte, sie gegen ihren Willen zum Sex gezwungen zu haben, während er darauf bestand und keine Ablehnung akzeptierte. Manchester United suspendierte ihn daraufhin.

Comeback im Nationalteam?

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Ein Jahr später, im Februar 2023, wurden die Vorwürfe fallen gelassen, nachdem die Hauptzeugin Robson ihre Aussagen zurückgezogen hatte. Auch nach dem Freispruch blieb Greenwood in England umstritten. Er spielte nie wieder für Manchester United oder die englische Nationalmannschaft, für die er 2020 ein einziges Mal in der Nations League gegen Island aufgelaufen war.

Englands FA: "Persönliche Entscheidung von Greenwood"

FA-Geschäftsführer Mark Bullingham bestätigte die Entscheidung Greenwoods am Mittwoch. Der "Mirror" zitiert Bullingham: "Mein Verständnis ist, dass er die Nationalität gewechselt hat. Das ist nun formal geschehen, sodass er nicht mehr für England spielen kann, da man nur einmal wechseln darf."

Laut Bullingham habe es keine direkte Kommunikation zwischen Greenwood und der FA über eine mögliche Rückkehr gegeben. Ex-Nationaltrainer Gareth Southgate hatte bereits nach dem Freispruch klargestellt, dass Greenwood in seinen Planungen nicht vorkomme, da er "nicht auf dem entsprechenden Niveau performt" habe.

Im vergangenen Oktober soll Greenwood dann auf ein Telefonat mit Southgate-Nachfolger Thomas Tuchel gehofft haben, wie "The Sun" berichtete. Er soll weiterhin auf ein Comeback in der englischen Nationalmannschaft gehofft haben.

Diesen Traum hat Greenwood nun offenbar aufgegeben. Da der Offensiv-Allrounder bei seinem 12-Minuten-Einsatz gegen Island im Jahr 2020 unter 21 Jahre alt war, erlauben die FIFA-Regularien den Wechsel zur Nationalmannschaft Jamaikas. Dort dürfte er im Juni bei den WM-Qualifikationsspielen debütieren. Bereits im März stehen Freundschaftsspiele an, für die Marseille den Stürmer jedoch nicht freigeben muss. Jamaika wird aktuell vom früheren englischen Nationaltrainer Steve McClaren trainiert.

Nach seiner Trennung von Manchester United wurde Greenwood zunächst an den spanischen Klub Getafe verliehen, wo er in der Saison 2023/24 zehn Tore in 36 Spielen erzielte. Im Sommer 2024 wechselte er zu Olympique Marseille. Mit 15 Toren in 24 Spielen ist er einer der torgefährlichsten Spieler der französischen Ligue 1 und wird bereits mit einem möglichen Wechsel zu Paris Saint-Germain in Verbindung gebracht.