Mesut Özil will nicht mehr für das deutsche Fußball-Nationalteam spielen. Der Weltmeister von 2014 tritt wegen der Nachwirkungen des Eklats um seine Fotos mit dem türkischen Staatschef Erdogan zurück.

Weitere News zur WM 2018 finden Sie hier

Fußball-Weltmeister Mesut Özil tritt aus der deutschen Nationalmannschaft zurück. Der 29-Jährige gab diese Entscheidung am Sonntag in einer Erklärung über Twitter bekannt und zog damit die Konsequenzen aus der Affäre um die umstrittenen Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vor der WM.

Zuvor hatte Özil den Deutschen Fußball-Bund und vor allem dessen Präsidenten Reinhard Grindel, deutsche Medien und Sponsoren für ihren Umgang mit ihm kritisiert.

"Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, so lange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre", schrieb Özil.

Bilder mit Erdogan sorgten für Eklat

Auslöser des Wirbels um Özil waren Bilder mit Erdogan bei einer Veranstaltung im Mai in London. In der Debatte, die vor und während der Weltmeisterschaft immer schärfer wurde, ging es bald auch um die Integration von Migranten und ihrer Nachkommen und um Fremdenhass.

Während sich Nationalspieler Ilkay Gündogan, der sich ebenfalls mit Erdogan fotografieren ließ, kurz darauf äußerte, hatte Özil über Wochen geschwiegen.

Die Diskussion hatte die WM-Vorbereitung der Nationalmannschaft überschattet und war auch während des Turniers in Russland ein Störfaktor. Nach dem erstmaligen

Aus der Nationalmannschaft in einer WM-Vorrunde hatten Teammanager Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Grindel zuletzt gefordert, Özil solle sich öffentlich erklären.

Beiden wurde daraufhin vorgeworfen, sie würden den 29-Jährigen zum Sündenbock für das Scheitern machen.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.