Frankfurt/Main - Sport-Geschäftsführer Andreas Rettig hat sich von der offiziellen Position des DFB distanziert und öffentlich Kritik an der WM-Vergabe an Saudi-Arabien geübt. "Grundsätzlich ist es ja erst einmal zu begrüßen, dass sich die WM-Gastgeber ausgewogener über die sechs Konföderationen verteilen. (...) Dass jetzt aber zwei Turniere in kürzester Zeit an Staaten vergeben werden, die Menschenrechte nicht hinreichend respektieren, ist für mich unverständlich", sagte Rettig den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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Saudi-Arabien wurde in der vergangenen Woche offiziell als WM-Gastgeber für 2034 ernannt. Der Beschluss fiel einstimmig aus, auch der DFB votierte dafür. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

"Ich schätze unseren Präsidenten sehr und weiß, dass er sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hat. Ich habe an anderer Stelle ja bereits gesagt, dass ich nicht zum diplomatischen Dienst tauge", sagte der 61-Jährige über Präsident Bernd Neuendorf. Genau diese Diplomatie sei Aufgabe des Präsidenten.

"Sichtweise nicht geändert"

Rettig sah bereits die WM 2022 in Katar kritisch. Bayern-Patron Uli Hoeneß bezeichnete den ehemaligen Bundesliga-Funktionär deshalb vor dem Turnier als "König der Scheinheiligen". Zu seiner Haltung steht Rettig auch in neuer Position beim DFB.

"Ich habe 2022 grundsätzliche Kritik am WM-Gastgeber Katar geäußert und ich sehe auch Saudi-Arabien als WM-Gastgeber weiter kritisch. Da hat sich meine Sichtweise nicht geändert", sagte Rettig.  © Deutsche Presse-Agentur

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