Toni Kroos hat sich dazu entschieden, weiterhin für die deutsche Nationalmannschaft aufzulaufen. Der Real-Star wird sich allerdings mehr Ruhepausen gönnen. Zudem äußerte sich Kroos zum Rücktritt von Mesut Özil aus dem DFB-Team - und fand dabei auch kritische Worte.

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Toni Kroos wird weiter in der deutschen Nationalmannschaft spielen. "Ja, ich werde den Weg bis zur EM 2020 weitergehen und habe mir selbst als großes Ziel gesetzt, dass wir dort deutlich erfolgreicher sind als zuletzt", sagte der Mittelfeldstar von Real Madrid der "Bild".

"Unser Ziel muss sein, im Sommer 2020 eine Topmannschaft zu stellen", meinte der 86-malige A-Nationalspieler. Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Russland sei seine Frau die Erste gewesen, "die gesagt hat: Schatz, so kannst du nicht zurücktreten."

Auch sein Sohn "wollte unbedingt, dass ich für Deutschland weiterspiele. Er ist nun mal großer Fan von Real UND der Nationalmannschaft. Da wäre es schwer gewesen, Nein zu sagen", meinte Kroos.

Ruhepausen statt Rücktritt

Der 28-Jährige sagte, dass er sich sehr wohl über die weitere Nationalelf-Karriere "viele Gedanken gemacht und alle möglichen Entscheidungen in Erwägung gezogen" habe.

Kroos betonte, dass er künftig Ruhepausen im Nationalteam benötigen würde, "um auch in den kommenden Spielzeiten auf dem gleichen Niveau zu bleiben."

Er habe deshalb ein "sehr gutes Gespräch" mit Bundestrainer Joachim Löw gehabt, der Verständnis gezeigt habe. "Und der trotzdem dafür gekämpft hat, dass ich ihm erhalten bleibe. Wir werden gemeinsam Lösungen finden, damit ich auch hier und da eine notwendige Ruhepause bekomme", sagte Kroos der "Bild". "Das ist aus meiner Sicht der einzige Weg und ich bin Jogi für sein Verständnis dankbar. Schließlich wollen alle Beteiligten, dass ich im Sommer 2020 in einer guten Verfassung bin."

Kritische Worte in Richtung Mesut Özil

Kroos äußerte sich zudem zum Rücktritt von Mesut Özil aus der deutschen Nationalmannschaft. "Grundsätzlich ist Mesut ein verdienter Nationalspieler und hätte als Fußballer einen besseren Abgang verdient gehabt. Ich habe viele Jahre mit Mesut gespielt und weiß, dass er ein lieber Kerl ist", sagte Kroos. In Richtung des Ex-Teamkollegen fügte er aber auch kritisch an: "Die Art und Weise seines Rücktritts war aber nicht in Ordnung. Der Anteil, der in seiner Erklärung gut und richtig angesprochen wird, wird leider durch den wesentlich höheren Anteil an Quatsch überschattet."

Kroos sieht keinerlei Rassismus in der Nationalmannschaft oder beim DFB. "Ganz im Gegenteil: Wir setzen uns ja immer wieder aus Überzeugung für Vielfalt und Integration ein. Mesut war dafür ein gutes Beispiel, wie viele andere unserer Mitspieler auch", so der Real-Star.

Özil sei Kroos zufolge zu Recht für das Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert worden. "Er hat die Chance verstreichen lassen, sich dazu zu erklären. Trotzdem wurde er von der sportlichen Leitung und im Mannschaftskreis absolut unterstützt", sagte Kroos, der die Art der Kritik an Özil als "sicher nicht immer auf gutem Niveau" bezeichnet - "aber da muss man als Spieler dann durch", so der 28-Jährige. (tfr/dpa)

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