Beim FC Chelsea geht es im zweiten Jahr in Folge drunter und drüber. Wieder steckt der Verein im Tabellenmittelfeld, mit Trainer Mauricio Pochettino werden die Fans immer unzufriedener. Doch der Argentinier könnte Glück haben, denn eine Entlassung kann sich Chelsea möglicherweise nicht mehr leisten.
Auch im zweiten Jahr nach der Übernahme durch den US-Amerikaner Todd Boehly läuft beim FC Chelsea fast alles schief. Während der Klub im vergangenen Jahr über 600 Millionen Euro für neue Spieler ausgab und am Ende auf einem ernüchternden 12. Platz landete, sind es diese Saison erneut etwa 470 Millionen Euro. Und trotzdem versinkt der Champions-League-Sieger von 2012 wieder im grauen Mittelfeld der Premier-League-Tabelle.
Gerade die großen Transfers der "Blues" stellten sich wieder als Missverständnisse heraus. Der für 60 Millionen Euro von RB Leipzig gekommene Christopher Nkunku verletzte sich schon vor Saisonbeginn schwer und bestritt bislang nur fünf Ligaspiele für seinen neuen Klub. Und der Ecuadorianer Moises Caicedo, für den Chelsea die Konkurrenz mit einer Ablösesumme von über 100 Millionen Euro ausgestochen hatte, konnte an seine starken Leistungen bei Brighton & Hove Albion überhaupt nicht anknüpfen.
Die Ergebnisse der vergangenen Wochen zeigen einen klaren Trend nach unten: Der 1:4-Niederlage in Liverpool folgte mit einem 2:4 gegen die Wolverhampton Wanderers am letzten Spieltag ein weiterer Tiefpunkt. Die einzige Möglichkeit, die Saison zu retten, gibt es bereits jetzt nur noch über den Umweg FA Cup oder League Cup - doch auch hier warten mit Aston Villa und Liverpool Gegner, gegen die Chelsea in der Liga schlecht aussah.
Besonders Trainer Mauricio Pochettino steht nach den teils desaströsen Leistungen der Mannschaft in der Kritik. Viele verlangen bereits seine Ablösung - darunter wohl auch Belle Silva, Frau von Chelsea-Innenverteidiger Thiago Silva, die auf der Plattform X mehr oder weniger subtil ihre Meinung kundtat. Auch die Verantwortlichen des Klubs sollen mit Pochettino, der erst im vergangenen Sommer verpflichtet wurde, nicht zufrieden sein.
Chelsea könnten Finanzprobleme bei Entlassung drohen
Doch wie die englische "Daily Mail" berichtet, will der Verein den Trainer nicht entlassen - oder besser gesagt: Er darf es nicht. So sollen die Verantwortlichen befürchten, mit der Entlassung Gefahr zu laufen, gegen die ligainternen Ausgaberegeln der Premier League zu verstoßen. Demnach dürfen die Erstligaklubs auf der Insel in einem Zeitraum von drei Jahren höchstens 105 Millionen Pfund Verluste verzeichnen. Wenn man nur von den Transferausgaben der letzten Saisons ausgeht, hat Chelsea diesen Betrag weit überschritten. Und die Abfindung für Trainer Pochettino und sein Team würde wohl weitere zehn Millionen Pfund kosten.
In dieser Saison bestrafte die englische Liga ein solches Vergehen bereits drastisch: Dem FC Everton wurden im November 2023 zehn Ligapunkte abgezogen, dem Klub aus Liverpool droht nun nach 70 Jahren ununterbrochener Erstligazugehörigkeit der Abstieg. Gegen die Strafe hat Everton Einspruch eingelegt.
Dass Pochettino beim Wiederholungsspiel im FA Cup gegen Aston Villa am Mittwoch wieder auf der Bank sitzt, könnte also nicht nur daran liegen, dass der Trainer weiterhin volles Vertrauen im Verein genießt. Ob unter diesen Vorzeichen noch eine Wende gelingen kann, ist mehr als fraglich.
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