Deutschlands finaler Widersacher in der Hauptrunde tritt gegen den Gastgeber der EM nur noch zu einem Schaulaufen an: Kroatiens Handball-Auswahl verschenkt im Duell mit den bereits zuvor ausgeschiedenen Isländern einen beruhigenden Vorsprung und hält auch eine Führung zur Halbzeit nicht.
Kroatiens Handballer haben bei der EM in Deutschland keine Chance mehr auf das Erreichen des Halbfinals. Der letzte deutsche Hauptrundengegner unterlag dem bereits ausgeschiedenen Island 30:35 (18:16), damit geht es für die Kroaten in der abschließenden Partie gegen das deutsche Team am 24. Januar (20:30 Uhr/ARD und Dyn) sportlich um nichts mehr.
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Domagoj Duvnjkas Rückkehr verpufft
Auch Rückkehrer Domagoj Duvnjak, der vier Treffer erzielte, verhinderte die dritte Niederlage des zweimaligen Olympiasiegers nicht. Der Rückraumspieler des THW Kiel hatte die vergangenen zwei Partien krankheitsbedingt verpasst. Bester Werfer der Partie war der frühere Bundesliga-Torschützenkönig Bjarki Mar Elisson (acht Tore), für Kroatien traf Marin Jelinic (sechs) am häufigsten.
"Es hat gar nichts geklappt. Das darf nicht passieren", bilanzierte Duvnjak. Die Kroaten, die zum Turnierstart noch mit einem Kantersieg gegen Spanien aufhorchen ließen, stehen nun mit leeren Händen da. "Wir sind vielleicht ein bisschen geflogen", so Duvnjak, "nun sind wir sehr enttäuscht. Vor allem über die zweite Halbzeit. Wir werden gegen Deutschland alles geben." Sich für die Partie 24. Januar zu motivieren, werde "sehr" schwer: "Ich hatte gehofft, dass es für uns ums Halbfinale geht, aber wir sind weit, weit weg."
Kroatien gibt einen komfortablen Vorsprung aus der Hand
Kroatien hatte die Partie im ersten Abschnitt weitgehend bestimmt und sich beim 9:5 (9.) zwischenzeitlich einen Vier-Tore-Vorsprung erspielt. Die Isländer, die durch den Sieg ihre Chance auf die Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier wahrten, kämpften sich aber zurück und drehten die Partie durch einen 6:0-Lauf in der entscheidenden Phase. Vom 31:25 (55.) erholten sich die Kroaten nicht mehr.
Dabei mussten die Isländer in der Anfangsphase zwei personelle Rückschläge verdauen. Zunächst sah Kreisläufer Ýmir Gíslason vom deutschen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen nach einem Schlag an den Kopf des Kroaten Zvonimir Srna die Rote Karte. Kurz darauf zog sich auch noch Gisli Kristjansson vom Bundesliga-Spitzenreiter und Champions-League-Sieger SC Magdeburg eine Fußverletzung zu und konnte fortan nicht mehr mitwirken. Der Rückraumspieler hatte erst kurz vor der EM nach langer Verletzungspause sein Comeback gegeben. (sid/dpa/hau)
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