Deutschland steht im Viertelfinale der Handball-WM und weiß nun auch, welches Team als Nächstes auf dem Weg zu einer möglichen WM-Medaille bezwungen werden muss. Es wird eine heftige Aufgabe, denn Portugal hat in diesem Turnier noch kein Spiel verloren.
Die deutschen Handballer treffen im Viertelfinale der Weltmeisterschaft auf Portugal. Die Südeuropäer sicherten sich durch einen komfortablen 46:28-Erfolg über Chile den Sieg in ihrer Hauptrundengruppe. Das Spiel findet am kommenden Mittwoch in Norwegens Hauptstadt Oslo statt (20:30 Uhr/ARD)
Das DHB-Team hatte sich schon am Donnerstag mit dem Erfolg über Italien den zweiten Platz in seiner Gruppe gesichert und so den vorzeitigen Einzug in die Runde der besten Acht perfekt gemacht. Der abschließende Sieg im Hauptrundenduell mit Tunesien war bedeutungslos. Gruppensieger ist Gold-Favorit Dänemark, der es im Viertelfinale mit Brasilien zu tun bekommt.
Gegen die Portugiesen, gegen die man beide EM-Testspiele im Vorjahr gewonnen hatte, braucht Bundestrainer
Spielmacher verpasst Turnier wegen Doping
Portugal gehört nach Siegen über Norwegen und Spanien zu den Medaillenanwärtern bei diesem Turnier. Lediglich beim Remis gegen Schweden ließen die Südeuropäer Punkte liegen. Zum Auftakt der WM hatte ihr Spielmacher Miguel Martins für Aufsehen gesorgt. Der 27-Jährige verpasst das Turnier wegen einer positiven Dopingprobe aus dem Vorjahr.
Deutschland hat vor dem Duell gegen Portugal und nach teilweise schwachen Leistungen einen WM-Neustart ausgerufen. Nach der Ankunft in Oslo erklärte Kapitän Johannes Golla: "Der Umzug ist für uns das Zeichen, dass das Turnier jetzt richtig losgeht, weil wir in der K.-o.-Runde angekommen sind."
Das deutsche Team ist in jedem Fall gewarnt vor seinem nächsten Gegner. "Wenn man sieht, wen die alles hinter sich gelassen haben, sagt das viel über ihre Qualität aus", sagte Bundestrainer Alfred Gislason.
Späth: "Wir müssen brennen"
Torwart David Späth erwartet daher im Duell mit den Südeuropäern um die starken Costa-Brüder Francisco und Martim einen "extremen Kampf. Die haben einige Weltklassespieler in ihren Reihen. Wir wissen, was auf uns zukommt und müssen brennen", sagte der 22-Jährige.
Marko Grgic, der sich mit elf Toren zum Hauptrunden-Abschluss gegen Tunesien in den Fokus spielte, warnte ebenfalls vor einer Unterschätzung des Gegners. "Sie haben viele junge Spieler, die auf einem internationalen Top-Niveau agieren, hohes Tempo und eine große Rückraumstärke. Da kommt von allen Seiten viel Gefahr. Wir müssen eine kompakte Abwehr stellen, weil die auch körperlich sehr stark sind", sagte der 21 Jahre alte Youngster im DHB-Team.
Rückraum-Ass Renars Uscins sieht die Portugiesen sogar ein wenig auf den Spuren der deutschen Mannschaft, die bei den Olympischen Spielen überraschend Silber gewann. "Bei denen ist es vielleicht so ähnlich wie bei uns bei Olympia, dass sie einen Flow und die Leichtigkeit haben. Wir sind gewarnt", sagte Uscins. Aufhalten lassen wolle man sich aber nicht: "Unser Ziel ist es, dass wir ins Halbfinale kommen und um die Medaillen spielen." (dpa/bearbeitet von ska)
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