- Der Massensturz zu Beginn der Tour de France 2021 hatte ein juristisches Nachspiel.
- Eine Zuschauerin hatte Sicherheitsregeln missachtet. Rund 50 Fahrer krachten auf den Asphalt oder landeten im Straßenraben. Es kam zu teils erheblichen Verletzungen.
- Unter den Verletzten war auch der deutsche Radstar Tony Martin. Er musste im weiteren Verlauf der Rundfahrt aufgeben.
- Die Auslöserin des Unfalls muss nun für ihr Verhalten eine Strafe zahlen.
Die Zuschauerin, die bei der Tour de France 2021 einen Massensturz ausgelöst hat, ist von einem Gericht in der nordostfranzösischen Stadt Brest am Donnerstag zu einer Geldstrafe von 1.200 Euro verurteilt worden. Zudem muss die 31-Jährige wie gefordert eine symbolische Entschädigung von einem Euro an die Profivereinigung Cyclistes Professionnels Associes (CPA) zahlen.
Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine viermonatige Bewährungsstrafe wegen Gefährdung von Menschenleben und unbeabsichtigter Körperverletzung gegen die Französin beantragt. Weil sich diese aber vor Gericht reuig und einsichtig zeigte, zudem strafrechtlich noch nicht in Erscheinung getreten war, fiel das Urteil milder aus. Ihr Anwalt Julien Bradmetz sagte, seine Klientin habe bereits seit Jahren eine fragile Persönlichkeit.
Deutscher Radstar Tony Martin unter Verletzten des Massensturzes
Die Frau hatte am 26. Juni auf der ersten Etappe der Tour de France von Brest nach Landerneau mit dem Rücken zum heranrasenden Fahrerfeld die Straße betreten und ein Schild mit der Grußbotschaft "Allez Opi Omi" in eine Motorradkamera gehalten. Rund 50 Fahrer kamen zu Fall, darunter der deutsche Jumbo-Profi Tony Martin. Es gab zahlreiche Verletzte, unter anderem schied der Spanier Marc Soler mit Knochenbrüchen aus. Die Bilder gingen um die Welt und lösten eine Debatte über leichtsinniges Fanverhalten aus.
Radsport-WM: Tony Martin holt in seinem letzten Rennen Gold mit der Mixed-Staffel
Die Tour verzichtete auf eine Klage gegen die Frau, die Fahrervereinigung CPA hielt allerdings an rechtlichen Schritten fest. Damit sollte ein warnendes Beispiel geschaffen werden. (SID/hau)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.