• Der Schachspieler Amin Tabatabaei, der beim FC Bayern München unter Vertrag steht, sorgt bei einem Turnier in Barcelona für einen Eklat.
  • Der Iraner weigert sich, beim Match gegen seinen israelischen Gegner anzutreten.
  • Dahinter könnte eine Anweisung des iranischen Regimes stecken.

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Der Schach-Großmeister Amin Tabatabaei hat sich bei einem Turnier in Barcelona geweigert, gegen den Israeli Netanel Levi anzutreten. Tabatabaei steht in Deutschland beim FC Bayern München unter Vertrag, das Turnier bestritt er allerdings für sein Land. Das Match ging nach der Spielverweigerung kampflos an sein Gegenüber.

Nach dem Eklat meldete sich Paul Meyer-Dunker, Präsident des Berliner Schachverbands, zu Wort und forderte Konsequenzen durch den Schach-Weltverband FIDE. "Wie lange wollen Sie das noch tolerieren? Wird dieser Hass gegen unsere israelischen Kollegen und die Unterdrückung unserer iranischen Kollegen jemals irgendwelche Konsequenzen für den iranischen Schachverband haben?", schrieb er auf Twitter.

Es ist nicht die erste derartige Aktion iranischer Sportler. Hintergrund ist, dass das Regime im Iran Israels Existenzrecht nicht anerkennt und es daher iranischen Sportlern verboten ist, gegen israelische Akteure anzutreten. Insbesondere im Ringen und im Judo war es in der Vergangenheit zu ähnlichen Vorfällen gekommen.

Iranischen Sportlern drohen Strafen durch das eigene Land

Widersetzen sich die Sportler dem Verbot, können Strafen drohen. Das bekam laut einem Bericht der "Welt" auch Tabatabaei bereits zu spüren. Vor drei Jahren war er demnach bei einem Turnier gegen einen Israeli angetreten. Kurz darauf sei ihm vom iranischen Sportministerium die Teilnahme an der Schnell- und Blitzschach-Weltmeisterschaft untersagt worden.

Die ehemalige Schachspielerin Susan Polgar vermutet deshalb, dass der 21-Jährige keine andere Wahl hatte, als auf das Spiel zu verzichten. Bei Twitter schrieb sie: "Sehr unglücklich! Es tut mir dermaßen leid für Amin Tabatabaei". Sie wandte sich ebenfalls an den Weltverband: "Wie kann die FIDE diesen Spielern helfen?"

Sowohl der FC Bayern als auch der internationale Schach-Verband haben sich zu dem Vorfall bisher noch nicht geäußert. Tabatabaei tritt seit Herbst für die Münchner in der Schach-Bundesliga an. (lh)

Verwendete Quellen:

  • welt.de: "Großmeister vom FC Bayern sorgt für Eklat in der Schachwelt"
  • sport1.de: "Bayern-Star sorgt für Schach-Eklat"
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