Frauen sollen zukünftig eine prominentere Rolle in Amerikas größter Football-Liga spielen. Egal, ob hinter dem Mikrofon, an der Sideline oder auf dem Chef-Sessel, Stück für Stück erobern Frauen die NFL. Doch wo herrscht noch Handlungsbedarf und welche Pionierinnen sollte man kennen?

Mehr News zum Thema Sport

2023 ist das Jahr, in dem auch die NFL-Übertragungen in Deutschland endlich weiblicher werden. Beim Streamingdienst Dazn ist Mika Kaul als Play-by-Play-Kommentatorin zum Team gestoßen und bringt frischen Wind in die deutsche Konferenz "Endzn". Kaul hatte sich in einem Casting gegen 5.000 andere Bewerber durchgesetzt und schrieb damit im September als erste deutschsprachige weibliche NFL-Kommentatorin Fernsehgeschichte.

Erin Andrews steht seit 9 Jahren am Spielfeldrand

In den USA ist man da bereits deutlich weiter. Hier sind die Frauen am Mikro teilweise bereits selbst der Star. Prominentestes Beispiel ist wohl Erin Andrews. Seit 2014 steht sie für den amerikanischen TV-Sender "FOX Sports" am Spielfeldrand und liefert die wichtigsten Informationen aus der Kabine und von den Coaches.

Egal, ob Aaron Rodgers vor seinem Debüt bei den Jets oder Superstar Patrick Mahomes, Andrews bekommt die ganz großen Namen für ihre Interviews.

Las Vegas Raiders und Carolina Panthers unter weiblicher Führung

Die 45-jährige Sandra Douglass Morgan mischt seit 2022 als Präsidentin der Las Vegas Raiders auf höchster Ebene in der NFL mit. Morgan ist die erste afroamerikanische Präsidentin, die es je in der Liga gab. Vor ihrer Tätigkeit bei den Raiders war die studierte Juristin unter anderem Vorsitzende des Nevada Gaming Control Boards.

Auch ihre Kollegin Kristi Coleman wurde im vergangenen Jahr bei den Carolina Panthers zur Präsidentin ernannt, in einem Interview auf der offiziellen Panthers-Website erklärte sie: "Ich glaube, dass es sehr wichtig für Frauen ist zu sehen, dass sie es auch in solche Rollen schaffen können - dass die NFL nicht nur aus Männern besteht."

Sarah Thomas - erste Schiedsrichterin in der NFL

Sarah Thomas hat ohne Frage den Weg für viele andere Schiedsrichterinnen geebnet. 2015 startete Thomas als Line Judge, zwei Jahre später wurde sie bereits zum Down Judge befördert - eine Position, die dank ihr seitdem als genderneutral angesehen wird.

2021 folgte dann das nächste Highlight für die inzwischen 50-Jährige: Sie war Teil des Schiedsrichtergespanns beim Superbowl zwischen den Kansas City Chiefs und den Tampa Bay Buccaneers. Die wohl größte Ehre, die einem Schiedsrichter in der NFL zuteilwerden kann. Auch dank Thomas' Vorreiterrolle gibt es inzwischen mit Maia Chaka und Robin DeLorenzo zwei weitere weibliche Refs in der amerikanischen Football-Liga.

Noch kein weiblicher Head Coach

Auch wenn es noch keine Frau geschafft hat, eines der 32 Teams als Head Coach anzuführen, vieles geht auch hier in die richtige Richtung. Da gibt es beispielsweise Jennifer King, die bei den Washington Commanders als Assistant Runningback-Coach arbeitet. Oder Maral Javadifar, die bei den Buccaneers bereits in ihr fünftes Jahr als Rehabilitation und Performance Coach gestartet ist. Javadifar war gleichzeitig die erste Frau, die mit ihrem Team den Superbowl gewinnen konnte.

Insgesamt 15 Coaches sind in dieser Saison weiblich, die Baltimore Ravens führen das Tableau an - hier sind die meisten Trainerinnen tätig. Der Anstieg kommt allerdings nicht von irgendwoher: Im Jahr 2021 haben die Eigentümer festgelegt, dass ab sofort jedes Team eine Frau oder eine Person of Color als Offensive Assistant verpflichten muss.

Diese zwölf Eigentümerinnen haben das Sagen

Insgesamt zwölf Frauen sind Miteigentümerinnen von NFL-Teams, unter anderem Sheila Ford Hamp bei den Detroit Lions oder Kim Pegula bei den Buffalo Bills. Involviert in die täglichen Geschäfte sind manche mehr, manche weniger. Während Hamp ihre Anteile vererbt bekommen hat, leitet Pegula die Geschicke der Franchise gemeinsam mit ihrem Ehemann.

Verwendete Quellen:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.