Die deutschen 3x3-Basketballerinnen sorgen bei ihrem ersten Auftritt bei den Olympischen Spielen gleich für eine kleine Sensation. Das Quartett um Svenja Brunckhorst schlägt die USA, den Olympiasieger von 2021, mit 17:13.
Sie konnten es kaum fassen: Als die Schlusssirene ertönt war, schrien vier deutsche Basketballerinnen ihre Freude heraus, fielen sich in die Arme und ließen sich vom erstaunten Publikum auf dem Place de la Concorde im Herzen von Paris feiern. Mit einem unerwarteten Sieg gegen die favorisierten USA gelang dem deutschen 3x3-Team bei seiner Olympia-Premiere gleich ein Paukenschlag.
Das deutsche Quartett um Svenja Brunckhorst (3 Punkte) setzte sich in seinem Auftaktspiel mit 17:13 gegen den Olympiasieger von Tokio durch. Dabei überzeugte das Team, zu dem auch Sonja Greinacher (5), Marie Reichert (5) und Elisa Mevius (4) gehören, durch seine Nervenstärke in der Schlussphase. Großes Plus: Die deutschen Frauen wirkten wesentlich eingespielter als das US-Team.
Brunckhorst: "Vermiesen den anderen die Show"
"Das war ein ganz, ganz wichtiger Schritt. Für uns und für das Team ein Wahnsinns-Gefühl", sagte Svenja Brunckhorst und betonte: "Wo USA draufsteht beim Basketball ist immer eine Show geboten. Wir haben gesagt, wir sind der Underdog, wir haben nichts zu verlieren. Wir gehen einfach raus und, wie so oft, vermiesen wir den anderen die Show."
Zu Beginn hätten "viele Sachen nicht funktioniert", erklärte Brunckhorst: "Ich habe gesagt, dass wir alle mal durchatmen müssen, dass alles in Ordnung ist und dass wir uns auf unsere Stärken konzentrieren müssen." Die erste Nervosität sei dann abgefallen: "Es ist die größte Stärke von uns, dass wir uns alle gegenseitig extrem vertrauen."
Knoten bei den 3x3-Basketballerinnen geplatzt
"Ich kriege das Grinsen gar nicht aus dem Gesicht", sagte Reichert nach dem historischen Erfolg. Es sei "unglaublich", auf dieser Bühne und vor so einer Kulisse zu spielen. Anfangs seien sie und ihre Kolleginnen etwas nervös gewesen, erklärte die 23-Jährige. Nach und nach hätten sie aber besser verteidigt und mit dem ersten eigenen Punkt sei "so ein bisschen der Knoten geplatzt".
Nächster Gegner ist nun am Mittwoch (17.30) Australien. In der Gruppenphase tritt das DBB-Team gegen alle übrigen sieben Teilnehmer an. Die beiden Gruppenbesten ziehen direkt ins Halbfinale ein, die Mannschaften auf den Plätzen drei bis sechs können sich dafür über die Play-ins qualifizieren. Nur die zwei schwächsten Mannschaften scheiden aus.
Dass das Team in Paris dabei ist, hat es vor allem Brunckhorst, die bei Olympia wie Greinacher auch im klassischen Fünf gegen Fünf hätte starten können, zu verdanken. In Debrecen warf sie ihre Mannschaft beim Qualifikationsturnier im Mai in letzter Sekunde zum 19:17 gegen Gastgeber Ungarn - und damit zum Ticket für Paris. Dort wird für sie nach mehr als zehn Jahren im Nationaltrikot Schluss sein. (sid/dpa/jum)
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