Der Auftritt von ARD-Kommentator Tom Bartels bei der Olympia-Eröffnungsfeier in Paris sorgt für Kritik in den sozialen Medien. Nun rechtfertigt sich der 58-Jährige.

Mehr News zum Thema Sport

Kommentator Tom Bartels hat am Freitagabend die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in der ARD kommentiert (hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen). Gemeinsam mit ARD-Paris-Korrespondentin Friederike Hofmann begleitete er das Großereignis stundenlang live.

Während und nach der Übertragung mehrte sich aber die Kritik an Bartels – vor allem in den sozialen Medien. Der Grund: Bartels erkannte zunächst nicht die französische Ex-Leichtathletin Marie-José Pérec, die gemeinsam mit Judoka Teddy Riner das Olympische Feuer entzündete.

Das führte zu einer kuriosen Situation in der Live-Übertragung, denn plötzlich war mehrmals Bartels zu hören, wie er auf Englisch "Wer ist das Mädchen?" rief. Eine kleine Panne, denn für die Ohren der TV-Zuschauer waren die Nachfragen eigentlich nicht gedacht.

Ein weiterer Kritikpunkt in den sozialen Medien: Bartels soll zu oft über das (sehr schlechte) Wetter während der Feier gesprochen haben. Es regnete beinahe durchgehend und das fast auch immer sehr stark. Die Olympia-Party fiel förmlich ins Wasser.

"Ja, vielleicht habe ich zweimal zu viel übers Wetter gesprochen, aber es hat die Veranstaltung auch merklich beeinflusst."

Tom Bartels, ARD-Kommentator

Gegenüber der "Bild"-Zeitung bezog Bartels nun Stellung – sowohl zu Pérec als auch zum Wetter: "Ich kenne sie natürlich, aber wir hockten da vier Stunden unter einer Plane und haben kaum was erkannt. Pérec war dann drei Sekunden von schräg hinten zu sehen und es gab, entgegen unserer Erwartungen, keine Namenseinblendungen."

Zudem herrschte Verwirrung bezüglich der Reihenfolge der Fackelträgerinnen und Fackelträger. "Wir hatten eine alphabetisch geordnete Namensliste mit 30 Leuten. Als Pérec auftauchte, waren 15 Leute von dieser Liste noch offen", erklärte ARD-Kommentator Bartels. Und weiter: "Somit war ich nicht sicher, ob sie das schon ist und jetzt das Feuer entzündet wird. Das ging auch den meisten meiner Kollegen so."

Beim Wetter habe sich Bartels laut eigener Aussage in die Lage der Zuschauer und Athleten versetzt – das schlechte Wetter habe ihm "leidgetan". "Ja, vielleicht habe ich zweimal zu viel übers Wetter gesprochen, aber es hat die Veranstaltung auch merklich beeinflusst."

Eröffnungsfeier in Paris: ARD mit Mega-Quote

Ob Bartels' Kommentare nun für Kritik sorgten oder nicht – die ARD kann mit der Quote mehr als zufrieden sein. Denn die verregnete Paris-Gala hat für die beste TV-Einschaltquote in Deutschland bei einer Olympia-Eröffnungsfeier seit Athen 2004 gesorgt.

Im Schnitt 10,1 Millionen Menschen waren am Freitag während der rund vierstündigen Zeremonie auf der Seine und am Trocadéro dabei. In Frankreich war die Feier eine der meistgeschauten Sportsendungen der Geschichte. Laut dem Organisationskomitee verfolgten weltweit mehr als 300 Millionen Zuschauer das Spektakel.

Bartels ist vor allem auch durch seine Einsätze bei großen Fußball-Finals bekannt. Er war bereits als Reporter des EM-Endspiels 2008 am Mikrofon. 2014 kommentierte er den deutschen WM-Triumph in Brasilien, 2022 das WM-Finale in Katar und vor knapp zwei Wochen auch das EM-Endspiel.

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.