Morteza Mehrzadselakjani ist mit 2,46 Metern einer der größten derzeit lebenden Menschen weltweit. Bei den Paralympics tritt er im Sitzvolleyball für den Iran an – und dominiert.

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Die deutschen Sitzvolleyballer haben bei den Paralympics in Paris vorzeitig das Halbfinale erreicht. Im letzten Gruppenspiel war der Vize-Europameister von Trainer Christoph Herzog trotzdem chancenlos. Dort ging es nämlich gegen den Iran, der seit Jahren das beste Sitzvolleyball-Team der Welt stellt. Am Ende stand eine deutliche Niederlage nach drei Sätzen (17:25, 13:25, 16:25).

Der Erfolg der Iraner hat vor allem ein Gesicht: das von Morteza Mehrzadselakjani, genannt Mehrzad. Mehrzadselakjani ist 2,46 Meter groß und damit der zweitgrößte derzeit lebende Mensch auf der Welt. Seit 2015 ist er in der Position des Außenangreifers für das iranische Sitzvolleyballteam tätig.

Morteza Mehrzadselakjani
Auf dem Feld ist Morteza Mehrzadselakjani leicht zu erkennen. © imago images/Kyodo News

Iran dominiert im Sitzvolleyball

Der Iran ist das Nonplusultra im Sitzvolleyball. Seit der erstmaligen Qualifikation bei den Paralympics im Jahr 1988 gewann das Team sieben von neun möglichen Goldmedaillen, in London 2012 und Athen 2004 wurde man jeweils Zweiter.

Seit Mehrzad im Team ist, holte das Team zusätzlich zu den zwei paralympischen Goldmedaillen noch zwei Weltmeisterschaften. Das Team wird in Anlehnung an die US-Basketballer 1992 als "Dream Team" des Sitzvolleyball bezeichnet.

Fahrradunfall und Hormonstörung

Doch die Geschichte Mehrzads war nicht immer von Erfolg geprägt. Der in Tschalus geborene Volleyballer leidet unter der Hormonstörung Akromegalie bei der ein Überschuss an Wachstumshormonen ausgeschüttet wird. Dadurch ist er auf Krücken und seinen Rollstuhl angewiesen.

Außerdem hatte der Volleyballer im Alter von 15 Jahren einen Fahrradunfall, bei dem er eine schwere Hüftverletzung erlitt. Dadurch hörte sein rechtes Bein auf zu wachsen und ist heute rund 15 Zentimeter kürzer als sein linkes Bein.

Kein passendes Bett für Mehrzad

In Paris greift der Hüne nach dem achten Titel für sein Land. Dabei lässt er sich auch durch die äußeren Umstände nicht bremsen. In der französischen Hauptstadt muss Mehrzad nämlich auf dem Boden schlafen.

Es gäbe, anders als in Tokio, kein speziell angefertigtes Bett für ihn, sagte sein Trainer Hadi Rezaeigarkani bei Olympics.com. "Er hat kein besonderes Bett, aber er hat das wichtigste Ziel vor Augen. Es ist ihm egal, ob er auf dem Boden schlafen muss oder nicht genug zu essen hat. Auf jeden Fall hat er den Willen, ein Champion zu werden."

Verwendete Quellen:

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