Leo Neugebauer liegt beim Zehnkampf in Paris auf Kurs – und könnte der neue König der Athleten werden.
Wahnsinns-Stimmung im Stade de France, spektakuläre Zehnkampf-Show von
Der 24-Jährige geht nach einer starken Halbzeit-Vorstellung als Führender in den entscheidenden zweiten Wettkampftag, Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico hat als Zweiter 42 Punkte Rückstand auf den deutschen Rekordhalter.
"Es macht sehr viel Spaß, ich kann nicht nicht beschweren", sagte Neugebauer in der ARD: "Ich fühle mich sehr gut. Jetzt muss ich mich erholen."
Neugebauer präsentierte sich am Freitag vor deutlich über 60.000 Zuschauern in Top-Form. Der Stuttgarter lief die 100 m zum Start in 10,67 Sekunden, kratzte danach im Weitsprung mit seinen 7,98 m an der Acht-Meter-Marke, mit seinen 16,55 m im Kugelstoßen übernahm er die Führung. Zum Abschluss des ersten Tages legte Neugebauer noch 2,05 m im Hochsprung und starke 47,70 Sekunden über 400 m hin. In der Summe macht das 4.650 Punkte für den Modellathleten, das ist im Vergleich nur etwas weniger als bei seinem deutschen Rekord.
Patzt Neugebauer am zweiten Tag?
Damit könnte sich Neugebauer, der im Juni sagenhafte 8.961 Punkte geschaffte hatte, am Samstag tatsächlich zum neuen König der Athleten krönen. Wenn, ja wenn er seine Nerven im Griff hat. Denn: Auch im Vorjahr hatte Neugebauer bei der WM in Budapest zur Hälfte von Gold träumen dürfen, patzte dann aber über die Hürden und mit dem Diskus. Am Ende reichte es so "nur" zu Platz fünf, doch diesmal soll alles anders werden. Neugebauer hat daraus "gelernt", hatte er im Vorfeld dem sid gesagt, er wolle sich nicht so sehr ablenken lassen vom Drumherum, sich ganz auf sich selbst fokussieren.
Kaul hat bislang noch Schwierigkeiten
Der ehemalige Welt- und Europameister
Schon am ersten Wettkampftag im Stade de France herrschte eine herausragende Stimmung, ein DJ heizte den Fans ein, die Bässe wummerten durch die Arena. Neugebauer, der seine Eltern, Oma und Opa, seine Schwester und viele Freunde zur Unterstützung mitgebracht hat, ließ sich von dem Flair offenbar anstecken.
Auch Sprinterin Gina Lückenkemper, die am Vormittag ins Halbfinale über 100 m eingezogen war, zeigte sich tief beeindruckt: "Das war der totale Wahnsinn. Ich habe noch nie so eine extreme Atmosphäre in einem Leichtathletik-Stadion erlebt – wie bei einem Fußball-Derby". (sid/ms)
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