Tennis-Star Novak Djokovic hat bekannt geben, positiv auf das Coronavirus getestet worden zu sein. Auch seine Frau sei demnach infiziert. Djokovic war zuletzt wegen der von ihm organisierten Adria-Tour, bei der sich neben ihm drei Kollegen infizierten, in die Kritik geraten.
Auch der Tennis-Weltranglisten-Erste
"Ich werde mich nun für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und den Test in fünf Tagen wiederholen", schrieb Djokovic in einem Statement, das in den sozialen Medien geteilt wurde.
Er sei getestet worden, nachdem er in Belgrad eingetroffen sei. Wie der Serbe am Dienstag mitteilte, zeigt er keine Symptome. Das Virus wurde auch bei seiner Frau Jelena festgestellt, jedoch nicht bei den Kindern des Paars.
"Jeder einzelne Fall tut mir leid"
Djokovic war für die Organisation seiner Adria-Tour zuletzt heftig kritisiert worden, weil bei den Veranstaltungen in Belgrad und Zadar keine Hygiene- und Sicherheitsregeln eingehalten worden waren.
Am Montagabend hatte nach dem Bulgaren Grigor Dimitrow und dem Kroaten Borna Coric auch sein Landsmann Viktor Troicki einen positiven Test öffentlich gemacht. "Jeder einzelne Fall tut mir extrem leid", schrieb Djokovic.
"Alles, was wir im vergangenen Monat gemacht haben, passierte mit reinem Herzen und ernsthaften Absichten", schrieb er zur Tour, mit der er dank prominenter und weniger prominenter Akteure Spenden sammeln und seinen Kollegen Spielpraxis verschaffen wollte. Es habe alles mit einer philanthropischen Idee begonnen.
Das Turnier sei organisiert worden, als sich das Virus abgeschwächt habe und die Bedingungen als gegeben erschienen. "Leider ist das Virus noch da, und leider ist das eine neue Realität, mit der wir immer noch umzugehen und zu leben lernen müssen", schrieb er.
Kritik an Djokovic und der Adria Tour
Unterdessen äußerten weitere ehemalige und aktuelle Tennis-Kollegen Kritik an Djokovic und den anderen Teilnehmern der Adria-Tour. So fragte der deutsche Ex-Profi Nicolas Kiefer in einer Kolumne für "Focus": "Hat Djokovic gedacht, dass das Virus überall ist, nur nicht in Serbien?"
Eine "reine Katastrophe" nannte Kiefer die Vorgänge. "Das ist auch nicht gut für die Außendarstellung der ATP-Tour, auch wenn diese nichts mit der Adria Tour zu tun hat", schrieb er.
Wimbledonsieger Andy Murray erinnerte seine Kollegen an ihre Vorbildfunktion. Die einstige Nummer eins der Welt aus Großbritannien sagte der britischen Tageszeitung "The Times": "Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu Novak. In der Nachbetrachtung macht das, was da passiert ist, aber keinen guten Eindruck."
Top-Athleten auf der ganzen Welt müssten zeigen, "dass wir das ernst nehmen und uns darüber im Klaren sind, dass wir Abstandsregeln einhalten".
"Ich hoffe, dass wir daraus lernen, weil letztendlich wird die ATP Tour nicht zurückkommen, wenn wir jede Woche Probleme haben und die Spieler machen, was sie wollen", sagte Murray. (dpa/lh/ank/thp)
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