Als Stefan Luitz schwer stürzt, ist Alexander Schmid da: Der 24-Jährige rast bei der Alpinen Ski-WM in Are im Riesenslalom der Männer unerwartet mitten in die Weltspitze. Die Medaillen aber holen sich in einem spannenden Dreikampf die Etablierten ab.
Gut vier Stunden nach dem fatalen Sturz von
Bronze ist für Schmid nur um 77 Hundertstelsekunden entfernt
Bei seinen ersten Weltmeisterschaften raste der 24-Jährige zum größten Erfolg seiner Karriere, auf die Podestplätze fehlten ihm nur 0,77 Sekunden.
Luitz hatte da schon keine Chance mehr auf die erste Einzel-Medaille seiner Karriere und war zu Untersuchungen in einem Krankenhaus in Östersund. Ihm droht nach seinem Sturz im ersten Lauf erneut eine lange Pause und die nächste Verletzung am linken Knie.
WM-Gold im Flutlicht von Are holte sich erstmals
Luitz' Knie hat wieder was abbekommen
Luitz war da schon längst aufgebrochen ins rund eineinhalb Stunden entfernte Östersund. Im ersten Rennen seit seinem Sturz in Adelboden, als er sich im Januar die Schulter auskugelte, fädelte er ein, verdrehte sich in der Luft und schlug hart auf dem Kopf auf.
Mit der Schulter und dem Kopf sei alles okay, hieß es vom DSV relativ bald nach dem Unfall, das Knie aber sei "instabil". In dem Gelenk hatte sich der 26-Jährige im Dezember 2017 das Kreuzband gerissen.
Schmid selbst sah den Sturz noch vor dem Start im Fernseher bei den Vorbereitungen auf seinen Lauf. "Sofort umgedreht" habe er sich danach und "versucht, mich auf mich zu fokussieren und nicht so sehr an den Stefan zu denken".
Das klappte schon im ersten Durchgang so gut, dass er mit Startnummer 23 auf Rang sieben raste. "Ich mag es einfach, wenn es schmierig ist, dann ist mein Timing besser", berichtete Schmid über die Schneeverhältnisse bei Plusgraden.
Schmid war im Weltcup nur ein Mal Sechster
Der Sportler vom SC Fischen hat in seiner Karriere bislang nur 19 Starts im Weltcup vorzuweisen und war dabei lediglich achtmal in die Punkteränge gekommen.
Ein sechster Platz beim Riesenslalom im Dezember 2017 in Val d'Isère ist seine beste Platzierung, die ihm zudem einen Start bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang ermöglicht hatte. In Korea schied er dann aber aus.
So wie nun auch Luitz - nur, dass dem 26-Jährigen wohl wesentlich weitreichendere Folgen drohen. Eine genaue Diagnose nach einer MRT-Untersuchung stand am Abend zunächst aus. (dpa/hau)
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