Der Eurovision Song Contest 2025 findet in Basel statt. Bevor die Teilnehmer im Finale aufeinandertreffen, werden sie in Vorentscheiden ausgewählt. Das ist über die Vertreter und den Ablauf bekannt.

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Der Eurovision Song Contest findet 2025 zum 69. Mal statt. Den Wettbewerb trägt aufgrund von Nemos (25) Sieg im Vorjahr die Schweiz aus. Doch auch neben dem Veranstaltungsort gibt es weitere Neuerungen. Im Vorfeld der Finalshow sind zudem noch einige Entscheidungen zu fällen.

Rückblick: Der ESC 2024

Nachdem Deutschland zweimal in Folge den letzten Platz belegte, schaffte Popsänger Isaak (29) es 2024 mit seinem Song "Always on the Run" auf Rang 12 von 25. Besser schnitt in den vergangenen elf Jahren lediglich Michael Schulte (34) ab, der 2018 als Vierter knapp das Treppchen verpasste.

Auf diesem standen 2024 der Schweizer Star Nemo, auf den der kroatische Vertreter Baby Lasagna (29) folgte. Der Musiker wurde mit seinem Song "Rim Tim Tagi Dim" ursprünglich als Favorit gehandelt. Als Drittplatzierte ging das ukrainische Duo aus Alyona Alyona (33) und Jerry Heil (29) hervor, das mit "Teresa & Maria" einen Mix aus Pop und Rap präsentierte. Den Ukrainerinnen und dem übrigen Teilnehmerfeld musste sich die norwegische Gruppe Gåte geschlagen geben. Die Folk-Rock-Band landete auf dem letzten Platz, den 2023 noch die deutschen Vertreter Lord of the Lost innehatten.

Die Gelegenheit, sein Lied "Europapa" im Finale aufzuführen, verpasste der niederländische Sänger Joost Klein (27). Der Teilnehmer wurde vom Wettbewerb ausgeschlossen, nachdem Ermittlungen gegen ihn eingeleitet wurden. Einem Statement des niederländischen Senders Avrotros zufolge soll er eine "drohende Bewegung" in Richtung einer Kamerafrau getätigt haben, die ihn entgegen einer Abmachung gefilmt habe. Ein Strafverfahren gegen ihn wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt. Der Skandal schadete Klein jedoch offenbar nicht: "Europapa" erreichte vor dem Finale in mehreren EU-Ländern Platz eins in den Charts, darunter auch in Deutschland.

So gestaltet sich Deutschlands Vorentscheid 2025

Für den deutschen Vorentscheid sorgt dieses Jahr Stefan Raab (58). Gemeinsam mit dem Sender RTL und der ARD ist der Entertainer für vier Live-Shows unter dem Banner "Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?" verantwortlich. Während die ersten drei Shows bei RTL zu sehen sind, strahlt das Erste das Finale aus, federführend verantwortet vom NDR. Einer Pressemitteilung des Senders zufolge sendet das Erste die entscheidende Show am 1. März um 20:15 Uhr. Auch die übrigen Termine liegen in der Primetime.

In den ersten beiden Shows messen sich laut RTL je zwölf Teilnehmer, aus denen sich je sechs oder sieben für das Halbfinale qualifizieren. Im Finale treffen schließlich neun potenzielle Vertreter Deutschlands aufeinander. Während Raab und weitere noch nicht bekannte Juroren in den ersten drei Shows entscheiden, wählen die Zuschauer in der letzten Runde den deutschen Kandidaten aus. Durch die vier Sendungen führt Barbara Schöneberger (50).

Bis zum 28. November konnten sich Musiker und Bands mit bis zu sechs Mitgliedern für die Vorrunde bewerben. Insgesamt gingen laut einer Pressemitteilung von NDR und RTL 3281 Bewerbungen ein. Damit habe es ein neues Hoch nach dem Vorentscheid 2010 erreicht.

ESC-Wettbewerb: Motto und Termine

Der ESC-Musikwettbewerb findet jährlich seit 1956 statt. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2020, in dem der Contest aufgrund der Corona-Pandemie ausfiel. Seit 2023 wird der ESC unter dem Slogan "United By Music" (dt. "Vereint durch die Musik") ausgetragen. Das Motto rief die britische BBC ins Leben, um die Partnerschaft Großbritanniens mit der Ukraine und "die Kraft der Musik, Menschen auf der ganzen Welt zusammenzubringen, widerzuspiegeln", wie es in einer Mitteilung der Rundfunkanstalt heißt. Zusätzlich verlieh der zuständige Designer dem Branding-Konzept dieses Jahr den Titel "Unity Shapes Love", berichtete die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR).

Ende August gaben die Europäische Rundfunkunion (EBU) und die SRG SSR Basel als Austragungsort für den ESC 2025 bekannt. Die Stadt setzte sich gegen ihre Mitbewerber Genf und Zürich sowie das Doppelpack aus Bern und Biel durch. In Basel finden die ESC-Fans in der St. Jakobshalle Platz. Das Finale findet am 17. Mai 2025 statt. Wenige Tage vorher werden die beiden Halbfinals am 13. und 15. Mai abgehalten. Die Moderation sollen Hazel Brugger (31) und Sandra Studer (55) übernehmen, die im Finale zusätzlich von Michelle Hunziker (48) unterstützt werden. Das gab die SRG SSR am 20. Januar bei einer Pressekonferenz bekannt.

Die Vertreter

Welche Vertreter in welchem Halbfinale antreten, wird jährlich ausgelost. Sowohl die Schweiz als letztjähriger Gewinner als auch die Big-Five-Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien können diese Vorrunden überspringen. Die übrigen der 38 teilnehmenden Länder gab die EBU Mitte Dezember bekannt. Im Januar 2025 verkleinerte sich das Teilnehmerfeld durch den Ausstieg von Moldau auf 37.

Erstmals seit drei Jahren nimmt Montenegro wieder an dem Wettbewerb teil. Den Vorentscheid des Balkanstaats gewann die Indie-Rock-Band NeonoeN, die jedoch freiwillig zurücktrat. Da sie ihren Beitrag bereits 2023 performt hatte, stand Medienberichten zufolge eine Disqualifikation im Raum. An ihre Stelle trat die Zweitplatzierte der nationalen Auswahl, die Sängerin Nina Žižić (39). Sie geht mit dem Song "Dobrodošli" (deutsch: "Willkommen") ins Rennen. Montenegro hatte 2023 aus Kostengründen seine Absage mitgeteilt, auch 2021 und 2024 setzte es aus. Das Land erreichte bislang zweimal das Finale, ein Sieg blieb jedoch aus.

Zypern sendet den Sänger Theo Evan nach Basel, für Tschechien tritt der slowakische Sänger und Tänzer Adonxs (29) an. Die Niederlande schickt den Sänger Claude (21) ins Rennen. Albanien vertritt das Duo Shkodra Elektronike, Israel die Sängerin Yuval Raphael. Medienberichten zufolge überlebte die Musikerin den Anschlag der Hamas auf das Nova Musik Festival am 7. Oktober 2023. (paf/spot)  © spot on news

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