Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Nordischen Botschaften in Berlin fand am Montagabend in Schloss Bellevue ein royales Dinner statt. Auch Michael Begasse war auf Einladung des Bundespräsidenten vor Ort. Der Adelsexperte erzählt, welche Kronprinzessin ihre Lesebrille vermisste und wer zur Musik wippte.

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Der Bundespräsident hatte geladen, und sie alle waren dem Ruf von Frank-Walter Steinmeier und dessen Ehefrau Elke Büdenbender gefolgt: das dänische Königspaar, die Kronprinzen-Paare aus Norwegen und Schweden sowie die Staatsoberhäupter aus Island und Finnland. Auch Michael Begasse nahm am Montagabend an dem Dinner in Schloss Bellevue teil, das den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der Nordischen Botschaften in Berlin einen krönenden Abschluss bescheren sollte. Unsere Redaktion hat bei dem RTL-Adelsexperten nachgefragt, wie so ein Abendessen in royaler Runde beim Bundespräsidenten abläuft.

Pumpernickel mit gemischtem Gemüse, Rote-Bete-Brühe und eine bayrische Garnele, Kalbsbäckchen mit Kürbis und Bergkäse und als Dessert Birne Helene: Das Menü von Jan-Göran Barth, seines Zeichens Chefkoch des deutschen Bundespräsidialamtes, ließ dem Anlass entsprechend keine Wünsche offen.

Zu dem laut Begasse "wirklich sehr leckeren Essen" wurden Weine aus lokalen Anbaugebieten in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt ausgeschenkt. In den Genuss all dieser Köstlichkeiten kamen rund 80 bis 90 geladene Gäste, von denen König Frederik X. und Königin Mary von Dänemark, Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen sowie Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel von Schweden die prominentesten waren.

Da das gemeinsame Haus der Nordischen Botschaften, das "Felleshus", im Oktober 1999 von fünf diplomatischen Vertretungen eröffnet worden war, durften zum Festakt 25 Jahre später auch die isländische Präsidentin Halla Tómasdóttir und der finnische Präsident Alexander Stubb, jeweils mit Anhang vor Ort, nicht fehlen.

Royaler Glanz in Schloss Bellevue

Begasse war auf persönliche Einladung Steinmeiers erschienen. Sein Resümee fällt überschwänglich aus: "In meinen 25 Jahren als Adelsexperte habe ich schon sehr viele royale Events erlebt, aber eine solch schöne, freundliche, lachende, friedliche und freundschaftliche Veranstaltung habe ich noch nie gesehen."

Jede Menge royalen Glanz habe er in Schloss Bellevue verspürt: "Die Dielen knarzen, wenn man darüber geht, an den Wänden hängen große Gemälde und die Decken sind mit reichlich Stuck verziert", schildert Begasse die seine Eindrücke von dem altehrwürdigen Schloss.

Die royalen Paare nehmen an der ovalen Tafel Platz

Bevor der 58-Jährige den Amtssitz des Bundespräsidenten betreten durfte, habe er zunächst die Sicherheitskontrollen passieren müssen. "Die geladenen Gäste mussten durch die Security, was den Beginn ein bisschen verzögerte. Da diese Maßnahmen aber nun einmal dazugehören, wurde das locker hingenommen."

Obwohl die Smartphones nicht abgegeben werden mussten, habe an dem Abend kaum jemand ein Foto oder ein Video gemacht. "Auf diese Idee kam niemand, weil sich das schlicht und einfach nicht gehört, wenn man beim Bundespräsidenten zu Besuch ist."

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An seinem Tisch angekommen, nahm Begasse zwischen der persönlichen Assistentin von Kronprinzessin Mette-Marit zu seiner Rechten und der Leiterin der Europaabteilung des Bundespräsidialamtes zu seiner Linken Platz.

Dann kam der große Moment, wie Begasse berichtet: "Die royalen Paare und die Präsidenten-Paare kamen herein und nahmen an einer langen, ovalen Tafel in der Mitte des Saales Platz. Wir anderen waren drumherum positioniert. Da ich günstigerweise an Tisch 1 platziert worden war, hatte ich nicht nur einen perfekten Blick auf die Bühne, sondern auch auf den royalen Tisch." Der Adelsexperte habe die skandinavischen Royals genau beobachten können, ohne dass diese sich beobachtet gefühlt hätten.

Mette-Marit fühlt sich ein bisschen ertappt

Mittendrin, statt nur dabei! Das galt auch für Begasse, der Zeuge einer, wie er es ausdrückt, "entzückenden Szene" wurde: "Tatsächlich habe ich Mette-Marit dabei erwischt, wie sie sich von ihrem Tischnachbarn, dem Ehemann der isländischen Präsidentin (Björn Skúlason; Anm. d. Red.), eine Lesebrille geliehen hat. Ihre eigene hatte sie offensichtlich schlicht und einfach vergessen."

Der Ehefrau von Kronprinz Haakon sei nicht entgangen, dass der Adelsexperte die Situation gesehen hatte: "Sie fühlte sich ein bisschen ertappt und zuckte mit den Schultern. Man muss dazu sagen, dass Mette-Marit und ich uns schon mehrmals begegnet sind."

Victoria wippt mit, Frederik schwärmt von der Autobahn

Nicht nur die 51-jährige Norwegerin, sondern auch die vier Jahre jüngere schwedische Kronprinzessin hatte im Schloss Bellevue ihren Spaß, wie Begasse bestätigt: "Victoria von Schweden habe ich noch nie so entspannt und gelöst gesehen. Als auf der Bühne Jazzmusik gespielt wurde, wippte sie mit, was wiederum Frederik X. kommentierte, wie ich beobachten konnte."

Der dänische König, der die Regentschaft nach der Abdankung seiner Mutter Margrethe II. im Januar übernommen hatte, hielt später "eine liebevolle und freundschaftliche Rede".

Darin habe er unter anderem von seinen Kindheitserinnerungen erzählt: "Frederik sagte, dass er die dänische Autobahn, die irgendwann zur A7 wird, immer am ehesten mit Deutschland in Verbindung bringen werde – weil man auf der deutschen Autobahn endlich Gas geben kann. Für ihn sei das damals schon ein Zeichen von Freiheit gewesen."

Stehempfang auf Armlänge

Freiheit und Freundschaft in schwierigen politischen Zeiten: Das war der gemeinsame Nenner für alle Gäste an diesem Abend in Schloss Bellevue.

Nach dem Essen, den musikalischen Darbietungen und den Reden gab es einen kleinen Stehempfang. Diesen genoss auch König Frederik in vollen Zügen, wie Begasse aufgefallen ist: "Mit Blick auf seinen Antrittsbesuch in Deutschland war das ein bisschen auch sein Event. Und seine Frau, Königin Mary, stand in ihrem traumhaften, roten Kleid ganz nah bei mir. Ich konnte sogar ihr zartes, dezentes Parfüm riechen. Man stand wirklich auf Armlänge zueinander und konnte miteinander plaudern."

Selten war der Adelsexperte Europa so nah

Einen kurzen Smalltalk konnte der royale Experte auch mit dem Gastgeber des Abends, dem Bundespräsidenten, halten: "Frank-Walter Steinmeier kam auf mich zu, stellte seine Espressotasse beiseite, reichte mir die Hand reichte und sagte: 'Herr Begasse, schön, dass Sie da sind. Danke für Ihre gute Arbeit'" – für Begasse ein besonders schöner Moment.

Das Dinner in Schloss Bellevue wird Begasse jedenfalls in bester Erinnerung behalten, den gesamten Tag ordnet er als historisch ein: "Dass so viele gekrönte Häupter zur selben Zeit an einem Ort in Berlin waren, hat es zuvor noch nie gegeben.

Tagsüber wurde im Rahmen einer anderen Veranstaltung zudem an Margrethe II. erinnert, die diesen Gebäudekomplex am Tiergarten vor 25 Jahren eingeweiht hatte." Begasses Fazit zum Jubiläum der Nordischen Botschaften in Berlin: "Senior Royals waren im Geiste dabei, aktuelle Royals waren vor Ort, künftige Königinnen und Könige waren vor Ort und dazu die Präsidenten von Island, Finnland und Deutschland. Selten war ich Europa so nah wie am vergangenen Montag."

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