Kein Wort zu Freund Luke Mockridge, dafür bekommen es ein Motivations-Coach und Ex-Frau Amira Aly ab. Nur über Stefan Raab will Oliver Pocher in seinem Podcast "Die Pochers - Frisch recycelt" offenbar lieber nicht sprechen.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Felix Reek dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Das Thema für "Die Pochers - Frisch recycelt" schien in dieser Woche eigentlich klar. Oliver Pocher ist mit Luke Mockridge befreundet, der gerade einen Shitstorm erlebt, der seine Karriere ein zweites Mal zum Stillstand gebracht hat.

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Im Podcast "Die Deutschen" hatte Mockridge Witze über die Teilnehmer der Paralympics gemacht, die Reaktion war vernichtend. Sat.1 strich seine neue Fernsehshow, Tourdaten wurden abgesagt, selbst das von seinem Vater Bill Mockridge gegründete und von seinem Bruder Nicholas geführte "Improvisationstheater Springmaus" lud den Comedian wieder aus.

Das ist Luke Mockridge schon einmal passiert. 2019 hatte ihm seine Ex-Freundin Ines Anioli versuchte Vergewaltigung vorgeworfen. Das gegen ihn eingeleitete Ermittlungsverfahren war später zwar eingestellt worden, der "Spiegel" hatte allerdings über weitere Übergriffe gegenüber Frauen berichtet. Sat.1 hatte damals die Zusammenarbeit beendet und Mockridge hatte sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und sich nach eigener Aussage in psychiatrische Behandlung begeben.

Pocher holte Mockridge wieder auf die Bühne

Oliver Pocher war einer der ersten, der Mockridge danach wieder auf die Bühne holte. Mit verletzendem Humor kennt Pocher sich aus, in unregelmäßigen Abständen produziert er kleine und größere Skandale, zuletzt etwa, weil er eine Zuschauerin seines Programms als sexuell unerfahren bloßstellte.

Nun also wieder Wirbel um Mockridge. Und was sagt Pocher? Bislang nichts. Die 46. Folge seines Podcasts "Die Pochers" wurde laut dem "Westfalen-Blatt" am 6. September vor Live-Publikum in Paderborn aufgezeichnet, die ersten Meldungen zu Luke Mockridges Aussagen erschienen erst einen Tag später, nachdem die heute querschnittgelähmte zweifache Olympia-Siegerin Kristina Vogel den betreffenden Ausschnitt Mockridges auf ihrem Instagram-Kanal geteilt hatte.

Knapp verpasst also, und vielleicht ist das auch ein Glück, scheint nach einigen Tagen zu diesem Thema doch alles gesagt. Zumal die Position von Freund und Kollege Oliver Pocher erwartbar sein dürfte.

Häme für die üblichen Verdächtigen

So arbeitet sich Pocher in Paderborn an den üblichen Kandidaten für seine Häme ab. Zum einen natürlich seine zweite Ex-Frau Amira Aly, weil er angeblich nie seine Kinder sehen und keinen Unterhalt zahlen würde. Es folgt Sängerin Katja Krasavice ("Ich wünsche mir, dass unsere Tochter auch in ein paar Jahren so ‘rumläuft") und die Brust-Verkleinerung von Daniela Katzenberger. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist auch Podcast-Partnerin Sandy Meyer-Wölden mental weggenickt: "Jaa, äh, okay."

Die interessiert vielmehr der gemeinsame Besuch bei Motivations-Coach Anthony Robbins. In den USA seit Jahrzehnten ein bekannter Name, in Deutschland nicht. Weshalb die Begeisterung des Publikums bei Pochers Imitation des aufgeregten Gestus von Robbins zurückhaltend ausfällt. Sandy Meyer-Wölden ist offensichtlich ein Fan, Pocher erinnert das eher an seine Kindheit bei den Zeugen Jehovas.

"Es ist schwer, wenn da einer steht, der Multimillionär ist und den anderen, die nicht so reich sind, erzählt, wie es funktioniert", sagt er. Was das Prinzip dieser Coaches ziemlich gut zusammenfasst.

Die "Neue Zürcher Zeitung" zum Beispiel schrieb zu Robbins, dass er zu einer Welle von Motivations-Trainern gehört, die Erfolg auf die Meta-Ebene gehoben haben. Sie sind mit dem Reden darüber erfolgreich geworden, nicht mit ihrem Geschäft oder einer besonderen Begabung. Jetzt verkaufen sie für viel Geld die Idee, dass Erfolg nicht von Begabung, Fleiß oder Talent abhängig ist, sondern vom richtigen "Mindset".

Immer mitten in die Fresse rein

Als Sandy Meyer-Wölden allerdings das Comeback von Stefan Raab anspricht, ist Schluss mit der Hampelei und die Begeisterung von Oliver Pocher sinkt merklich. Der Komiker wird einsilbig. Am Samstag, dem 14. September, steigt Raab noch einmal gegen Boxerin Regina Halmich in den Ring, danach soll er für 90 Millionen Euro Shows bei RTL produzieren und wahrscheinlich auch moderieren.

Anerkennung gibt es von Pocher dazu nicht: "Wenn ich acht Jahre weg bin und dann komme ich auf einmal wieder und sage, ich haue jetzt Amira auf die Fresse in einem Kampf, sagen die Leute auch: Den guck' ich mir mal an."

Der Zwist zwischen den beiden sitzt offenbar tief. Beide fingen beim Musiksender VIVA an, Raab förderte Pocher und holte ihn zu ProSieben. Als letzterer 2007 bei der "Harald Schmidt Show" einstieg, erkaltete die Beziehung. In seinem Podcast verriet Pocher, dass Raab ihn auf der Straße ignorieren würde und dafür gesorgt habe, dass er in keiner der von ihm erfundenen Shows auftreten darf.

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Dass Stefan Raab jetzt groß bei Pochers Haussender RTL einsteigt, verheißt für den Komiker nichts Gutes, öffnet für ihn aber auch neue Wege bei ProSieben. Dort könnte er sich endlich seinen lange gehegten Wunsch erfüllen und an "Schlag den Star" teilnehmen. Am besten gegen seine Ex-Frau Amira, so der Komiker. Daraus wird allerdings nichts. Amira Aly trat bereits vor kurzem bei "Schlag den Star" an, ohne ihn. Und gewann. Oliver Pocher dürfte sich noch heute darüber ärgern.

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