Was haben Thorsten Legat, Kader Loth, Georgina Fleur und Hanka Rackwitz gemeinsam? Okay, das ist leicht, alle sitzen derzeit im Jubiläumsdschungelcamp. Dort aber wollen alle vier an Tag sechs die Zuschauer an den dunklen Ecken ihres Lebens teilhaben lassen. Winfried Glatzeder findet auch dunkle Ecken, allerdings an ganz anderer Stelle. Sehr zum Leidwesen von Eric Stehfest.
Spoiler-Warnung! Die sechste Folge "Ich bin ein Star – Showdown der Dschungel-Legenden" ist seit dem 20. August bei RTL+ zu sehen und am 21. August bei RTL.
Essen, Kochen, Zigaretten, Tonfall – die wichtigsten Streit-Dauerbrenner sind nach fünf Tagen bereits abgefrühstückt. Da könnte man meinen, dass sich die Dschungelcamper nach ein bisschen Ruhe sehnen. Da aber für ein ordentliches Trash-TV-Format nichts so tödlich ist wie Ruhe, haben sich die Promis an Tag sechs mit RTL auf einen Kompromiss geeinigt. Die Camper geben ein bisschen ihr Innerstes preis, dafür macht RTL das, was man damit immer macht: Man sendet es.
Den Anfang macht
Thorsten Legat ist in puncto öffentliche Aufarbeitung seines Lebens also voll auf Kurs, wer dem vielleicht noch Kommenden vorgreifen möchte, kann ja schon mal nach "Legat" und "Samurai-Schwert" googeln. Gleichzeitig schwankt man zwischen der Antwort auf die Frage, ob eine RTL-Gaga-Show wirklich der richtige Ort für solche Bekenntnisse ist und dem Wissen, dass sich die Camper dieser Welt ja wissentlich und selbst ausgeliefert haben, wo es eben gang und gäbe ist, das Private zum Öffentlichen zu machen.
Giulia Siegel: "Wollt ihr Leder essen?"
Und so gehen an Tag sechs auch andere Promis den Weg, den Legat bereits gegangen ist.
Nun könnte aufgrund dieser Bekenntnisse der Schwermut vor und hinter dem Bildschirm einziehen, doch die Dschungelcamper können auch die leichten Themen. Unglücklicherweise haben die diesmal vor allem mit Fäkalien zu tun. Eine Auswahl in Zitaten:
"Ein fucking Mal nur!" Gigi Birofios Antwort auf die selbst gestellte Frage, wie oft er bisher seine Unterhose gewechselt hat.
"Ich kann nicht mehr einhalten!" Warnung Sarah Knappiks, als sie auf der Toilette sitzt, während unter ihr
"Die Schaufel und ich, wir sind ein Team geworden. Die gehört zu mir."
"Irgendwie muss hier jemand schräg pissen und scheißen." Winfried Glatzeder, während er mit besagter Feuerschaufel die daneben gegangenen Fäkalien unter der Toilette entfernt.
"Ihr habt damit die Kacke weggemacht?"
"Ich weiß nicht, was er sich gedacht hat. Der Winnie lebt ja in seiner Welt und das ist ganz toll." Eric Stehfest zum selben Thema.
"Das ist Leder. Schon mal von Straußenleder gehört? Wollt ihr Leder essen?" Giulia Siegel zur Frage der anderen, ob man die Haut der Straußenflügel vor dem Kochen entfernen sollte. Die Antwort: Wollen sie. Und machen sie.
Ritter Mola gegen die Eidechse
Bislang ist Tag sechs also eine Mischung aus "Habt ihr euch das gut überlegt?" und "Warum habt ihr euch das nicht gut überlegt?" Danach treibt die Unterhaltung ein wenig zwischen beiden Polen und bevor jemand dabei wegnickt, versucht RTL die Folge ein bisschen mit Spannung zu füllen. Mola Adebisi habe in der Show die wenigsten Sterne geholt und stolze drei Prüfungen abgebrochen. Gleichzeitig soll er nun zu einer Prüfung, die bisher noch niemand geschafft hat. Sogar ein Notfall-Signal wird mit dem ernst dreinblickenden Dr. Bob vereinbart.
Man nähert sich also beim Spannungsaufbau von beiden Seiten, redet erst den Helden klein und dann die Aufgabe groß. Leider kommt diese Herkulesaufgabe im praktischen Teil nicht so spannend und übermenschlich rüber, wie sich RTL das vielleicht gedacht hat. Adebisi und Giulia Siegel müssen in einem Käfig Schlösser öffnen. Einziger Haken: Der Käfig steht in einem Fluss, die Wassertemperatur liegt bei kalten 17 Grad. Trotzdem meistern es Siegel und Adebisi erfolgreich, aber ein bisschen zitternd. Der zu erledigende Drache entpuppt sich also als Eidechse.
Tag Nummer sechs ist also ein Tag der Ruhe. Der inneren Einkehr und der äußeren Hinauskehr. Es muss raus, was rausmuss und so sieht es schlussendlich auch Sonja Zietlow. Zumindest mit Blick auf Tag Nummer sieben. "Das war Tag sechs und das war der letzte Tag mit zwölf Campern. Morgen wird uns einer verlassen."
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