Die Ruhe nach dem Sturm? Nicht beim "Legenden-Dschungel"! Nach dem großen "Toilettenpapier-Missverständnis" drehen die Dschungel-Camper an Tag acht richtig auf. Aus einer Bromance wird schneller eine No-mance, als man Nachtwache sagen kann und bei einem Streit wird klar: Wer mobbt, bestimmt immer noch Elena Miras!

Christian Vock
Eine Kritik
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Spoiler-Warnung! Die achte Folge "Ich bin ein Star – Showdown der Dschungel-Legenden" ist seit dem 22. August bei RTL+ zu sehen und am 23. August bei RTL.

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Da waren's nur noch elf. Hanka Rackwitz hatte in Folge Nummer sieben nach all dem Geschrei und Gezeter derart Angst um ihre mentale Verfassung, dass sie kurzerhand die Reißleine zog und sich freiwillig dem Dschungel-Zirkus entzog. Nun, nachdem Rackwitz weg ist, setzt der große Kater ein: "Sie war für mich sehr wichtig im Camp", findet Giulia Siegel. "Die wurde hier rausgemobbt, das ist nicht okay", hält Georgina Fleur fest und Eric Stehfest wirft einen Blick in die Zukunft: "Das geht auch so weiter. Einer nach dem anderen."

Das ist weniger prophetisch, als es scheint, schließlich ist das von Beginn an das Konzept der Show. Aber die drei meinen damit, dass es im Camp eine kleine Gruppe um Thorsten Legat gebe, die zusammenhalte und eine Gefahr für die anderen darstelle. "Wenn ihr alle weg seid – die werden mich nachts massakrieren", befürchtet Stehfest in etwas drastischen Worten, macht aber dann etwas, was man im Dschungelcamp selten gesehen hat, vielleicht noch nie. Er redet. In einem angemessenen Ton.

Eric Stehfest sorgt sich um Gigi Birofios Sicherheit

Stehfest geht zu Legat und Co. und teilt der Gruppe seine Angst mit, Menschen könnten sich gegen ihn verbünden. Trash-TV-untypisch wird er mit offenen Armen und Ohren empfangen, getröstet und aufgebaut. Insbesondere Gigi Birofio zeigt offen sein Mitgefühl, Stehfest solle sich entspannen. "Alles gut", beruhigt Birofio, betont die freundschaftlichen Momente, die er mit Stehfest erlebt hat und das ist deshalb relevant, weil der Schnitt dann die Geschichte eines Zerwürfnisses basteln kann und das beginnt so.

Die Gruppe teilt unnötig kompliziert die Nachtwache ein und hier kritisiert Stehfest, dass Winfried Glatzeder mit seinen 79 Jahren zur Nachtwache eingeteilt wurde, der 25-jährige Birofio aber nur wegen seines Geburtstages freibekommt. "Ihr tut so, als müsste er einen Berg hochlaufen. Er muss aufstehen und sich da hinsetzen", versucht Gigi die Aufgabe einer Nachtwache einzuordnen. Doch das ist nur die Vorgeschichte, außer Kontrolle gerät die Lage, als RTL jeden Camper bittet, aus den eigenen Reihen öffentlich denjenigen zu nominieren, dem man den Legenden-Status zutraut und denjenigen, der ausgedient hat.

Die Sache nimmt ihren Lauf und weil ihm die Art, wie Birofio zuvor mit Glatzeder gesprochen hat, missfallen hat, nominiert ihn Stehfest für die Rolle des Ausgedienten. "Eric ist bei mir unten durch", gibt Birofio ein erstes Statement ab, wird danach aber deutlicher, weil ausfallend: "So ein kleiner Pisser, ey!", echauffiert sich Birofio und teilt sein Missfallen anschließend Stehfest persönlich mit: "Du bist schon ein kleiner Lutscher, muss ich sagen." "Ich beleidige, wann ich will", antwortet Birofio auf Stehfests Bitte, ihn nicht zu beleidigen, erhält daraufhin aber eine Warnung von Stehfest: "Lass das lieber – zu deiner Sicherheit!"

Wer hat wie viele Persönlichkeiten?

Die beiden, so viel sei verraten, werden sich noch in derselben Folge außergerichtlich einigen, zuvor konzentriert sich RTL aber auf einen anderen Kampf. In der roten Ecke Giulia Siegel, in der blauen Ecke der Rest der Dschungel-Belegschaft. Nur Georgina Fleur ist quasi überall, hat sie es laut Siegel doch geschafft, "sich gegen diesen Mob vor mich zu stellen, neben mich zu stellen, auch hinter mich zu stellen". Doch was war passiert?

Nun ist Siegel bereits tags zuvor beim großen "Toilettenpapier-Vorfall" keine gute Strategie gefahren, in Folge acht nun geraten Siegel und Sarah Knappik, man kann gar nicht genau sagen, warum, in einen Streit. "Du hast irgendwie zwei Persönlichkeiten", attestiert Knappik Siegel, die wiederum überbietet Knappik kurzerhand: "Du hast drei Persönlichkeiten", behauptet Siegel und legt noch ein "Du verkaufst deine Seele" obendrauf. Es folgen Beleidigungen, darunter die Stichworte Narzissten, Schlange und Stasi.

Weil bei so einem ausgeuferten Streit zwischen zwei Menschen viel zu wenig sind, weiht Knappik am nächsten Morgen ihre Kollegen ein, Siegel habe sie mit einem Stasi-Mitarbeiter verglichen. "Jetzt hat sie ein Problem mit mir!", kündigt Elena Miras an und das wünscht man natürlich niemandem. Knappik erwägt eine andere Strategie. Sie habe keine Kraft mehr dafür, wiederholt Kanppik unter Tränen und glaubt, einen Entschluss gefasst zu haben: "Ich glaub', ich will wirklich gehen", erklärt Knappik, ergänzt dann aber mit Blick auf Siegel: "Ich warte noch bis sie gegangen ist."

Wenn niemand niemanden mobbt, darf auch niemand niemanden mobben!

Unter diesen Voraussetzungen wird ein freiwilliger Ausstieg natürlich schwieriger, aber so wartet Knappik erstmal ab, was der Tag noch so bringt. Und der Tag liefert umgehend, und zwar Elena Miras. Die wurde von Knappik zur neuen Team-Chefin ernannt und erhebt sogleich folgende Forderung: "Ich verlange von heute, dass man niemanden beleidigt. Dass man das Wort Mobbing nicht mehr in den Mund nimmt. Weil hier drin mobbt niemand niemand." "Dann darf auch niemand niemanden mobben!", erkennt Georgina Fleur blitzschnell und setzt damit eine Laien-Diskussion über die Definition von Mobbing in Gang.

Mitten in diese Diskussion platzen jedoch Sonja Zietlow und Jan Köppen und erwähnen, dass die Gruppe ihre Luxusgegenstände nur deshalb zurückbekommen habe, weil Giulia Siegel dafür auf ihre Zigaretten verzichtet habe. Der Dank ist groß, das Misstrauen aber auch, es könnte ja auch eine Taktik Siegels gewesen sein. Trotzdem sucht Miras die Versöhnung mit Siegel, zeigt sich danach im Einzelinterview von ihrer empathischen Seite. Man könnte aber auch von ihrer praktischen Seite sagen: "Scheiße muss sie sich nicht fühlen, sie fliegt auch so raus."

Fehlt noch die Auf-und-wieder-ab-Freundschaft von Gigi Birofio und Eric Stehfest und deren vorläufiger Ausgang ist schnell erzählt. Wie der Trash-TV-Teufel so will, werden die beiden gemeinsam zur Dschungelprüfung geschickt. In die gehen sie als Feinde und kommen als Freunde wieder heraus. Heraus kommt auch Winfried Glatzeder, aber nicht aus einer Dschungelprüfung, sondern aus der Show. Er muss an Tag acht das Camp verlassen. Da waren's nur noch zehn.

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