Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop: Am Samstagabend erweckte das Toastbrot die schlimmsten Eurodance-Songs der 1990er Jahre zum Leben – kam aber ungestraft damit durch. Im Gegensatz zum Pilz. Der wagte sich an den Hip-Hop-Song "Industry Baby" und damit aus der Komfortzone. Denn unter dem Pilzkopf steckte eine von Deutschlands bekanntesten Sängerinnen.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Der Waschbär feiert seine Schaumparty im Waschsalon weiter", begrüßt Moderator Matthias Opdenhövel die Zuschauer. Wer da nicht ganz folgen kann: Opdenhövel meint mit dieser etwas kryptischen Formulierung lediglich, dass sich Daniel Boschmann am vergangenen Samstag bei "The Masked Singer" aus seinem Waschbär-Kostüm gepellt hat und nun zumindest in dieser Show die Beine hochlegen kann.

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Bereits eine Woche zuvor musste "Tatort"-Rechtsmediziner Jan Josef Liefers die maskierten Segel streichen und sein Känguru-Kostüm in den Schrank hängen, nachdem er per Publikums-Abstimmung als Erster aus der Show gewählt wurde. Nach zwei Folgen haben die Zuschauer damit in Staffel Nummer acht bereits einen "Frühstücksfernsehen"-Moderator und einen Schauspieler auf dem Gewissen.

Rea Garvey: "Es macht mich wahnsinnig, weil ich weiß, wer das ist"

In Folge drei sollte es nun am Samstagabend eine bekannte Sängerin treffen. Doch bevor es so weit ist, erklärt Matthias Opdenhövel die Regeln des Abends, an dessen Ende die prominente Sängerin ihre Maske wird fallen lassen müssen: "Wir haben noch sieben Masken. Das heißt, wir haben einen Dreikampf und zwei Duelle und nur die Sieger kommen jeweils weiter." Außerdem wird jeder Promi diesmal zwei Lieder vortragen, eines alleine und eines mit den Kollegen seiner Gruppe.

Eine Menge zu hören also für die Jury, in der neben dem Stammpersonal Rea Garveyy und Ruth Moschner diesmal Carolin Kebekus sitzt und die drei Rate-Promis legen auch gleich los wie die Feuerwehr. Nach dem Auftritt des Frotteefanten und seiner Version von Abbas "Dancing Queen" gehen Kebekus, Garvey und Moschner noch einmal die Indizien des Einspielfilmchens durch. Dort findet Carolin Kebekus des Frotteefanten Verwandtschaft, Tante Trudi, landet dadurch irgendwie bei Rudi Völler und zieht deshalb das Fazit: "Irgendwas mit Fußball: Laura Wontorra!"

Irgendwas mit "Kenn ich", denkt sich hingegen Rea Garvey und das gleich zweimal an diesem Abend. Zum ersten Mal nach dem Auftritt des Schuhschnabels: "Es macht mich wahnsinnig, weil ich weiß, wer das ist. Ich hab nur noch nicht den Namen", tappt Garvey im Halbdunkeln. Der irische Sänger glaubt lediglich zu wissen, dass Englisch nicht die Muttersprache des Schuhschnabels ist. "Das muss jemand sein, den wir kennen", grübelt Garvey weiter und Moschner kontert sofort: "Ja, das macht Sinn bei dieser Sendung."

Der Toast verbreitet 1990er-Jahre-Schrecken

Moschner selbst vermutet wahlweise Laith Al-Deen oder Michael Mittermeier im Kostüm des Schuhschnabels. Beim Toast tippen Moschner und Garvey ebenfalls auf jemanden aus dem komödiantischen Fach, Moschner auf Tanja Schumann oder Esther Schweins, Garvey hingegen schließt sich dem Tipp von Rick Kavanian aus der vergangenen Folge an und vermutet Tahnee hinter dem Toastbrot. Der Grund: "Diese Stimm-Verstellung war professionell", so Garvey.

Doch egal, wer da nun als Toast auf der Bühne stand, er oder sie sollte für den musikalischen Höhepunkt des Abends sorgen. Allerdings nicht unbedingt im positiven Sinn, es sei denn man fühlt sich immer noch auf den Tanzflächen von 1990er-Partys zuhause. Denn der Toast-Promi versucht sich an einem Eurodance-Medley und ruft mit "Scatman" und Co. Erinnerungen an die musikalisch wohl dunkelste Zeit der 1990er Jahre wach. Den Zuschauern scheint es ebenfalls nicht so gut gefallen zu haben, zumindest im direkten Duell der Toast-Dreiergruppe. Hier müssen Toast und Pilz wackeln, direkt weiter ist nur das Seepferd. Und damit wären wir bei Garveys zweitem "Kenn ich!"-Moment des Abends.

Denn der Sänger glaubt nach dem Einspieler des Seepferdchens, zum ersten Mal überhaupt in dieser Show die Indizien verstanden zu haben. "Ich kenn’ diese Person, sehr gut sogar", fängt Garvey an und glaubt, es sei "eine von Deutschlands bekanntesten Schauspielerinnen." Sicher sei er gewesen, als das Seepferd und das Känguru in Folge eins eine Umarmung abgebrochen haben, weil sie das als Mann und Frau, die sie im echten Leben sein sollen, nicht dürfen. Kurzum, Garvey vermutet Anna Loos, Sängerin, Schauspielerin und Frau von Jan Josef Liefers aka Känguru unter der Maske des Seepferdchens. "Jetzt bin ich absolut zu 1.000 Prozent sicher", glaubt Garvey.

Der Pilz: "Das war sehr strange, das muss ich sagen"

Ob tatsächlich Anna Loos das Seepferd ist, wird aber erstmal weiter ein Geheimnis bleiben. Zu 1.000 Prozent sicher ist hingegen, dass es ProSieben mit der Werbung für seine JoynMe-App langsam aber sicher übertreibt. Es vergeht kaum ein Moment, in dem nicht irgendein Vorwand zusammengeschustert wird, um die App ins Spiel zu bringen. Etwa, wenn der Frotteefant am Samstagabend unerwartet zwischendrin auftaucht, um Kebekus zu fragen, ob er in der kommenden Woche lieber mit einem Regenbogen oder einem Smiley auf den Klamotten auftreten soll. Kebekus wählt den Regenbogen, sagt aber: "Aber ich stimme noch zusätzlich ab in der App." "The Masked Singer" ist, wenn man auf Teufel komm raus eine App bewerben will.

"The Masked Singer" ist aber auch, wenn die Promis in der Jury raten – und allesamt daneben liegen. So wie an diesem Abend beim Fliegenpilz. Der unterliegt nämlich in der Abstimmung den Wackelkandidaten Toast, Igel und Frotteefant und muss seine Maske abnehmen. Bevor das passiert, tippt Ruth Moschner auf Marijke Amado, Garvey und Kebekus legen sich auf Mary Roos fest. Alles falsch, denn als sich der Pilz um halb eins aus dem Kostüm schält, blinzelt Marianne Rosenberg in große Jury-Augen. "Das war sehr strange, das muss ich sagen", erklärt die "Er gehört zu mir"-Sängerin, dass sie unter diesen Umständen noch nie gesungen habe. Muss sie nun auch nicht mehr.

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