• 17:41 Uhr: ➤ Impfschäden: Experten sehen spezielle Unfallversicherung kritisch
  • 17:12 Uhr: FDP bewertet bundesgesetzliche Corona-Notbremse "äußert kritisch"
  • 16:08 Uhr: Kretschmann schimpft über "Einheitswahn" in der Corona-Politik
  • 15:40 Uhr: Viele Mütter sind wegen der Corona-Pandemie inzwischen "am Anschlag"

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➤ Impfschäden: Experten sehen spezielle Unfallversicherung kritisch

Derzeit gibt es immer mehr Angebote für eine spezielle Unfallversicherung. Diese soll bei Impfschäden nach der Corona-Impfung greifen. Experten sehen solche Verträge allerdings kritisch. Interessierte sollten zunächst prüfen, welchen Versicherungsschutz sie bereits hätten, erklärt Elke Wiedenbach von der Verbraucherzentrale NRW.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung könne beispielsweise einen Impfschaden bereits abdecken. Für etwaige Behandlungskosten kämen hingegen sowieso die Krankenversicherungen auf. Wenn ein Versicherter in Folge eines Impfschadens nicht mehr arbeiten kann, zahlt die Deutsche Rentenversicherung eine Erwerbsminderungsrente.

Eine zusätzliche Unfallversicherung greift auch nur dann, wenn dauerhafte gesundheitliche Schäden nach einer Impfung nachgewiesen werden können. Nebenwirkungen nach einer Impfung wie Fieber oder Schmerzen an der Einstichstelle werden also nicht abgedeckt.

Die Anbieter wissen, dass von einer Impfung gegen das Coronavirus nur ein geringes Risiko ausgeht. Deswegen sind solche Angebote reine "Angstmache".

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Mutter

Zahlreiche Mütter sind wegen der Corona-Pandemie inzwischen "am Anschlag"

Der Schulunterricht und die Kinderbetreuung fallen in der Corona-Pandemie weg. Die Folge: Zahlreiche Mütter sind mittlerweile "am Anschlag". Die Anspannung überträgt sich auch auf ihre Kinder.

Die weiteren Corona-News des Tages:

FDP bewertet bundesgesetzliche Corona-Notbremse "äußert kritisch"

17:12 Uhr: Die FDP sieht einen am Samstag eingegangenen Entwurf für eine bundesgesetzliche Corona-Notbremse "äußert kritisch". "Mit Rechtsverordnungen ohne Beteiligung des Parlaments soll die Bundesregierung zukünftig Grundrechte einschränken dürfen. Diese Idee sollten die Regierungsfraktionen verwerfen»", forderte FDP-Chef Christian Lindner nach Beratungen mit den Fachleuten seiner Partei.

Falsch sei auch eine alleinige Orientierung an dem Inzidenzwert von 100 Infektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche. Dieser bilde das Pandemiegeschehen vor Ort nur unzureichend ab.

"Als Auslöser für massive Freiheitseinschränkungen ist eine schwankende Zahl, die auch nur politisch gegriffen ist, nicht geeignet", so Lindner. "Die vorgesehene scharfe Ausgangssperre schließlich ist unverhältnismäßig. Beispielsweise geht vom abendlichen Spaziergang eines geimpften Paares keinerlei Infektionsgefahr aus. Diese Bestimmung ist verfassungsrechtlich höchst angreifbar."

Kretschmann schimpft über "Einheitswahn" in der Corona-Politik

16:08 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat das Abweichen des Landes von den von Bund und Ländern einst beschlossenen Kontaktregeln der "Notbremse" verteidigt. Es könne durchaus Unterschiede in der Pandemiebekämpfung geben, da auch die Inzidenzen unterschiedlich seien, sagte Kretschmann. "Diesen Einheitswahn teile ich überhaupt nicht." Wichtig sei, dass man bei zentralen Dingen zusammenbleibe. Kleine Abweichungen spielten pandemisch keine Rolle.

Angesichts steigender Neuinfektionszahlen und einer zunehmenden Belastung auf den Intensivstationen sollen Bundestag und Bundesrat im Eilverfahren das Infektionsschutzgesetz nun nachschärfen. Ziel ist es, bundesweit einheitliche Regelungen für Regionen mit hohen Infektionszahlen zu schaffen. Die Änderung solle schon am Dienstag vom Kabinett beschlossen werden. "Wenn der Bund das macht, gilt das und dann machen wir das", sagte Kretschmann. "Und dann sind die Deutschen sehr froh, dass alles genau gleich geschieht."

Gleichzeitig verteidigte Kretschmann das Vorgehen und die Beschlüsse der Bund-Länder-Schalten. Er widersprach der Wahrnehmung, die Ministerpräsidentenkonferenz habe versagt. Lediglich bei der "Osterruhe " habe man zurückrudern müssen. "Ansonsten hat die MPK uns bisher ganz ordentlich durch Krise gebracht." Nirgendwo werde fehlerfrei regiert. "In welchem vergleichbaren Industrieland läuft es besser als in Deutschland - mir ist es nicht bekannt. So schlecht war das wohl nicht. Das ist vielleicht gefühlt so aber tatsächlich keineswegs."

Kretschmann litt unter Nebenwirkungen nach dem Impfen

15:54 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich vor drei Wochen als erster deutscher Regierungschef gegen das Coronavirus impfen lassen - allerdings ging die Impfung nicht ganz spurlos an ihm vorbei. Gefragt nach Nebenwirkungen, berichtete er am Rande des Parteitags der Südwest-Grünen am Samstag in Heilbronn von Gliederschmerzen und davon, dass er sich schlapp gefühlt habe. "Ich musste einen Tag Homeoffice machen", sagte Kretschmann. "Aber es lohnt sich für den Schutz, den man dadurch bekommt."

Der 72 Jahre alte Grünen-Politiker hatte sich gemeinsam mit seiner Frau den Impfstoff von Astrazeneca spritzen lassen. Müdigkeit, Kopfweh sowie Schmerzen an der Einstichstelle gehören zu häufigen Nebenwirkungen der Impfung. Solche Begleiterscheinungen sind Impfexperten zufolge üblich.

Viele Mütter in der Pandemie inzwischen "am Anschlag"

15:40 Uhr: Der Wegfall von Schulunterricht und Kinderbetreuung wegen der Corona-Pandemie stellt viele Mütter in Deutschland vor große Probleme. Zahlreiche Frauen seien inzwischen "am Anschlag", wie die Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks, Anne Schilling, im "Deutschlandfunk" sagte. Die Mütter stünden unter einem "unglaublichen Druck", mit dem sie allein gelassen würden. Diese Anspannung übertrage sich letztendlich auch auf die Kinder.

In der Anfangsphase der Pandemie hätten viele Mütter geplante Kuren abgesagt, um in der Ausnahmesituation bei ihren Kindern sein zu können. Das habe sich 2021 jedoch geändert, da viele "so nicht mehr können, dass sie jetzt sagen, ich komme, egal wie", erklärt Schilling. Sie fordert die Politik zum Handeln auf. Das ständige Hin und Her bei der Anti-Corona-Maßnahmen verunsichere die Mütter. Es müssten Angebote geschaffen werden, um Mütter zu entlasten, wie etwa Schulunterricht in Teilmodellen und Kinderbetreuung im Wechsel. Zudem gebe es für erschöpfte Mütter zu wenig Therapieangebote.

Astrazeneca

EMA prüft Zusammenhang zwischen Astrazeneca und Clarkson-Syndrom

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) untersucht derzeit einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Vakzin von Astrazeneca und dem Clarkson-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine seltene Gefäßerkrankung.

Bouffier warnt vor Alleingängen bei Impfstoff-Beschaffung

13:38 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat vor Alleingängen der Bundesländer bei der Beschaffung von Corona-Impfstoff gewarnt. Dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) 2,5 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V für sein Bundesland bestellt habe, habe ihn "überrascht", sagte Bouffier der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Bisher hatten wir eine Verständigung: Der Bund beschafft den Impfstoff und verteilt ihn nach der Einwohnerzahl an die Länder."

Falls Bayerns Beispiel Schule mache, müsse man über die Verteilung reden, meinte Bouffier. "Ich kann doch niemandem in Hessen klarmachen, dass jetzt ein Land Millionen Impfdosen mehr hat, aber bundesweit immer noch das Gleiche bekommt." Hessen sei stolz darauf, "in Rekordzeit" ein neues Biontech-Werk in Marburg genehmigt zu haben. "Wenn Alleingänge Schule machen, müsste ich jetzt darauf dringen, dass Biontech nicht mehr an alle zugleich liefert, sondern zuerst an uns. Was würden denn die anderen dann sagen?"

EMA prüft Zusammenhang zwischen Astrazeneca und Clarkson-Syndrom

11:52 Uhr: Neue Unruhe um den Impfstoff von Astrazeneca: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Vakzin und dem Clarkson-Syndrom, einer seltenen Gefäßerkrankung. Bei Clarkson-Patienten ist die Durchlässigkeit der Kapillargefäße zu hoch, sodass Blutplasma austreten kann, was zu Ödemen und einem Abfall des Blutdrucks führt. Konkret geht es um fünf Fälle, in denen das Clarkson-Syndrom, das auch als Kapillarlecksyndrom bekannt ist, aufgetreten ist. Ein ursächlicher Zusammenhang sei noch nicht bestätigt, betonte die Behörde.

Zudem prüft die EMA derzeit Fälle von Thrombosen nach Impfungen mit dem Mittel des Herstellers Johnson & Johnson. Nach einer Impfung seien vir bedrohliche Fälle von Blutgerinnseln aufgetreten, wie die EMA am Freitag mitteilte. Ein Patient sei daran gestorben. AUch hier gebe es noch keinen Beweis für einen Zusammenhang zwischen der Impfung und den aufgetretenen Symptomen.

Montgomery

Weltärztechef Montgomery warnt: "Triage wird wieder im Raum stehen"

Angesichts steigender Patientenzahlen warnt der Chef des Weltärztebundes Montgomery vor einer Zuspitzung der Lage in den deutschen Krankenhäusern.

US-Behörde findet zunächst keinen Zusammenhang von J&J-Vakzin mit Thrombosen

09:50 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat bislang keinen Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Johnson & Johnson und Blutgerinnseln gefunden. Die Untersuchungen dauerten an, erklärte die FDA.

Bislang seien "einige" Fälle bekannt geworden, in denen Patienten nach einer Impfung mit dem Johnson & Johnson-Vakzin Blutgerinnsel und einen Rückgang der Blutplättchen erlitten hätten. "Beides kann viele verschiedene Ursachen haben", erklärte die Arzneimittelbehörde. Die Öffentlichkeit werde informiert, sobald neue Erkenntnisse vorlägen.

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte zuvor von vier Thrombosefällen nach Impfungen mit Johnson & Johnson berichtet, von denen einer tödlich verlief. Das Johnson & Johnson-Vakzin war Mitte März in der EU zugelassen worden, ist dort aber im Gegensatz zu den USA noch nicht im Einsatz. Die EU-Kommission geht davon aus, dass der Wirkstoff ab dem 19. April geliefert wird.

Curevac hofft auf Impfstoff-Zulassung durch EMA bereits im Mai

09:26 Uhr: Das Corona-Vakzin von Curevac könnte nach Einschätzung des Tübinger Impfstoffherstellers früher von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen werden als bisher erwartet. "Wir sind bereits sehr fortgeschritten in der dritten klinischen Testphase und erwarten die Daten für das finale Zulassungspaket", sagte Unternehmenssprecher Thorsten Schüller der "Augsburger Allgemeinen". Curevac hoffe daher auf eine Zulassung "im Mai oder Juni". Zuletzt war Curevac von einer EMA-Zulassung bis Ende Juni ausgegangen.

Curevac plane weiter mit der Produktion von bis zu 300 Millionen Impfdosen in diesem Jahr, sagte Schüller. Für das kommende Jahr sei dann die Produktion von einer Milliarde Impfstoffdosen vorgesehen. Das Unternehmen und seine Produktionspartner könnten deutlich mehr als andere Hersteller in vergleichbar dimensionierten Anlagen erzeugen, sagte Schüller. "Unsere Impfdosis ist mit zwölf Mikrogramm sehr gering." Andere mRNA-Impfstoffe bräuchten die zweieinhalb- bis achtfache Wirkstoffmenge für einen vergleichbaren Schutz.

RKI registriert 24.097 Corona-Neuinfektionen und 246 Todesfälle

08:09 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 24.097 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 246 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Samstagmorgen hervor. Wegen der Feiertage und der Schulferien könnten die Corona-Zahlen des RKI noch nicht vergleichbar mit den Werten vor Ostern sein. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 18.129 Neuinfektionen und 120 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 120,6. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03:08 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 110,4 an, vor einer Woche lag sie noch bei über 130. Der Inzidenzwert ist momentan noch mit Vorsicht zu genießen und dürfte wegen weniger Tests und Meldungen über Ostern zu niedrig ausfallen. Das RKI erwartet, dass der Inzidenz-Wert im Laufe der kommenden Woche wieder belastbar sein wird. Am Freitag hatte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin betont, dass es schon jetzt ausreichend weitere Daten gebe, die Aufschluss über die tatsächliche Situation gäben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,90 (Vortag: 0,80), wobei auch hier der Einfluss der Osterfeiertage zu berücksichtigen ist.

Montgomery: "Mit Sicherheit wird die Triage wieder im Raum stehen"

08:02 Uhr: Angesichts steigender Patientenzahlen in der dritten Corona-Welle hat der Vorsitzende des Weltärztebundes vor einer Zuspitzung der Lage in den deutschen Krankenhäusern gewarnt. "Wir werden in den Kliniken jetzt eingeholt von den Infektionen, die vor vier Wochen stattgefunden haben", sagte Frank Ulrich Montgomery der "Passauer Neuen Presse".

Auch die Triage werde "mit Sicherheit" wieder im Raum stehen. Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. "Wir waren sehr dankbar, dass sie in den ersten beiden Wellen nicht gebraucht wurde. Es ist vorstellbar, dass es zu Situationen kommt, in denen sie angewendet wird." Es sei deshalb richtig, dass sich die Kliniken auf einen Ansturm einstellen, sagte Montgomery.

Europas größte Uniklinik, die Berliner Charité, hatte angekündigt, in der kommenden Woche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder vermehrt in Covid-19-Bereichen einzusetzen und planbare Eingriffe zurückzufahren.

Charité besorgt über dritte Pandemie-Welle

07:50 Uhr: Die Berliner Charité betrachtet mit großer Sorge die Entwicklungen in der dritten Pandemie-Welle. "Wenn die Anzahl schwer kranker COVID-Patienten die zweite Welle übertrifft, kommen wir in eine kritische Situation", sagte Martin Kreis, Vorstand für die Krankenversorgung in Deutschlands größter Uniklinik. Anfang des Jahres sei an der Charité durch die hohe Zahl an schweren COVID-Fällen auf Intensivstationen eine absolute Grenzbelastung erreicht gewesen.

Die Zahl der Neuzugänge auf den Intensivstationen der Charité sei in den vergangenen beiden Wochen deutlich gestiegen, sagte Kreis. Besonders betroffen sei nun die Altersgruppe zwischen 30 und 60, die bislang wenig Chancen auf Impfungen hatte. "Der Trend ist eindeutig, und er zwingt uns, zu reagieren", ergänzte das Vorstandsmitglied. So sei eine Reserve-Intensivstation wieder vollständig geöffnet worden. Darüber hinaus wurden planbare Operationen, die aufgeschoben werden können, abgesagt.

Da ein großer Teil des Charité-Personals bereits geimpft sei, gebe es an den Kliniken nun weniger Sorgen, dass Mitarbeiter wegen eigener Infektionen oder Quarantäne fehlten. Die Stimmung sei so, dass die Bereitschaft spürbar sei, die neue Herausforderung anzunehmen, sagte Kreis. Es gebe aber bei Teilen der Belegschaft auch Anzeichen von Erschöpfung und Trauer über die Corona-Toten. An der Charité ist bisher rund ein Drittel der beatmeten COVID-Patienten gestorben.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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