• 22:26 Uhr: Israel veröffentlicht mutmaßliches Foto von Hamas-Militärchef Deif
  • 21:32 Uhr: ➤ Israels Militärsprecher: Hamas-Struktur im Norden Gazas demontiert
  • 19:37 Uhr: Tausende Israelis bei neuen Protesten gegen Netanjahu
  • 15:58 Uhr: EU-Außenbeauftragter warnt vor Übergreifen des Gazakriegs auf den Libanon
  • 10:26 Uhr: Bericht: Israel will internationalen Druck gegen Südafrikas Völkermord-Klage aufbauen
  • 06:50 Uhr: Israel setzt Angriffe auf Gazastreifen fort
  • 01:29 Uhr: Bericht: Israel will Südafrikas Völkermord-Klage abwenden

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➤ Israels Militärsprecher: Hamas-Struktur im Norden Gazas demontiert

  • 21:32 Uhr

Der israelische Militärsprecher hat die militärische Struktur der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens als demontiert beschrieben. Sprecher Daniel Hagari sagte am Samstag, die Hamas habe vor Kriegsbeginn vor drei Monaten im Norden des Küstenstreifens über zwei Brigaden mit zwölf Regimentern verfügt. "Insgesamt waren es etwa 14.000 Terroristen", sagte Hagari. Es seien seitdem zahlreiche Kommandeure getötet sowie Waffen und Munition zerstört worden. Die Soldaten hätten unterirdische Tunnel gefunden und demoliert.

Allein im Flüchtlingsviertel Dschabalia im Nordabschnitt des Gazastreifen seien acht Kilometer unterirdischer Tunnel sowie 40 Eingänge gefunden worden, sagte Hagari. In dem Bereich funktioniere die Hamas nicht mehr auf organisierte Weise. "Es gibt in Dschabalia immer noch Terroristen, aber jetzt agieren sie ohne Rahmen und ohne Kommandeure." Er erwarte aber weiter sporadische Raketenangriffe auf Israel aus diesem Bereich.

Die Armee konzentriere sich nun darauf, die Hamas-Strukturen im Zentrum und Süden des Gazastreifens zu zerstören. Dies werde Zeit brauchen, die Kämpfe würden im Verlauf des Jahres weitergehen, bekräftigte Hagari.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte bereits im November verkündet, die Hamas habe die Kontrolle über Gaza verloren. Die Kämpfe dauerten jedoch an. Nach israelischer Darstellung sind bisher rund 8000 Terroristen getötet worden. (dpa)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 6. Januar:

Israel veröffentlicht mutmaßliches Foto von Hamas-Militärchef Deif

  • 22:26 Uhr

Israels Armee hat ein Bild veröffentlicht, das den Chef des bewaffneten Arms der Terrororganisation Hamas, Mohammed Deif, zeigen soll. Auf dem am Samstagabend verbreiteten Foto ist ein grauhaariger, bärtiger Mann zu sehen, der in der linken Hand mehrere Geldscheine und in der rechten Hand einen Plastikbecher mit einer Flüssigkeit hält.

Bis zu Beginn des Gaza-Kriegs vor drei Monaten verfügte Israel nur über sehr alte Fotos von dem Mann, der als einer der zentralen Drahtzieher des Terrorangriffs auf Israel vom 7. Oktober gilt. Bereits im Dezember war ein neueres Bild von Deif aufgetaucht, der jahrelang als Phantom beschrieben wurde und bereits zahlreiche Tötungsversuche Israels überlebt hat.

Israel war lange davon ausgegangen, dass Deif mehrere Gliedmaßen verloren hat. Im Dezember berichteten israelische Medien aber bereits, die Armee habe ein Video gefunden, das Deif mit beiden Armen und beiden Beinen zeige.

Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Samstagabend, das Militär habe im Gazastreifen unter anderem Computer, Landkarten und Funkgeräte gefunden. Es seien insgesamt 70 Millionen Dateien mit geheimdienstlich relevanten Informationen entdeckt worden. «Gemeinsam mit (dem Inlandsgeheimdienst) Schin Bet haben wir Terroraktivisten verhört», sagte Hagari. "Das Ergebnis war, dass wir Informationen über ranghohe Hamas-Anführer erlangt haben, darunter auch Dokumentation von Mohammed Deif und auch Informationen über Hamas-Anführer, die sich außerhalb des Gazastreifens aufhalten."

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Tausende Israelis bei neuen Protesten gegen Netanjahu

  • 19:37 Uhr

Tausende Menschen haben in Israel an Protesten gegen den rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilgenommen. Demonstranten in der Küstenmetropole Tel Aviv und der Hafenstadt Haifa forderten am Samstagabend eine Absetzung Netanjahus und Neuwahlen. "Wir werden nicht aufgeben" und "Regierung des Bösen", skandierten Demonstranten in Tel Aviv, während sie durch die Innenstadt marschierten.

Im vergangenen Jahr hatte es immer wieder Massenproteste gegen die heftig umstrittene Justizreform gegeben, die Netanjahus rechts-religiöse Regierung durchsetzen wollte. Nach dem Massaker der islamistischen Hamas und anderer Gruppierungen im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober und dem darauf folgenden Gaza-Krieg hatten die Proteste weitgehend aufgehört.

An den neuen Protesten nahmen auch Angehörige von Opfern des 7. Oktober sowie Israelis teil, die wegen der Kämpfe ihre Wohnorte im Grenzgebiet zum Gazastreifen und zum Libanon verlassen mussten. Ein Einwohner von Kiriat Schmona an der Grenze zum Libanon warf Netanjahu nach Angaben der Zeitung "Haaretz" vor, er habe keine Verantwortung dafür übernommen, dass das Massaker am 7. Oktober passieren konnte.

Netanjahu bekräftigte am Samstagabend, der Gaza-Krieg werde weitergehen, "bis wir alle Ziele erreicht haben". Dies seien die Zerstörung der Hamas, die Rückführung der Geiseln und "sicherzustellen, dass Gaza nie wieder eine Bedrohung für Israel darstellen kann". (dpa)

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EU-Außenbeauftragter warnt vor Übergreifen des Gazakriegs auf den Libanon

  • 15:58 Uhr

Bei einem Besuch in Beirut hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell eindringlich vor einer regionalen Ausweitung des Gazakriegs gewarnt. "Es ist zwingend, eine regionale Eskalation im Nahen Osten zu vermeiden", sagte er bei einer Pressekonferenz mit seinem libanesischen Kollegen Abdallah Buhabib. "Es ist absolut notwendig zu vermeiden, dass der Libanon in einen regionalen Konflikt gezogen wird."

Explizit mit Blick auf Israel fügte Borrell hinzu: "Niemand wird als Gewinner aus einem regionalen Konflikt hervorgehen."

Am Freitag hatte auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) noch einmal nachdrücklich vor einer Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen gewarnt. "Zu einem solchen regionalen Flächenbrand darf es nicht kommen", sagte Baerbock vor dem Beginn ihrer Nahost-Reise am Sonntag.

Seit Beginn des Gazakriegs vor drei Monaten greift auch die libanesische Hisbollah-Miliz Israel nahezu täglich vom Südlibanon aus an. Die israelische Armee reagiert darauf mit verstärkten Luftangriffen im Libanon. Bislang beschränkten sich die Gefechte auf die Grenzgebiete im Südlibanon.

International wächst nun aber die Sorge, dass sich die Gefechte ausweiten könnten. Grund ist ein offenbar israelischer Angriff vergangenen Dienstag in der libanesischen Hauptstadt Beirut, bei dem der Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri getötet wurde. Die pro-iranische Schiitenmiliz Hisbollah kündigte daraufhin Vergeltung an.

Am Samstag teilte die Hisbollah dann mit, sie habe als "Teil der ersten Reaktion auf das Verbrechen der Ermordung" al-Aruris 62 Raketen auf einen Militärstützpunkt im Norden Israels abgeschossen.

Borrell rief derweil in Beirut erneut zu diplomatischen Lösungen auf. Israel ermahnte er, es müsse sein Ziel, die Hamas zu vernichten, auch erreichen können, ohne dass es so viele Tote geben müsse.

Die Hisbollah ist ein wichtiger Verbündeter der Palästinenserorganisation Hamas, die Israel am 7. Oktober brutal überfallen und 1.140 Menschen getötet sowie 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt hatte, die meisten von ihnen Zivilisten. Israel erklärte der Hamas daraufhin den Krieg und führt seither massive Angriffe im Gazastreifen, wo dadurch nach jüngsten, nicht unabhängig überprüfbaren Hamas-Angaben bisher mehr als 22.700 Menschen getötet wurden. (AFP)

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Bericht: Israel will internationalen Druck gegen Südafrikas Völkermord-Klage aufbauen

  • 10:26 Uhr

Israel will im Gaza-Krieg einem Medienbericht zufolge internationalen Druck gegen Südafrikas Völkermord-Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag aufbauen. Ziel sei es, eine einstweilige Verfügung des Gerichts zur sofortigen Kampfeinstellung abzuwenden, meldete das Nachrichtenportal "Axios" in der Nacht zum Samstag unter Berufung auf die Kopie eines Telegramms des israelischen Außenministeriums an seine Botschaften im Ausland. Darin würden die Botschaften angewiesen, örtliche Diplomaten und Politiker zu einer Erklärung gegen Südafrikas Klage zu bewegen. Nächste Woche sind Anhörungen zur Klage vor dem Gerichtshof geplant.

Gut drei Monate nach dem Beginn des Kriegs im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas muss sich Israel erstmals vor einem internationalen Gericht für den andauernden Militäreinsatz verantworten. Südafrika hatte Israel vor dem höchsten UN-Gericht verklagt und des Völkermords beschuldigt. Die Anhörungen dazu hat der Gerichtshof für den 11. und 12. Januar angesetzt. Die Urteile des UN-Gerichts sind in der Regel bindend. Allerdings besitzen die Richter keine Machtmittel, um einen Staat zur Umsetzung zu zwingen.

Südafrika beruft sich bei der Klage auf die Völkermordkonvention. Beide Staaten haben diese Konvention unterzeichnet. Die UN-Richter sollen aus Sicht Südafrikas zunächst in einem Eilverfahren ein Ende der Gewalt gegen Palästinenser anordnen, um deren Rechte zu schützen.

Israel wies Südafrikas Anschuldigungen entschieden zurück. Für das Leid der Palästinenser in Gaza sei ausschließlich die Hamas verantwortlich. Israel tue im Krieg alles, um den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten, wurde argumentiert.

Eine Entscheidung des UN-Gerichts könne erhebliche potenzielle Auswirkungen haben, die nicht nur juristischer Natur seien, sondern auch praktische bilaterale, multilaterale, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Folgen haben, heiße es in dem diplomatischen Kabel Israels an seine Auslandsvertretungen, berichtete "Axios". Das Portal habe eine Kopie davon von drei israelischen Beamten erhalten. (dpa)

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Israel setzt Angriffe auf Gazastreifen fort

  • 06:50 Uhr

Israel hat am Samstag seine Angriffe auf Ziele im Gazastreifen fortgesetzt. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von israelischen Angriffen auf die Stadt Rafah in den frühen Morgenstunden. In der Stadt haben hunderttausende Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israel und der islamistischen Hamas gesucht. Israels Armeesprecher Daniel Hagari sagte am späten Freitagabend, die Truppen würden weiterhin "in allen Teilen des Gazastreifens kämpfen, im Norden, Zentrum und Süden".

Nach Angaben der Armee bombardierte ein Kampfjet in der Nacht das Gebiet von Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens. Dabei sei eine "bewaffnete Terrorzelle" getötet worden. Zuvor habe es einen versuchten Angriff auf einen israelischen Panzer gegeben. In der Stadt Chan Junis seien mehrere palästinensische Kämpfer getötet worden, hieß es weiter.

Im Norden des Gazastreifens hätten Soldaten zudem Tunnel unter dem Blue Beach Hotel aufgespürt. Diese seien "von Terroristen als Unterschlupf genutzt" worden, "um Anschläge zu planen und auszuführen", erklärte die Armee weiter.

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sagte am Freitag, ein Großteil des Gazastreifens liege in Trümmern und sei "unbewohnbar geworden". Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnte, Kämpfe, Unterernährung und mangelnde gesundheitliche Versorgung hätten einen "tödlichen Kreislauf" geschaffen, der im Gazastreifen "mehr als 1,1 Millionen Kinder bedroht".

Hagari zufolge sind die israelischen Streitkräfte nahe der Grenze zum Libanon "in sehr hoher Bereitschaft", nachdem die Nummer zwei der Hamas bei einem Angriff in Beirut getötet worden war. Israel hat nicht die Verantwortung für den Angriff übernommen. Ein Vertreter der US-Verteidigung sagte der AFP jedoch, Israel habe den Angriff ausgeführt.

Nach dem beispiellosen Angriff der Hamas am 7. Oktober hatte Israel die Vernichtung der radikalislamischen Palästinenserorganisation angekündigt. Hunderte Hamas-Kämpfer hatten Israel überfallen und nach israelischen Angaben rund 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion greift Israel seither in einer massiven Militärkampagne Ziele im Gazastreifen an. Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 22.600 Menschen getötet.

Am Freitag hatten AFP-Korrespondenten von israelischen Angriffen auf Chan Junis und Rafah sowie Gebiete im Zentrum des Gazastreifens berichtet. Ein Krankenhaus in der Stadt Deir al-Balach teilte mit, dabei seien 35 Menschen getötet worden. (AFP)

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Israels Armee: Hinreichend Nahrungsmittel im Gazastreifen

  • 03:15 Uhr

Während Hilfsorganisationen im Gazastreifen von einer drohenden Hungersnot sprechen, stellt Israels Armee die Situation anders dar. "Nach unserer Einschätzung, die auf unseren Gesprächen mit den UN- und anderen humanitären Organisationen beruht, gibt es im Gazastreifen hinlänglich Nahrungsmittel", sagte Elad Goren von der zuständigen Cogat-Behörde am Freitag. "Wir sehen auch einen verbesserten Zugang zu Wasser und Nahrung". Damit aber mehr Hilfe in das von Israel abgeriegelte Küstengebiet gelangen könne, müssten die UN- und andere Hilfsorganisationen "dringend" ihre eigenen Kapazitäten zum Empfang und zur Verteilung der Hilfsgüter aufstocken.

Der Chef des UN-Nothilfebüros OCHA, Martin Griffiths, hatte am selben Tag die Situation in Gaza als immer dramatischer beschrieben. "Gaza ist zu einem Ort des Todes und der Verzweiflung geworden", sagte er. "Vor allem für Kinder waren die letzten 12 Wochen traumatisch", so der UN-Nothilfekoordinator. "Kein Essen. Kein Wasser. Keine Schule. Nichts als die schrecklichen Geräusche des Krieges, Tag für Tag." Der Gazastreifen sei schlicht "unbewohnbar" geworden, erklärte Griffith.

Dagegen sagte der zuständige Vertreter der israelischen Cogat-Behörde: "Wir haben die humanitäre Situation vor Ort stabilisiert". Auch gebe es eine "Stabilisierung des medizinischen Systems" in Gaza. Er wies zugleich Vorwürfe zurück, Israel behindere die Lieferung humanitärer Hilfe. "Wir haben keine einzige Lieferung von Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten oder Notunterkünften abgelehnt", sagte Goren. "Israel hat und wird den Menschen in Gaza, die nicht zum Terror gehören, keine menschliche Hilfe verweigern".

Auslöser des Gaza-Kriegs war die grausame Terrorattacke der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinensergruppen am 7. Oktober. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden in Gaza seither 22.600 Menschen getötet. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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