• Ein Ende der Gewalt zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ist auch eine Woche nach Beginn des jüngsten Konflikts noch nicht in Sicht.
  • Dutzende Bomben gingen in der Nacht über dem dicht besiedelten Gazastreifen nieder.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherte indes Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Solidarität zu.

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Auch eine Woche nach Beginn des jüngsten Konflikts zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ist kein Ende der Gewalt in Sicht. Als Reaktion auf palästinensischen Raketenbeschuss bombardierte die israelische Armee in der Nacht zum Montag erneut dutzende Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen.

Internationale Aufrufe zu einem Ende der Gewalt stießen auf taube Ohren. So rief beispielsweise die Bundesregierung die Hamas am Montag erneut dazu auf, den Raketenbeschuss einzustellen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach zudem telefonisch mit Benjamin Netanjahu über die aktuelle Lage in Nahost. "Die Bundeskanzlerin verurteilte die fortgesetzten Raketenangriffe von Gaza auf Israel erneut scharf und sicherte dem Ministerpräsidenten die Solidarität der Bundesregierung zu", teilte ihr Sprecher im Anschluss mit.

Dutzende Bomben gehen über dicht besiedeltem Gazastreifen nieder

Israelische Kampfjets warfen in der Nacht laut Berichten von AFP-Reportern dutzende Bomben über dem dicht besiedelten Gazastreifen ab. Die Angriffe führten zu massiven Stromausfällen in dem Küstenstreifen, hunderte Gebäude wurden nach Angaben der palästinensischen Behörden zerstört oder beschädigt.

Seit dem Ausbruch der Gewalt vor einer Woche wurden im Gazastreifen 200 Menschen getötet, darunter 59 Kinder. Mehr als 1.300 Menschen wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium verletzt. In Israel wurden den Behörden zufolge zehn Menschen beim Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen getötet, darunter ein Kind, und mehr als 300 Menschen verletzt.

Regierung und Militär in Israel versichern, ihre Angriffe zielten vor allem auf die Infrastruktur der Hamas ab. Nach Armeeangaben vom Montag wurden bei den nächtlichen Bombardements die Häuser von neun "ranghohen" Hamas-Kommandeuren getroffen.

"Wir sind Zivilisten und keine Kämpfer"

Zum dritten Mal startete die Armee zudem Angriffe auf das weitverzweigte Tunnelsystem der Palästinenserorganisation: 54 Kampfjets beschossen demnach ein 15 Kilometer langes Tunnelnetz. Auch einer der Kommandeure des Islamischen Dschihad, Hossam Abu Harbid, wurde nach Angaben der militanten Palästinenserorganisation getötet.

Am Morgen waren die Straßen von Gaza menschenleer, während aus einer Matratzenfabrik dichter schwarzer Rauch quoll. Er habe das Gefühl gehabt, dass er die Angriffe nicht überleben werde, sagte der Bewohner Gasan Mani Kasaat.

"Wir sind Zivilisten und keine Kämpfer", dies müsse Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu doch erkennen. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

US-Außenminister Antony Blinken rief am Montag beide Seiten auf, den Schutz von Zivilisten sicherzustellen. "Insbesondere Kinder" müssten geschützt werden, sagte er. Israel habe "als Demokratie eine besondere Verantwortung" dafür.

Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats erneut ohne Erfolg

Insgesamt wurden laut israelischer Armee rund 3.200 Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Israel abgefeuert, von denen über ein Drittel vom Abwehrsystem Iron Dome abgefangen wurde. Seit Tagen kommen die Menschen in Tel Aviv und anderen Städten kaum noch aus ihren Schutzräumen.

Regierungschef Netanjahu kündigte in einer Fernsehansprache an, die "Kampagne gegen die Terrororganisationen" werde mit voller Macht weitergehen.

Eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats endete derweil erneut ohne Ergebnis. Diplomaten zufolge blockierten die USA wie auch schon in den beiden vorangegangenen Sitzungen eine gemeinsame Erklärung.

Die USA würden weiter mit "intensiver Diplomatie" versuchen, die "derzeitige Spirale der Gewalt" zu beenden, erklärte Blinken am Montag. "Wir sind bereit, Unterstützung zu leisten, wenn die Parteien einen Waffenstillstand anstreben." (ff/afp)

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