Müssen Millionen von Aktienbesitzern um ihr Geld fürchten? Mit seiner Forderung, Sozialbeiträge künftig auch bei Kapitaleinkünften einzuführen, löste Robert Habeck Alarm in Deutschland aus. Die Angst? Der grüne Kanzler-Kandidat will den deutschen Sparern an den Kragen.
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Das war das Thema bei "Markus Lanz"
Es ist ein Vorschlag, der Schlagzeilen machte: Grünen-Kanzlerkandidat
Markus Lanz debattierte daher über die künftigen Pläne der Grünen-Partei. Gleichzeitig wagte er auch einen Blick auf Elon Musk und dessen Radikalisierungsprozess.
Das waren die Gäste
- Franziska Brantner, Grünen-Co-Vorsitzende: "Wir sind diejenigen, die die Probleme adressieren, Lösungen anbieten."
- Carlo Masala, Militärexperte: "Es gibt wohl eine Einigung zwischen der Hamas und Israel, die sieht einen dreistufigen Plan vor."
Robin Alexander , Journalist: "Es gibt wirklich eine Verbissenheit, dieses Schwarz-Grün noch möglich zu machen."Sascha Lobo , Journalist: "Das wäre doch eine fantastische Gelegenheit für eine politische Ehrlichkeit."
Das war der Moment des Abends bei "Markus Lanz"
Der wirtschaftliche und politische Einfluss von Tesla-Chef und Multimilliardär
Lobo erklärte weiter, dass der Kontaktabbruch zu seiner Transgender-Tochter den Tesla-Chef "gebrochen" habe "wie nichts zuvor". Ab dem Moment habe er "die Vernichtung der demokratischen Partei" gefordert, "die er für den Hort des Woke-Mind-Virus" halte. "Das ist wirklich eine tragische Geschichte", so der Journalist nachdenklich. Grund genug für Lanz, einmal nachzuhaken, wie Lobo den Wahlaufruf von Musk für die AfD in der "Welt am Sonntag" empfunden hat.
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"Ich halte den Wahlaufruf für sich genommen für falsch. Ich hätte den so nicht gedruckt", gab der Journalist offen zu. Auch "Welt am Sonntag"-Vizechefredakteur Robin Alexander offenbarte: "Dass ich da intern dagegen war, hat sich ja rumgesprochen." Er fügte gleichzeitig hinzu, dass er es "für eine Gefahr" halte, dass Musk westliche Demokratien wie Deutschland und England "auf dem Kieker" habe, während er zu den Zuständen in Russland und China schweige.
Auch Militärexperte Carlo Masala teilte seine klare Meinung zum Gastbeitrag von Musk in der "Welt am Sonntag": "Mein erster Eindruck war: Musk hat null Ahnung von der AfD", alles das, was der Tesla-Chef geschrieben habe, stimme einfach nicht. Masala warnte vor "einer Normalisierung der AfD" und bezeichnete Musk als "einen Oligarchen". Eine Meinung, die Sascha Lobo teilte. Der Journalist machte abschließend deutlich, dass bei Musk "eine eher anti-staatliche Grundhaltung schon lange feststellbar" sei.
Das war das Rede-Duell des Abends
Hitziger wurde die Debatte, als Lanz die "ganz neuen Töne" der Grünen-Partei ansprach, was die Migration in Deutschland angeht. Robert Habeck erklärte nämlich erst kürzlich in Bezug auf syrische Flüchtlinge: "Diejenigen, die hier arbeiten, können wir gut gebrauchen. Diejenigen, die hier nicht arbeiten, werden - wenn das Land sicher ist - wieder in Sicherheit zurückkehren können oder auch müssen."
Die Grünen-Co-Vorsitzende Franziska Brantner versuchte im Gespräch mit Markus Lanz zunächst von der Thematik abzulenken. Doch als der ZDF-Moderator fragte, wie viele Grünen-Politiker bei Habecks Satz heimlich in den Tisch gebissen haben, konterte Brantner genervt: "Warum sollte jemand in den Tisch beißen?" Sie sehe kein Aufregerpotenzial in der Aussage, dass Menschen wieder in ihr Land zurückkehren können, wenn "es wieder friedlich ist".
Robin Alexander merkte jedoch prompt an: "Er hat gesagt, sie müssen!" Brantner wiegelte ab: "Er hat gesagt, wenn dort die Situation sicherer ist." Sascha Lobo reagierte amüsiert: "Das wäre doch eine fantastische Gelegenheit für eine politische Ehrlichkeit und zu sagen: 'Das ist nicht besonders links, aber Wahlen kann man offenbar nur noch gewinnen, wenn man einen solchen Satz sagt'." Robin Alexander konterte fassungslos: "Aber Herr Lobo, was reden Sie denn hier? Das ist doch nicht rechts! Das ist Gesetzeslage!"
Auch Habecks Forderung, Sozialbeiträge für Kapitaleinkünfte einzuführen, löste landesweit Debatten aus. "Die Kritik ist heftig", erklärte Lanz und fügte hinzu, dass unter anderem
Brantner betonte, dass die Grünen "die arbeitende Mitte entlasten" wollen. Lanz hakte prompt nach: "Ab welcher Summe hat jemand was zu befürchten?" Statt eine konkrete Antwort zu geben, wich Brantner aus: "Ich gebe Ihnen jetzt nicht die Zahl, die Sie gerne hätten." Eine Aussage, die den Moderator irritierte: "Aber warum? Das ist doch eine Katastrophe, Frau Brantner." Auch Robin Alexander stellte klar: "Wir wüssten das gerne vor der Wahl."
Lanz nickte daraufhin und fragte, warum man einen Vorschlag mache, "der offensichtlich überhaupt nicht durchdacht ist, der nicht mit Zahlen hinterlegt ist, der an dem Punkt dann ein unglaubliches Verhetzungspotenzial hat." Der Moderator war sich sicher, dass man kaum "mehr Steilvorlage für die AfD" liefern könne. Sascha Lobo bezeichnete die Debatte abschließend als "nächsten Veggie-Day" und fragte ironisch: "Wie gelingt es einer Partei, so konstant über den größtmöglichen Stein, der da liegt, zu stolpern?"
So hat sich Markus Lanz geschlagen
Der ZDF-Moderator versuchte innerhalb der Sendung mehrmals, Franziska Brantner aus der Reserve zu locken. Dies gelang ihm jedoch nur teilweise, denn zum missglückten Werbeplakat von Robert Habeck auf dem Münchner Siegestor sagte die Grünen-Co-Vorsitzende lediglich, dass sie es gut finde, mal "neue Wege zu gehen".
Das war das Fazit bei "Markus Lanz"
Mit Blick auf die ständige Grünen-Kritik seitens der CDU/CSU wollte Markus Lanz am Mittwochabend wissen, wie sehr Franziska Brantner davon getriggert werde, dass Markus Söder nicht mit den Grünen regieren will. Brantner reagierte jedoch gelassen und sagte: "Mein Eindruck ist mittlerweile wirklich, dass Markus Söder halt zum zweiten Mal nicht Kanzlerkandidat wurde, obwohl er es gerne wollte." Er habe 2021 bereits die Kampagne von Armin Laschet "zerschossen" und "ich habe den Eindruck, jetzt muss er das bei Friedrich Merz auch nochmal machen".
Robin Alexander konnte die These nicht ganz unterschreiben und stellte fest: "Es gibt wirklich eine Verbissenheit, dieses Schwarz-Grün von Ihrer Seite noch möglich zu machen, die einem schon echt imponieren muss." Brantner wies dies jedoch vehement von sich: "Das stimmt ja nicht. Wir sind diejenigen, die die Probleme adressieren, Lösungen anbieten und dann ist es manchmal, dass die CDU hinterherkommt." © 1&1 Mail & Media/teleschau
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